Der Zauberlehrling des FF

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben: 2) Eine horizentale Bewegung auf einer festen Unterlage (muss aber absolut waagrecht sein) ist kein Wurf und FG kann man vernachlässigen wenn ebenso die Reibung vernachlässigt wird - absonsten must Du FG einbeziehen.

3) Vor dem ganzen Impuls steht die Kraft und das ist im Wurf immer eine Resultierende.

4) Das selbe Drehmoment sorgt mit beiden Ruten für die selbe Winkelgschwindigkeit, die Umfangsgeschwindigkeiten sind eine lineare Funktion des Radius (der effektiven Rutenlänge), also sind aus dieser Richtung schon mal keine Geheimnisse zu erwarten.
Moin Frank,

ist ja schon mal schön, dass wir uns näherkommen, aber so ganz einig bin ich mit dem Vorstehenden nicht.

2) Es ist klar, dass alle Massen der Erdanziehung unterliegen, diese die Gewichtskraft bewirkende Beschleunigung hat beim Fliegenwurf auf einen Horizontalbeschleunigungsvorgang der Schnurmasse aber noch keinen in Betracht zu ziehenden Einfluss. Erst wenn die Leine fliegt, macht sich die Schwerkraft beim Fliegenwurf bemerkbar.

3) Kraftvektoren, die Impulse bewirken, sind losgelöst von Massen, greifen Kräfte am selben Punkt an, kann man sie vektoriell zu Resultierenden addieren.

4) Drehmomente gleicher Größe könnten bei Ruten verschiedener Länge nur dann gleiche Winkelgeschwindigkeiten bewirken, wenn auch gleiche Gegenmomente vorhanden wären, also gleiche Rutenmassen und gleiche Entfernungen der Masseschwerpunkte zum Drehpunkt.

Ich hoffe, dass Dir nix anderes mehr einfällt. ;)

Gruß
Klaus
fly fish one
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von fly fish one »

Lieber Klaus,

4) Habe ich stillschweigend so voraus gesetzt, bzw. wir die Rutenmasse (also ich ganz am Anfang unter den Annahmen) und Du in Deinem vorletzten Post. Ist völlig klar! Es ging rein um die Länge des Hebels. Das ist ja das Schöne, dass man immer lustig Konstanten setzten kann oder sogar behauptet eine Rute ist masselos. Man muss nur aufpassen das man die richtigen Grössen eleminiert! :lol:

Und in den nächsten Gefechten nähern wir uns dann der Wirklichkeit, oder? :grin:

Der Rest die nächsten Tage.


Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
orkdaling
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von orkdaling »

Hahaha Fred,
jetzt wird dir wohl auch klar warum man sogar in Trondheim ein Oktoberfest macht.
Vielleicht aber auch nur um die Zeit bis zum Julebord (Weihnachtsfeier) zu ueberbruecken.
Aber ich denke mal, wenn die Leute dann im Graben landen liegt das weniger an der zentrifugalen Kræften wie auf so einem Wiesenrad.
Wenn die Længe des Hebels so wichtig wære, bei uns also 13 oder 15ft, fragt man sich warum ein 100g Pilker nicht mit 4,50m langen Ruten geworfen wird, warum ich einen 50g an einer 3m Rute auf Entfernungen bringe da træumt der Fliegenfischer nur davon.
Aber auch das muss alles stimmen, lieber Frank, die Aktion der Rute um eine hohe Abwurfgeschwindigkeit zu erreichen, natuerlich muss ich das WG der Gerte beachten und auch den Abwurfwinkel.
Irgendwie gilt die Physik nicht nur beim Fliegenfischen.
Genau darum hatte ich mal das Beispiel mit dem Speer gebracht. Nach dem Fabelrekord von 104,80m wurde der Speer (man kønnte sagen Aktion und Profil) ueberarbeitet. Das Geræt ist nun gleich lang und schwer aber das Gewicht wurde weiter nach vorn verlagert. Heutige Speere erreichen sellbst bei høher gewæhltem Abwurfwinkel weniger Auftrieb bzw neigen sich schneller nach unten, was zu viel kuerzeren Weiten fuehrt.
Vielleicht gibt es bessere Beispiele, ich benutze es aber immer um die Bedeutung des Profils fuer die gewæhlte Rute/Wurfstil zu erklæren.
Bisher hat es jeder verstanden und ihm war klar warum die eine Keule vorn und die andere hinten dick ist, warum sich die eine Schnur fuer gosse schwere Fliegen eingnet und die andere besser zum Rollen / Ablegen.
Auch der stærkste Werfer wird nicht so eine Geschwindigkeit erzeugen kønnen die die Fehler in der Zusammenstellung/Wurfablauf kompensiert.
In der Praxis hørt man Pfeiftøne von super schnell beschleunigten langen Gerten, nur die Fliege fællt nach ein paar Metern runter als hænge sie am Fallschirm.
Frank , einen hab ich noch fuer dich. Bilder von der anderen Seite hast du ja gesehen, also die Treppe und Steinbank wo du die LB schleudern kannst.
Falls doch mal wieder Hochwasser (naja eigentlich normaler Wasserstand fur die Jahreszeit) ist, wir auf diese Seite ausweichen muessen weil an durchwaten nicht zu denken ist, na dann brauchst du ja auch ein Basislager wo man sein Vesper mit dem komisch schæumenden Bier verbringen kann.
Dazu hab ich eine vergessene Betonplatte freigelegt, Gartenstuehle und Tisch sind bestellt, du musst nur noch gestærkt die 5m bis zur Abwurfposition schaffen.
Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

orkdaling hat geschrieben: Wenn die Længe des Hebels so wichtig wære, bei uns also 13 oder 15ft, fragt man sich warum ein 100g Pilker nicht mit 4,50m langen Ruten geworfen wird, warum ich einen 50g an einer 3m Rute auf Entfernungen bringe da træumt der Fliegenfischer nur davon.

Aber auch das muss alles stimmen, lieber Frank, die Aktion der Rute um eine hohe Abwurfgeschwindigkeit zu erreichen, natuerlich muss ich das WG der Gerte beachten und auch den Abwurfwinkel.

Irgendwie gilt die Physik nicht nur beim Fliegenfischen.

Genau darum hatte ich mal das Beispiel mit dem Speer gebracht. Nach dem Fabelrekord von 104,80m wurde der Speer (man kønnte sagen Aktion und Profil) ueberarbeitet. Das Geræt ist nun gleich lang und schwer aber das Gewicht wurde weiter nach vorn verlagert. Heutige Speere erreichen sellbst bei høher gewæhltem Abwurfwinkel weniger Auftrieb bzw neigen sich schneller nach unten, was zu viel kuerzeren Weiten fuehrt.

Vielleicht gibt es bessere Beispiele, ich benutze es aber immer um die Bedeutung des Profils fuer die gewæhlte Rute/Wurfstil zu erklæren.

Bisher hat es jeder verstanden und ihm war klar warum die eine Keule vorn und die andere hinten dick ist, warum sich die eine Schnur fuer gosse schwere Fliegen eingnet und die andere besser zum Rollen / Ablegen.

Auch der stærkste Werfer wird nicht so eine Geschwindigkeit erzeugen kønnen die die Fehler in der Zusammenstellung/Wurfablauf kompensiert.

In der Praxis hørt man Pfeiftøne von super schnell beschleunigten langen Gerten, nur die Fliege fællt nach ein paar Metern runter als hænge sie am Fallschirm.
Hallo Hendrik,

ich habe über Deine Sätze mal gegrübelt, für mich irgendwie ohne Nährwert, ich habe Schwierigkeiten, dahinter zu kommen, welche Lehren ich ziehen soll. Pilkerwerfen mit 'kurzen' Brandungsruten als Beispiel für Rutenlängen beim Fliegenwerfen oder Schwerpunktsverlagerung bei Speerwurfgerät als Beispiel für Schusskopfausformung? Irgendwie ungereimt oder?

Gruß
Klaus
orkdaling
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von orkdaling »

Moin moin ,
Klaus, andere wissen was ich meine, næmlich die die da denken es muss immer eine 15ft sein und nur mit sowas wirft man weit.
Den erwæhnten 50g Pilker werfe ich um ein vielfaches weiter als 50g an einer 15 ft 10/11/12 Rute.
Ohne Anstrenung und das auch noch aus dem Handgelenk weil die steife Spitze mit ihrer Federkraft mir dabei hilft.
Du wirst nun schreiben, ein untaugliches Beispiel , andere erinnern sich daran was zur Rutenaktion, Abwurfwinkel, Luftwiderstand schon alles geschrieben wurde. Wann benutze ich aber solch eine Peitsche und wo? Ich werde sie nicht fuers ausbringen eines Watwurmes, also Grundkøder benutzen, nee das macht die erwæhnte 4,50m Rute.
Und nicht anders ist es bei der EH und DH Wedelei. Verschiedene Klassen, Længen, Aktionen haben nun mal nicht in erster Linie was mit weitwerfen zu tun!
Ich schrieb oft das ich die langen Teile eigentlich nur zur besseren Schnurfuehrung bei viel Wasser brauche.
Und wer mal was dazu auf deutsch lesen will, na der kann sich Buecher wie das " Fliegenfischen Der perfekte Wurf" von Mortensen rein ziehen oder auch das von Hartmut Kloos "Fliegenfischen auf Lachs".
Und nicht anders ist es bei der EH Werferei. Weit gewinnt nicht immer , darueber haben sich schon andere Leute einen Kopf gemacht.
https://www.hebeisen.ch/P289/news-und-t ... schen.html
Faule Fischer … ich gehøre dazu. Statt den Fjord zu bombardieren, stundenlang nach Fisch abzusuchen mit den oft beschriebenen 1000 Wuerfen usw. lege ich mehr wert auf das anwerfen der Plætze wo die Fische ihr futter suchen. Und das ist tages und jahreszeitlich bedingt nun nicht immer 30m draussen.
Ich lege im Fluss bei Lachs und Mefo darauf wert die Wanderwege, die Einstænde, zur richtigen Zeit zu befischen.
Pausenlos Gewaltwuerfe quer uebern Pool um ja genug Flæche abzusuchen , nee danke, das wird bei mir nicht geschehen.
Und genau darum fische ich eben fauler oder sagen wir effektiver dazu.
Ich will Frank`s Trød nicht zerlegen , nur darum mach ich hier Schluss.
Meine oft geæusserte Meinung wird aber immer wieder bestætigt - es gibt einfach zu viele FF die da glauben es muss das beste sein was gerade auf dem Markt ist, schnelle Rute, ordentlich Gewicht, weite Wuerfe usw.
Sollen sie weiter so denken, wir benutzen verschiedene Ruten sowohl in Længe, Klasse, Aktion, gehen auch noch (weil faul ) fuer wenige Stunden ans Wasser und fangen nebenbei Fische. Warum - weil es unser Hobby ist und kein Wettkampf.
Schøne Diskussion noch,
Hendrik
Ach ja, einen hab ich noch. Den Unterschied zwischen Theorie und Praxis sehe ich in den Kuehltruehe, hahaha.
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OnnY
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von OnnY »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
fly fish one hat geschrieben:
4) Das selbe Drehmoment sorgt mit beiden Ruten für die selbe Winkelgschwindigkeit, die Umfangsgeschwindigkeiten sind eine lineare Funktion des Radius (der effektiven Rutenlänge), also sind aus dieser Richtung schon mal keine Geheimnisse zu erwarten.
Moin Frank,

ist ja schon mal schön, dass wir uns näherkommen, aber so ganz einig bin ich mit dem Vorstehenden nicht.

2) Es ist klar, dass alle Massen der Erdanziehung unterliegen, diese die Gewichtskraft bewirkende Beschleunigung hat beim Fliegenwurf auf einen Horizontalbeschleunigungsvorgang der Schnurmasse aber noch keinen in Betracht zu ziehenden Einfluss. Erst wenn die Leine fliegt, macht sich die Schwerkraft beim Fliegenwurf bemerkbar.

3) Kraftvektoren, die Impulse bewirken, sind losgelöst von Massen, greifen Kräfte am selben Punkt an, kann man sie vektoriell zu Resultierenden addieren.

4) Drehmomente gleicher Größe könnten bei Ruten verschiedener Länge nur dann gleiche Winkelgeschwindigkeiten bewirken, wenn auch gleiche Gegenmomente vorhanden wären, also gleiche Rutenmassen und gleiche Entfernungen der Masseschwerpunkte zum Drehpunkt.

Ich geh einfach nur los und werfe... :no: :roll: :oops
Gruss Andreas
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Du hast es gut – Seelig sind die 'Unbedarften', sie 'beladen' sich nicht, gehen einfach nur Angeln! 8)

Klaus :wink:

P.S.: Aber übers Fotografieren denkst Du schon nach? ;)
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OnnY
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von OnnY »

Klaro... :roll:

Will mich ja nicht mit der hyperfokalen Distanz oder der cromatischen Aberration anlegen ,nicht das mir noch versehentlich nicht die Gradationskurve aus dem Nodalpunktadapter fällt... :c :wink:
Gruss Andreas
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von superfredi »

ja ja Onny........
das mit der cromatischen Aberration kennt ja nun jeder.... :cry:

Dein ein Dich bedauernder
:lol:
Fred
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von OnnY »

:grin: :grin: :wink: :spass:
Gruss Andreas
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von troutcontrol »

troutcontrol hat geschrieben:
Vor 2 Jahren war ich mit Frank (ein anderer Frank !) am Mandal, wo wir eine von Stefan Zimmermann neu aufgebaute Loop Cross S1 13´2" getestet haben - und zunächst richtige Probleme hatten.
In der Rückschau denke ich, dass die Rute "zu leicht" war, jedenfalls (Drehmoment-technisch) ein ganz anderes "Handling" erforderlich machte, wir haben das Problem aber irgendwie gelöst und mittlerweile ist es wohl Franks Lieblingsrute.

Überlege für mich jetzt jedenfalls ernsthaft, ob ich meine beiden 15´/15´1" auch vom Lack befreien sollte..... ;)
Irgendwie beschäftigt mich das immer noch .... :grin:

War so ein "verwaschenes" Werfen, da hat irgendwie der Kick gefehlt. Mittlerweile vermute ich (was anderes ist es nicht) allerdings, dass eine größere Masse der Rutenspitze beim Werfen für den "Kick" sorgen könnte, Stichwort wär dann wohl Impulsübertragung, oder? Auf der Suche nach Antworten hab ich mir sogar Tobias´ Arbeit angeschaut, er legt seinen Überlegungen aber die "masselose" Rute zugrunde, das hilft wohl nicht.

Grüße

p.s.: Hab meine Ruten nicht vom Lack befreit ! :lol:
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von Fliegenjeck »

Hallöchen Allerseits,
Nicht vom Lack befreit??? Aber vom Leder :grin:
MfG Nobby... :wink:
Neulich hat mir einer seinen geheimen Angelplatz verraten. Er war so geheim, nicht mal die Fische kannten ihn. :+grin:
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

troutcontrol hat geschrieben: War so ein "verwaschenes" Werfen, da hat irgendwie der Kick gefehlt. Mittlerweile vermute ich (was anderes ist es nicht) allerdings, dass eine größere Masse der Rutenspitze beim Werfen für den "Kick" sorgen könnte, Stichwort wär dann wohl Impulsübertragung, oder? Auf der Suche nach Antworten hab ich mir sogar Tobias´ Arbeit angeschaut, er legt seinen Überlegungen aber die "masselose" Rute zugrunde, das hilft wohl nicht.
Moin Martin,

denk mal nicht an eine Angelrute, sondern an ein Trampolin, bei dem, wenn jemand darauf hüpft, zuerst Federn gespannt werden, die sich danach wieder entspannen und die vorher zugeführte Spannenergie an die hüpfende Person zurück geben und diese nach oben katapultieren. Nichts anderes macht das 'Federelement' Angelrute auch.

Beim Bau eines Trampolins kann man sich Federn, z.B. 'harte' oder 'weiche' aussuchen und auch verschieden 'gewichtiges' Sprungtuchmaterial, eine schwere Matte z.B., oder leichtes Kevlartuch. An eine Fliegenrute kann man viele schwere Ringe anbauen oder weniger sehr leichtgewichtige.

Alles, was an einer Fliegenrute hängt, muß 'mitbeschleunigt' werden und vermindert den in der Rute gespeicherten Anteil Spannenergie, der für die Schnurbeschleunigung zur Verfügung stände. Deshalb kratzen Freaks auch die Farbe von einer Rute runter, um weiter (und leichter) werfen zu können.

Ausprobieren kann man das leicht, indem man einfach 2-3 g Draht nahe der Rutenspitze anwickelt.

Da nich für.
Klaus
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von hshl »

Moin Martin,
troutcontrol hat geschrieben:War so ein "verwaschenes" Werfen, da hat irgendwie der Kick gefehlt. Mittlerweile vermute ich (was anderes ist es nicht) allerdings, dass eine größere Masse der Rutenspitze beim Werfen für den "Kick" sorgen könnte, Stichwort wär dann wohl Impulsübertragung, oder? Auf der Suche nach Antworten hab ich mir sogar Tobias´ Arbeit angeschaut, er legt seinen Überlegungen aber die "masselose" Rute zugrunde, das hilft wohl nicht.
Darüber wurde es zwischenzeitlich im SL Forum diskutiert und ja, der "Kick" sollte sich auf den Impuls zurückführen lassen. Auch wenn ich der Einfachheit halber die Masse der Fliegenruten beiseite gelassen habe, so liegt den erhobenen und berechneten Daten eine reale Fliegenrute zugrunde. Im Übrigen wird die Wirkung der Masse der Fliegenrute in Anhang 2 meiner "Experimentellen Untersuchungen..." abgeschätzt und die Ergebnisse, die mit der masselosen errechnet wurden, bestätigt.

Die Masse "m" meiner Berechnungen ist die Masse der Fliegenschnur, die an der Spitze der Fliegenrute sitzt. Diese Masse "m" wird auch für die Berechnung des Drehimpulses herangezogen.

TL, Tobias
Energieübertragung Griff -> Spitze = Hebelwirkung ("Rotation / Translation") + Zwischenspeicherung ("Rutenladung") + Umverteilung ("Drehimpuls/Massenträgheit")
http://vimeo.com/tobiasflyfisher
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Re: Der Zauberlehrling des FF

Beitrag von troutcontrol »

Vor rund 10 Jahren hab ich in der T&S mal einen Bericht über Jungs vom River Spey gelesen, bei denen die Ruten an der Spitze einen Tick schwerer waren, weil sie dadurch irgendwie besser werfen konnten. Ich kann mich deswegen daran so gut erinnern, weil es mir damals so völlig schwachsinnig vorkam - aber wer weiß .... :roll:
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