Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Antworten
fly fish one
...
Beiträge: 1284
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von fly fish one »

Lieber Klaus,

allein das ich mir im Moment nicht vorstellen kann, wie sie diese Blank produzieren, dass begeistert mich schon. Bisher ist das doch wohl so, dass sie einen Stahlstab hatten auf den sie einfach Matten getüddelt haben. Und nun müssten sie doch praktisch einen Stab für innen, auf den sie erstmal die Matten wie bisher tüddeln und dann kommt von außen noch eine Form die das 7eck bildet? Oder tüddeln sie gleich auf ein 7eck innen und ist das der selbe Vorgang wie mit einem Rundstab? Sie schreiben ja, dass es sich nicht mehr verdrehen lässt, dass müsste ja bedeuten, dass sie das gleich auf ein 7eck tüddeln, oder? Kann ich mir irgend wie alles schwer vorstellen. Ich komm immer wieder auf 2 Formen, eine für innen und eine für außen? Liege ich falsch? Ich habe mich bisher so gut wie gar nicht mit der Produktion unserer Lieblinge beschäftigt - ehrlich gesagt!

Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Ich vermute, die Matte wird auf einen 'eckigen' Stahldorn mit 'abgerundeten' Ecken gewickelt. :q:
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo Frank/Klaus,

ich denke auch, dass ein eckiger Mandrel verwendet wird. Die LOOP Leute sind innovativ, mal mit mehr oder weniger Erfolg. Die eckigen Griffe waren Mist und sind auch schnell wieder verschwunden.
Gibt es davon Blanks?

Gruß
Armin
fly fish one
...
Beiträge: 1284
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von fly fish one »

Ich vermute mal eher nicht, dass es die als Blanks gibt! Ich wäre auch sofort dabei, wenn es die gäbe! Ich vermute mal Ihr zwei auch, denn Armin weiß das vielleicht nicht, unser Klaus ist nämlich auch ein Rutenbauer. Und wißt Ihr woran mich diese Form erinnert? An Colnago!! Italienische Rennradschmiede vom Feinsten. Als es noch die wunderbaren Stahlrahmen gab (gibt bis heute Liebhaber) hat Colnago einen Rahmen entwickelt, der die Form eines vierblättrigen Kleeblattes besaß. Idee dahinter auch hier, durch diese Geometrie eine höhere Steifigkeit bei gleichzeitiger Gewichtsreduzierung zu erreichen.

Rein physikalisch, Achtung Klaus :p, steckt dahinter die Vergrößerung des Querschnittes, die eine höhere Steifigkeit/Bruchfestigkeit erreichen läßt. Aus diesem Grund sind z.B. Alurahmen derart voluminös gegenüber Stahlrahmen, da wegen der geringeren Steifigkeit/Festigkeit ein grösserer eingeschlossener Querschnitt nötig wird. Bei Loop müsste man jetzt aber genauer betrachten, wie das Design wirklich aussieht, ob es steifer und leichter ist oder nur steifer ist - was ja schon mal interessant wäre. Ob das eine bessere Performance im Wurf ergibt, keine Ahnung, müssten die Experten versuchen zu testen. Spannend ist das allemal!

Frank

Und noch ein Nachtrag: Besonders auf das Spitzenteil wäre ich neugierig! Wie man auf so einem kleinen Querschnitt diese Formen schafft!
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
orkdaling
...
Beiträge: 2826
Registriert: 22.11.2015, 12:32
Wohnort: Orkanger/Norge

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von orkdaling »

Hahah,
hatten wir ja schon alles, Viereckige und nun 7eckige, vielleicht kommt noch jemand auf die Idee eine Gesplieste rund zu schleifen damit es viel weniger Reibung zwischen Blank und Schnur gibt.
Wer mit der einen nicht werfen kann , kann es auch mit der anderen nicht, wer mit der einen nichts fængt, fængt …
Oder verændert sich gar das Wurfgewicht und statt einem Fenster von 6 hab ich pløtzlich 8 Gramm. Bei Schnurklassenabstufungen von 4 Gramm kann ich ja dann 3 verschiedene Schnuere werfen. Ach nee, #6/7/8 Ruten gibts ja schon und die sind rund.
Also mich mach mir da eher einen Kopf wie ich meine Pflanzen ins Gewæschhaus bekomme, -5 heute morgen.
schøne Diskussion noch
Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

orkdaling hat geschrieben:Hahah, ... vielleicht kommt noch jemand auf die Idee eine Gesplieste rund zu schleifen damit es viel weniger Reibung zwischen Blank und Schnur gibt. ...
Halbwissen oder nur Quatsch? :q:

:wink:
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo
orkdaling hat geschrieben:Reibung zwischen Blank und Schnur
Halte ich nicht für Quatsch und mag deshalb auch keine Schlangenringe. Das Thema Reibung der Schnur an Ringen und Blank spielt für mich eine größere Rolle, als das letzte zehntel Gramm aus der Rute raus zu quetschen(schleifen).

Gruß
Armin
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

orkdaling hat geschrieben:... rund zu schleifen damit es viel weniger Reibung zwischen Blank und Schnur gibt.
Darauf bezog sich meine Frage, es geht um die Ecken, ich wollte wissen, ob es da Erkenntnisse gibt oder ob es nur ein 'launiger Fake' ist - ich bin nicht so belesen.

Gruß
Klaus
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo

@Frank

die "Form" ist ein interessantes Thema. Was ist denn die aerodynamisch günstigste Form? Vierblättriges Kleeblatt sieht vielleicht schön aus, und bringt mental was für den Fangerfolg, aber günstiger wäre doch eine ovale Form mit der langen Achse in Wurfrichtung. Das Problem ist dann, das die kurze Achse (um 90° gedreht) relativ schwach ist und die Rute aus der Bahn ausbricht. Da sind wir doch wieder beim Kleeblatt, aber mit 2 langen und 2 kurzen Blättern.

@Klaus
zum Thema aerodynamische Form fällt dir doch etwas ein!?

Gruß
Armin
fly fish one
...
Beiträge: 1284
Registriert: 14.06.2018, 09:41

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von fly fish one »

Lieber Armin,

ich fürchte wenn wir die Aerodynamik berücksichtigen wird das overingeneered. Jetzt könnte man natürlich über die Geschwindigkeit, die angeströmte Fläche, dann den Luftwiderstand berechnen - wobei das aber auch wieder eine Funktion der Luftdichte usw mit einschließt. Lachsfischen nicht im Jemen, sondern im Himalaya! Nää, Wahnsinn! :evil: Im Endeffekt ist Deine Idee mit ovalisierten Formen schon richtig, nur fängst Du Dir damit, wie richtig bemerkt, ja auch wieder Nachteile ein. Also was ich sagen möchte: Vergiss mal den Luftwiderstand bei unseren Schätzchen. Denn die immer höheren Umlaufgeschwindigkeiten zur Spitze hin, treffen ja auf immer kleinere Querschnitte. Auch die 7eckige Form bedeutet für mich keinen wirklichen strömungstechnischen Nachteil in diesem Sinne. Aber technisch, Schwingungsverhalten, Massen und -verteilung, dass hat sicher den größten Einfluss und da finde ich die Loop Idee schon wirklich einen tollen Ansatz, im Bereich der Kohlefaser mal was Neues zu zeigen. Die Viereckigen NAM Rods übrigens auch!

Frank

Nachtrag: Die Bambusfraktion wird sich auch was dabei gedacht haben, ihre Blanks nicht einfach rund zu bauen. Von der einfacheren Fertigung mal abgesehen. Oder, Jürgen?
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
Benutzeravatar
SIMPLE SHRIMP
...
Beiträge: 2591
Registriert: 01.05.2009, 21:53
Wohnort: Hamburg

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Es gibt ja runde und 'fast runde' Holzruten, die sind aus 'Gras' nur nicht so einfach zu bauen und bringen nicht den Super-Vorteil mit sich. Der beim 'Schwingen' der Rute auftretende Luftwiderstand ist so unterschiedlich auch nicht bei mehr oder weniger Ecken und ist nicht das Kriterium für den Bau.

Die Biegewiderstandsmomente sind interessant, ein quadratischer Querschnitt biegt sich über eine flache Seite am leichtesten, beim sechseckigen dagegen ist das Wiederstandsmoment über eine spitze Ecke geringer als über eine flache Seite. Beim Siebeneck weiß ich es nicht, kann mir aber vorstellen, dass es nicht nur zwei oder drei, sondern sieben 'Spingpunkte' (richtiger Ebenen) geben könnte.

Eine Rute ohne 'Spine', 'Overlap' oder 'Spingpunkte' kann ich mir praktisch nicht vorstellen, wenn es das bei der X7 nicht gibt, warum führt Loop dann auf, dass durch die 'eckige' Steckverbindung das Verdrehen verhindert wird. Eine gebogene Rute versucht immer, sich auf 'eine weiche Seite' zu drehen, die dabei auftretenden Torsionskräfte können die Rutenteile gegeneinander verdrehen.

Was die 'überragende Performance' einer 'Siebeneckigen' angeht, bleibe ich skeptisch. :p

Grüße
Klaus
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo Frank und Klaus,
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Eine gebogene Rute versucht immer, sich auf 'eine weiche Seite' zu drehen, die dabei auftretenden Torsionskräfte können die Rutenteile gegeneinander verdrehen.
Deshalb baue ich die Ringe immer auf die "weiche Seite". Man müsste beim Vermessen mal testen, ob es da unterschiedliche Werte gibt und in welcher Größenordnung.
Das ist statisch alles wunderbar, nur beim Werfen sieht die Sache etwas anders aus und das Verdrehen der Rute ist mal mehr oder weniger zu beobachten. Dies erfolgt zum Teil aus der Anatomie und wird auch teilweise bewusst praktiziert.

Viele Grüße
Armin
Benutzeravatar
piscator
Grasfuchtler
...
Beiträge: 5094
Registriert: 19.04.2005, 08:02
Wohnort: Kiel
Kontaktdaten:

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von piscator »

Moin, mit solchen Formen haben die Grasrutenbauer schon seit langem gefummelt -- bis hin zu 13-seitigen und auch asymmetrischen Querschnitten (5-ecken und Rechtecke). Und die Kohlefaser- Designer haben sowas wie Hexagraphs nachgemacht (Bruce and Walker und Daiwa) -- es gibt nix Neues auf diesem Planeten :lol: --

Und ich glaube diese 7-eckigen werden gebaut wie Klaus gesagt hat. Die Mandrele sind halt 7-eckig (geschliffen auf ner CNC-Schleifbank -- so wie meine Stahl-Hobelform) -- und weil das mit den Hülsen nicht so einfach ist kann man auch einteilig oder man macht das wie bei den Bambusruten mit integrierten Bambushülsen -- dann muss man eben die Teile einzeln fertigen und dann kann sich da nix verdrehen.

Und Abschleifen ist keine Lösung (Bambusruten rundmachen :evil: ) -- aber die Idee der Schnurhersteller ist vielleicht der richtige Weg (Bionic ist das Stichwort -- Haihaut Struktur) -- ich bin ja für Nano-Partikel Lack -- Reinungsminimierung -- Lotuseffekt etc.

Bambus forever !!!!!!!!!!!!! :zsch:
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
orkdaling
...
Beiträge: 2826
Registriert: 22.11.2015, 12:32
Wohnort: Orkanger/Norge

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von orkdaling »

Moin Klaus,
zieh dir doch nicht immer die Jacke an wenn ich einen Spass mache, du warst gar nicht gemeint !
Ich halte es fuer, sagen wir mal gelinde, nichts bringend.
Viereckige Rute fur 3000€ hatten wir ja schon mal, auch solche (fast) zentrierten Ruten/Rollen Kombi. Sicher gibt es auch da Freunde, die Leute die ich kenne und was ich selbst bemerkt habe, das Teil schlægt gegen den Unterarm. Also fuer 170n grad oder sanftes Ablegen nicht so geeignet.
Ich kønnte mir meine geschliffenen oder ungeschliffenen Stecken auch auf einer Seite weiss anmalen. Warum? Na die werden immer zur Spitze hin krum wenn die Sonne drauf scheint. Treffe ich da noch das angetrebte Ziel?
Und die teuren Stecken verbiegen sich sogar mehr als eine 10 Jahre alte Gerte, na die hatten ja noch kein IM8 aber Fische fang ich immer noch damit.
Klar mag ich so eine leichte 15ft Scott oder GL. Auch eine #7 mit 10 ft., die wedelt sich entspannter als manche #6 mit 9ft.
Ob man das aber als Quantensprung bezeichnen kann, nee glaube ich nicht.
Klar mag ich die vielseitigen Profile heutiger Schnuere mit denen man viel mehr anstellen kann als mit einer DT oder Level Schnur.
Aber das als Quantensprung zu bezeichnen, nee. Ist halt eine normale Weiterentwicklung.
Einen Quantensprung machte Gutenberg, da konnte man anschliessend viele Fischbuecher drucken.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
ArminK
...
Beiträge: 525
Registriert: 07.01.2019, 20:42

Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo Hendrik
orkdaling hat geschrieben:Ich kønnte mir meine geschliffenen oder ungeschliffenen Stecken auch auf einer Seite weiss anmalen. Warum? Na die werden immer zur Spitze hin krum wenn die Sonne drauf scheint.
Es gibt Hersteller, da hast du auch ohne Anmalen und Sonne krumme Spitzen. Ich könnte ja Namen nennen, aber Onkel Willi liest ja mit. :grin:
Trotzdem triffst du Ziele und Bogenwürfe gehen wie von selbst.
orkdaling hat geschrieben:Einen Quantensprung machte Gutenberg
Baute der auch Ruten oder war das ein Wurfguru?

@Jürgen
piscator hat geschrieben:ich bin ja für Nano-Partikel Lack -- Reinungsminimierung -- Lotuseffekt etc.
Wo tritt denn die größte Reibung auf? Am Blank oder doch vielleicht an den Ringen?

Gruß
Armin
Antworten