Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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ArminK
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Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo

bei welcher Rute (EH+DH), die in den letzten 10-15 Jahren neu auf den Markt kam, war ein Entwicklungsfortschritt für euch gegeben. Ich bitte um Beispiele und was war die Innovation. Die gleiche Frage stelle ich auch für Fliegenschnüre (Schussköpfe,Runniglines usw.).
Ein Preis von 1000€ für eine Einhandrute und 100€ für eine Fliegenschnur wird heute locker übertroffen, was mich nach dem Grund für solche Preise fragen lässt.

Viele Grüße
Armin
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troutcontrol
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von troutcontrol »

Moin Armin,
welche Innovation der letzten Jahre hast du denn konkret verpasst?

Nano Resin, Graphen und Super Dri fielen mir auf Anhieb ein, zumindest Graphen wär sogar eine "richtige" Neuerung.

:wink:
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Ulven
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von Ulven »

Hallo Armin,
ich probiere hier auf den Wurftreffen in Oslo eigentlich recht viele verschiedene Ruten (EH und DH) aus und finde das man bei Ruten allenfalls von „Sprüngchen“ sprechen kann und auch wenn das Gewicht etwas reduziert ist und es schon verschiedene Aktionstypen gibt ist das wohl eher generell Konstruktionsbedingt aber nicht der neuesten Verarbeitungsmethode oder neuem Supermaterial geschuldet.
Bei (Voll-)Sink Schussköpfen allerdings gibt es meiner Meinung nach schon deutliche Unterschiede. Wenn ich ältere Sinkschnüre egal welchen Herstellers benutze muss ich deutlich mehr „arbeiten“. Sogenannte Scanditschnüre (den Namen hab ich hier im Forum gelernt) wie der Salarfinder von NextCast erleichtern einem das Werfen doch erheblich.
Gruß Max
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Vaskebjørn
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von Vaskebjørn »

Macht denn Graphen so einen riesen Unterschied?
Petri! Dirk 🙋🏼‍♂️
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troutcontrol
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von troutcontrol »

Keine Ahnung!
Am entspanntesten gehen die Jungs von nam damit um, kann ich aber gerade nicht verlinken...
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Fjorden
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
bei Schnüren würde ich eine große Auswahl an Slow Intermediate Tip Schnüren und eine größere Auswahl an Basstaper / Cold Saltwater Schnüren nennen. Da war der Markt vor 10 Jahren extrem dünn. Der Preis ist trotzdem nicht gerechtfertigt und den Blödsinn mit unterschiedlich farbigen Segmenten würde ich auch nicht benörigen.
Gruß
Fjorden
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Vaskebjørn
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von Vaskebjørn »

troutcontrol hat geschrieben:Keine Ahnung!
Am entspanntesten gehen die Jungs von nam damit um, kann ich aber gerade nicht verlinken...
Die nam hab ich auch schon auf meiner Watchlist, die will ich unbedingt mal antesten...
Petri! Dirk 🙋🏼‍♂️
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BlackZulu
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von BlackZulu »

Ich habe bei den Einhandruten, ich lass mal "Glas" außen vor, keine Riesen Unterschiede festgestellt.
Habe von mehreren Herstellern Blank's aufgebaut, oft auch die gleiche Beringung genommen, damit eventuell der Unterschied zu merken ist.
Ich hoffe nur, das der Wahn, der immer dünnwandigeren Blank's bald vorbei ist.

Bei den Zweihandschussköpfen fand ich die Idee mit den Tripple-D ganz innovativ.

Gruß Holger
orkdaling
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na wenn ich ueberlege was eine 6 teilige DH heute wiegt, was man fuer ein Angebot an verschiedenen Aktionen bei EH und Dh hat, dann hat sich schon was getan. Aber ein Quantensprung ist das wohl eher nicht.
Wenn ich aber sehe das eine DH von der Stange (und das sind sie nun mal wenn die Blanks aus Fernost kommen und hinterm Teich nur komplettiert werden) heute1300€ kostet, das ist wohl ein Quantensprung.
Bei den DH Strippen will ich auf jeden Fall die 3 Density Scandi nicht missen. Bei den WF Schnueren mit Profilen von ca 8 bis 14m Keulen bin ich auch ganz zufrieden. Ok, zahle dafuer auch 800Nkr aber wie lange fischt man heute damit? Jahre!
Einen Quantensprung,gibts ja auch bei der lebenslangen Garantie wo man ja nur! eine Transportpauschale zahlt, hahaha.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
ArminK
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo in die Runde,

verpasst habe ich eigentlich nichts und war von den meisten "Entwicklungen" eher enttäuscht. Eine Hardy Sintrix z.B. hat mir beim Distanzwerfen noch keinen Zentimeter mehr gebracht und auch andere Innovationen von Sage, Orvis, Loomis usw. gaben mir keinen Aha Effekt. Vielleicht reichen auch meine Wurfkünste nicht, um das Potential auszuschöpfen.
Zu Graphen und nam Ruten kann ich nichts sagen. Wer hat denn mit so einer Rute schon geworfen?
@Holger
BlackZulu hat geschrieben:Ich hoffe nur, das der Wahn, der immer dünnwandigeren Blank's bald vorbei ist.
Ich denke da sind die Hersteller am umdenken. Orvis verzichtet bei der Helios 3 auf Gewichtsangaben. :oops
BlackZulu hat geschrieben:Habe von mehreren Herstellern Blank's aufgebaut, oft auch die gleiche Beringung genommen, damit eventuell der Unterschied zu merken ist
Probier mal den umgekehrten Weg: gleicher Blank unterschiedliche Beringung.
Außer an der Oberflächenstruktur wurde bei den Schnüren doch wenig Entwicklung betrieben. Immer kürzere und übergewichtige Schussköpfe stehen nicht für Innovation.

VG
Armin
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troutcontrol
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von troutcontrol »

ArminK hat geschrieben:Eine Hardy Sintrix z.B. hat mir beim Distanzwerfen noch keinen Zentimeter mehr gebracht
Moin Armin,
welche Mischung war es denn - Sintrix 330, Sintrix 440 oder Sintrix 550?

:wink:
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ArminK
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von ArminK »

Hallo Martin,

das war die erste Hardy, die mit diesen Material aufgebaut wurde. (Messe Kolding 2009?) Da gab es noch keine verschiedenen Sintrix Qualitäten.
Merkst du den Unterschied?

Gruß
Armin
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BlackZulu
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von BlackZulu »

ArminK hat geschrieben:Probier mal den umgekehrten Weg: gleicher Blank unterschiedliche Beringung.
Was ich getestet habe, gleicher Blank, gleiche Ringzahl, einmal Schlangenringe einmal Einsteg.
Wurfweite war annähernd gleich, gefühlt ist die mit Einsteg etwas straffer, müsste man vielleicht mal messen.

Gruß Holger
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Achim Stahl
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
ArminK hat geschrieben:Hallo

bei welcher Rute (EH+DH), die in den letzten 10-15 Jahren neu auf den Markt kam, war ein Entwicklungsfortschritt für euch gegeben. Ich bitte um Beispiele und was war die Innovation. Die gleiche Frage stelle ich auch für Fliegenschnüre (Schussköpfe,Runniglines usw.).
Ein Preis von 1000€ für eine Einhandrute und 100€ für eine Fliegenschnur wird heute locker übertroffen, was mich nach dem Grund für solche Preise fragen lässt.

Viele Grüße
Armin
Okay, fangen wir mal hinten an: als ich 2001 beruflich in das Fliegenfischergeschäft eingestigen bin, kostete eine Winston Boron XTR (meine damalige Traum-Küstenrute) 1650,- DM. Die Thomas&Thomas Vagabond gab es für 1999,- DM. Bei RST konnte man noch mehr Geld auf den Tisch legen... Wie gesagt, das war vor 18 Jahren. :s+3:

Sonst wurde bei den Ruten in diesere Zeit viel mit verschiedenen Werkstoffen rumexperimentiert. Das meiste davon geriet wieder in Vergessenheit. Das Einzige, was in meinen Augen erwähnenswert ist, ist die Renaissance der Glasruten. Für die Bachfischerei und schwere Salzwasserfischerei haben diese Ruten wirklich große Vorteile.

Bei den Rutenlängen gab es tatsächlich Entwicklungen - Die meisten Zweihandfischer benutzen heute deutlich kürzere Ruten. Auch beim Salzwasser- und Hechtfischen finden immer mehr 8' Ruten Einzug.

Ja, und dann gibt es ja inzwischen die ganzen Switchruten, auch in ganz niedrigen Schnurklassen.

Bei den Schnüren hat sich richtig etwas getan. Gerade, wenn ich mir die vielen speziellen Taper für jede erdenkliche Situation ansehe - Kuzkeulen für die Bachfischerei, Triangeltaper für Wasserwürfe, Spezialschnüre für extragroße Hechtstreamer, Zweihandschußköpfe für jeden Anspruch und Wurfstil und natürlich die ganzen Küstenschnüre. Das ist einerseits super, wenn man noch durchsteigt und sich die richtige Schnur raussucht, andererseits natürlich auch extrem verwirrend.

Für Streamer- und Salzwasserfischer gibt es inzwischen Schnüre mit Seelen, die sich so gut wie gar nicht mehr dehnen und bis zu 100 lbs Tragkraft haben. Das ist eine Innovation, die mir persönlich in den letzten jahren wirklich viel gebracht hat.

... und, um auf die Preisentwicklung zurückzukommen: Schnüre, wie sie vor 15 jahren Standard waren, kann man heute immer noch für 39,99 € kaufen - sogar bei den Herstellern, die sie früher angeboten haben, und die heute alternativ auch Schnüre für über 100,- € anbieten. :oops

Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
orkdaling
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Re: Quantensprung bei der Rutenentwicklung/Schnurentwicklung

Beitrag von orkdaling »

Moin Achim,

bei den Schnueren geb ich dir Recht, da gibt es fuer alle Verwendungszwecke und Wurfstile die richtigen Profile.
Ich rege mich auch nicht ueber 80€ fuer eine gute Schnur auf weil ich die Jahre fische, weil ich das Profil brauche und bei den billigen gibts nur Einheitsware.
Ganz zu schweigen von durchgewetzten Uebergængen weil bei manchen so gut wie kein Back Taper vorhanden ist.
Auch bei den Switch hat sich viel getan, leider auch preislich! Ich hab nun 3 davon, sogar sowas was manche als Einsteigerset bezeichnen (Laxa - 11ft#7/8) Ich gehe aber jede Wette ein das das Teil nicht schlechter fængt als eine Switch fuer fast 1000€. Und dieses Teil https://www.guideline.no/produkter/sten ... 0000003606
hab ich mit im Sportgrosshandel fuer stolze 170€ gekauft.
Was mich nur wundert, ein Fernost-Blank kostet ja nun wirklich nicht viel, wie daraus Ruten fuer ueber 1000€ entstehen ist schon seltsam.
Ich glaube auch nicht das die Blanks der 500€ Ruten schlechter sind. Nee alles China oder Korea nur eben unterschiedliche Preise- fuer uns Verbraucher.
Also Quantensprung bei den Preisen, weniger bei den Entwicklungen.
Und du als Hændler kennst dich da noch besser aus, einige Marken verbieten den Hændlern im Preis runter zu gehen.
Hab ich selbst erlebt, auf alle Scott und Scierra Ruten, Simms Klamotten gabs 40% Rabatt bis ein anderer Hændler dagegen vorgegangen ist.
Kann passieren wenn man 3 Hændler im Ort hat. Aber bei allen drei zahle ich fuer Moser Loop`s 149 Nkr und darum bring ich mir die aus DK fuer 49 Dkr mit.
Ja manchmal schon recht seltsam wie sich die Preise verændern, von Jahr zu Jahr und von Land zu Land.

Rutenlænge bei den DH , nun ja, das hat wohl eher was mit den Wurfstilen und Køpfen zu tun.
Wo frueher noch mit Spey Schnueren geworfen wurde da stehen heute die Skagit Werfer am Ufer.
Fuer einen kurzen Plumskopf braucht man nun mal keine lange Rute. Die meisten werfen heute sowas zwischen 13 und 14 ft , viele von ihnen machen das aber nicht weil sie grosse Fliegen transportieren muessen (so wie es bei Skagit angedacht war), nee sie kommen mit længeren Køpfen oder anderen Stilen nicht klar. Viele denken auch : Hauptsache weit, ordentlich Gewicht, steife Rute(nspitze) und natuerlich nach der Marke.
Gibts denn bei den S..Ruten was mit 16 oder 18 ft? Glaube nicht! Und die dazu gehørigen Long Belly Schnuere haben auch nicht viele im Sortiment.
Tja, bevor Gøran mit den Scandi bzw dem Wurfstil auf dem Markt kam, bevor Skagit am gleichnamigen Fluss entwickelt wurde, da hatte man noch lange Ruten und lange Schnuere. Anders konnte man das Zeug nicht werfen. Heute, gibt es Spey Schnuere mit entspechendem Profil und die lassen sich auch mit 13 bis 15 ft werfen.
Vielleicht wære das ein Quantensprung?
Aber was auch immer noch auf dem Markt kommen sollte, egal ob ich teuer oder im Preis/leistungsverhæltnis kaufe, wær nichts fængt macht was falsch!
Gruss Hendrik
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