Rutenkauf Zweihand Allrounder

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piscator
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von piscator »

Moin, ich melde mich mal wegen der Verdriftungsgeschichte -- da regen sich bei mir die Syn... Jedenfalls, wenn bei moderatem Wind eine küstenparallele Strömung entsteht, ist es egal wie tief das Gebilde einsinkt, es verdriftet einfach mit der Strömung, aber nur wenn der Angler sich mitbewegt (so schnell wie die Strömung). Bleibt der Angler stehen, gibts eine Bonusgeschwindigkeit relativ zum Wasser, die der Fisch auch so wahrnimmt.

Anders ist es, wenn sich Teile der Schnur in der Oberfläche aufhalten und die Wellen sich dort brechen (Schaumkronen) -- dann gibts da eine Extrageschwindigkeit, die sog. Stokesdrift und die wirkt unterschiedlich auf die Schnüre: Eine Schwimmschnur bildet dann Kringel durch kleinskalige Strömungsunterschiede an der Oberfläche während die Tiefer einsinkende Schnur gestreckt bleibt. Das ist der Grund warum einem die über Bord gefallenen Badeentchen wenig über die Strömungen, aber viel über den Wind erzählen :wink:

Klugsch. Mod. aus!
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
orkdaling
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von orkdaling »

moin,
schøn erklært.
Ich hatte mal ueber die Micro Diameter von Arctic Silver geschrieben. Also von Wind zerschneiden war da nicht viel zu merken, hat aber auch ordentlich geblasen.
Nun hatte ich 2 Schnuere getestet, die Arctic Silver #7 Floater (12m Kopf) gegen GL slow inter. #7 (Herstellerangabe 8mKopf+4m Rear Taper).
Zusætzlich zum Wind auch noch Gezeitenstrømung in der Richtung.
Lange Rede … die dickere GL kam zum Ende des Strippens vielleicht im 45 Grad Winkel auf mich zu, die duennere Artic hatte dagegen viel weniger Verdrift.
Am næchsten Tag hab ich dann doch wieder die Baltic genommen, die schøn einsinkt fuer eine 8m Interm. Spitze und die eine duenne Running hat.
Ich hab auch was mit langen Køpfen von 14-16m, Floater und Schnuere die einen solch langen interm. Spitzenteil haben.
Ist zwar nichts fuer steife Briese, eher wenns abends nachlæsst und kleine Fliegen oberflæchennah genommen werden. Auch da ist die "F" nur bei sehr wenig Wind zu gebrauchen sonst stripp ich die Muecke im Bogen ein.
Mir ist zwar Wurst wie das die Doktoren erklæren, so ist es aber nun mal am Wasser und der gelehrige Angler wæhlt nach den Bedingungen seine Schnur aus.
Nicht anders ist das im Fluss. Man kann das zu seinem Gunsten ausnutzen um die Fliege zu præsentieren, die Geschwindigkeit zu erhøhen oder verringern.
https://youtu.be/XspbF4T8CaQ
Und manchmal muss ich einfach auf "F" verzichten weil ich Strømung und Wind so weit wie møglich aus dem Weg gehen will.
Da gibt es keinen Unterschied zwischen EH und DH , Allrounder oder was immer - verschiedene Bedingungen = verschiedene Schnuere.
Warum wissen Brandungs - oder Bootsangler das geflochtene Dreck aufnehmen, Monofile mitunter weniger Schnurbogen bilden wenn sie es nicht mit dem Durchmesser uebertreiben?
Warum sollte eine im Vergleich dickere geflochtene schwimmende Running von Wind, Wellen, Strømung gleich oder weniger beeiflusst werden als eine viel duennere Mono?
Wieder egal ob ich am Bach mit EH, Switch oder DH stehe, die dicken Teile muss ich mehr menden und kann sie weniger lange ueber einer Rinne/Kante halten die als Wanderweg dient.
Kann sein das andere andere Erfahrungen machen oder die gesamte Breite des Bachs absuchen wollen, Bei mir klappts recht gut mit den Fischlein wenn ich weniger suche sondern zielgerichtet anwerfe, Lauftiefe befische, Geschwindigkeit steure.
Ganz zu schweigen von den Kosten, jedes Jahr mehrere neue Runnings brauch ich nun nicht mehr. Eine Mono Running von GL hat 0,62mm/45Lbs/20kg oder Scierra 0,66mm/50lbs. Haltbarkeit ? Die Scierra hatte ich die 3. Saison drauf, die GL die 2. Saison.
Ach ja, ist zwar EH aber da ist es nicht anders. Wenn ich vor der Lachssaison Apr./Mai mal keinen Bock auf Mefo habe dann muss ich einen SK rauskramen, und an eine Mono hængen. Mit einer geflochtenen Running wuerde es wohl zu lange dauern und diese wuerde mit der Zeit auch zu weit vertreiben. Ich muss næmlich meine Fliege entlang von Felskanten auf 3-5m sinken lassen. Genau da stehen die dicken Pollacks, da verstecken die sich im Tang.
Kommt wieder der Einwand, ja ich fische aber in der Ostsee. Bornholm ist auch Ostsee und hat felsige Kuestenabschnitte,
Andere fischen nicht nur auf Mefo, vielleicht auf Zander oder einfach nur vom Boot und die Fliege soll schnell tief runter…
Wie war doch der abgedroschene Spuch - Ort, Zeit, Bedingungen.
Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

piscator hat geschrieben:Moin, ich melde mich mal wegen der Verdriftungsgeschichte -- da regen sich bei mir die Syn... Jedenfalls, wenn bei moderatem Wind eine küstenparallele Strömung entsteht, ist es egal wie tief das Gebilde einsinkt, es verdriftet einfach mit der Strömung, aber nur wenn der Angler sich mitbewegt (so schnell wie die Strömung). Bleibt der Angler stehen, gibts eine Bonusgeschwindigkeit relativ zum Wasser, die der Fisch auch so wahrnimmt.

Anders ist es, wenn sich Teile der Schnur in der Oberfläche aufhalten und die Wellen sich dort brechen (Schaumkronen) -- dann gibts da eine Extrageschwindigkeit, die sog. Stokesdrift und die wirkt unterschiedlich auf die Schnüre: Eine Schwimmschnur bildet dann Kringel durch kleinskalige Strömungsunterschiede an der Oberfläche während die Tiefer einsinkende Schnur gestreckt bleibt. Das ist der Grund warum einem die über Bord gefallenen Badeentchen wenig über die Strömungen, aber viel über den Wind erzählen :wink:

Klugsch. Mod. aus!
Moin Jürgen,

Fischen in 'brechenden' Wellen ist nicht so mein Ding, ich angle eher bei gemäßigtem Wellengang. Aber, wie Du feststellst, wird eine Leine unabhängig von der Einsinktiefe bei gleicher Strömungsgeschwindigkeit auch gleich schnell mitgenommen. Die 'Bonusgeschwindigkeit' der Fliege bei zurück gehaltener Leine ist von der 'Angriffsfläche' abhängig, also bei gleich dicken Leinen auch gleich groß.

Ein Phänomen was ich bei 'leichterem' Wind und 'Gegenströmung' an der Küste schon häufiger erlebt habe, ist, dass über einer 'Unterströmung' eine 'Oberflächenschichtströmung' in anderer Richtung vorhanden war. An 'tiefen' lansamen Flußabschnitten konnte ich auch oft beobachten, wie die Fliegenschnur in Schlangenlinien in unterschiedlicher Tiefe schwamm. Zur 'Erhellung' in Bezug auf die Stömungsprofile in 'Fließkanälen' habe ich auf meinem Arbeits-PC eine Diskussion wiedergefunden: "Does the max velocity always occur at the water surface?". Interessant sind die Feststellungen von Mohamed Elshemy (Prof. Tanta University):

Strömugsprofil in Flüssen (rauher Untergrund)
Turbulent02.PNG
Turbulent02.PNG (155.65 KiB) 3730 mal betrachtet
Turbulent01.PNG
Turbulent01.PNG (343.18 KiB) 3730 mal betrachtet
Flussquerschnitt.png
Flussquerschnitt.png (182.14 KiB) 3730 mal betrachtet
Strömungsprofil Lower Fox River, Wisconsin.jpg
Strömungsprofil Lower Fox River, Wisconsin.jpg (82.08 KiB) 3730 mal betrachtet
Aus der letzten Grafik (echte Messung) läßt sich unschwer erkennen, dass die Strömungsgeschwindigkeit unterhalb der Oberfläche am größten ist und bei 2 m Wasserhöhe erst unter ~ 60 cm Wassertiefe wieder kleiner ist als an der Oberfläche.

Mich hat das mal beschäftigt, weil häufig diskutiert wird, wo Standplätze von Fischen zu finden sind - für mich ist das abhängig von ihrem Sicherheitsbedürfnis, dem Sauerstoffgehalt des Wassers und möglichst laminarer (ruhiger) geringer Strömung, vielleicht spielt auch noch Infrarotstrahlung eine Rolle beim 'Wohlfühlen'. Ansprüche an langfristige 'Lays', wo Fische sogar schlafen, sind sicher andere als für kurzfristige Erholungspausen.

TL
Klaus
orkdaling
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na das ist ja mal schøn was du da zeigst.
Sieht ma ja auch gut warum die Fischlein zb an den Kanten und am Grund entlang wandern. Man sieht auch wo die Haupstsrømung verlæuft. Genau diese wollen die Fischlein beim Aufstieg vermeiden wenn das Wasser kalt ist und ihr Muskeln dann nicht mit voller Leistung arbeiten kønnen. Genau dort ziehen sie aber entlang wenn die Muskeln die volle Leistung bringen und høhere Sauerstoffbedarf ist.
Was die Strømung ausmacht erkennt man daran das Fische unterhalb von Sandbænken oder oberhalb davon stehen, ja sogar ob sie hinter einem Stein oder vor dem Stein stehen, grundnah oder im Mittelwasser.
Da sich diese Bedingungen wie Strømungsdruck, Sauerstoffgehalt, Temperatur und auch Sonneneinstrahlung im laufe stes Tages schnell ændern kønnen, muessen die Fische ihren Standplatz auch verlagern.
Was man nicht in solchen Querschnitten sieht, die Huaptstrømung kann recht schmal sein, je nach Durchflussmenge mehr oder weniger tief. Die beiden Randstrømungen kønnten gleich sein, aber auf der einen Seite kønnte eine Strømung flussab und auf der anderen Seite stromauf (Kehrwasser) verlaufen.
Da wir (meist) nicht in kanalisierten Fluessen fischen kommt die letztere Variante recht hæufig vor.

Wenn die Oberflæchenstrømung (Wind) und Unterstrømung (Gezeiten/ Kehrwasser) gegenlæufig sind, kommt es zur Schichtung der Strømung, sogar Salz- und Suesswasser. Sieht man auch schøn an Einfluessen nach Regen.
Die Tiefe der Schichtung ist aber auch dort abhængig von den beiden entgegenwirkenden Kræften.
Genau darum stehen die Fische nur bedingt in einer Linie bzw in verschiedenen Tiefen.
Und am Beispiel Klaus, stehts du auf einer Landzunge und der Wind pfeift um die Ecke kønnen die Fische direkt unter der Oberflæche stehen, eine Stunde spæter aber viel tiefer und du hast keine Chance mehr mit einem Floater. Bei gleicher Windgeschwindigkeit hat sich dann die Gezeitenstrømung verændert.
Ist der Grund warum ich an solchen Stellen mit 2 Ruten unterwegs bin, der Wind bleibt aber die Gezeiten - Richtung dreht und ich will nicht stændig die Schnur wechseln.
Bild
Hier steht das Wasser, kurz vor Ebbe oder Flut bilden sich dort richtige Wellen/Strømung selbst bei wenig Wind.
Ausserdem steht die Mefo flacher als der Seelachs, der wieder flacher als der Dorsch. Mit zu oder abnehmendem Wind, mit der Gezeitenstrømung verlagern auch diese ihren Standplatz.
Ach ja, das beobachtet man nicht nur im Meer bei den Gezeiten. Das kann man auch an Seen feststellen wenn der Wind aufs Ufer drueckt und es zur Unterstrømung kommt.

Zur Sonne bzw was die ausmacht.
Klaus,du kennst Ingdalen.
Bild
Dort wurden vor Jahren mal Smolts ausgesetzt , war nach einem hartem Winter und teilweisen Trockenfall notwendig. Dumm nur das danach ein trockenes Jahr folgte. Die Lachse sind unterhalb und oberhalb der Treppe stehen geblieben, die Smolts die den Bach aufstiegen sind im klarem Flachwasser verbrannt und der Besatz musste spæter wiederholt werden.
Anderes Beispiel, Zusammenlauf Zone 5, ist es den Fischlein zu hell, na dann nehmen sie einen Platz nicht an wo sie bei getruebtem Wasser stehen bleiben.
Bild
Hier an der Stromkante stehen die Fische bei høherem Wasser oder wenn keine Knallsone direkt ins Wasser scheint, also morgens und abends.
Bei wenig Wasser und Sonne verlæuft der Wanderweg auf der linken Seite entlang der tiefen Steinkante unterhalb der Huette. Aber bei kaltem Wasser in Juni/Anf. Juli wandern und stehen die Fische neben der Stromkante.

Oh, nun sind wir aber schøn weit weg von der Allround - Rute.

Gruss Hendrik
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Strömungsprofil Lower Fox River, Wisconsin.jpg
Strömungsprofil Lower Fox River, Wisconsin.jpg (82.08 KiB) 3661 mal betrachtet
Aus der letzten Grafik (echte Messung) läßt sich unschwer erkennen, dass die Strömungsgeschwindigkeit unterhalb der Oberfläche am größten ist und bei 2 m Wasserhöhe erst unter ~ 60 cm Wassertiefe wieder kleiner ist als an der Oberfläche.
orkdaling hat geschrieben:
Moin,
na das ist ja mal schøn was du da zeigst. ...
Moin,

ist es hilfreich und hat es 'neue' Erkenntnisse gebracht :q:

Mir kommen dabei wieder die zahlreichen 'ausschweifenden' Argumentationen über 'Oberflæchenstrømung' in den Sinn.

TL :wink:
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von fly fish one »

So'n paar feine Terme, Konstanten, Diagramme u. pipapo sind doch schön und für mich hilfreich! Es lebe die Physik der Fluide und Gase - was'n pickelharter "Schein" war! :evil: Erklären sie doch tatsächlich in der Theorie, wo die Lachse rumlümmeln könnten. Man wundert sich ja manchmal wo man sie sieht oder wo die Bisse kommen! Ich finde interessant, dass man grundsätzlich erkennen kann, dass die Äqui-schieß-mich-tot Geschwindigkeitslinien sich am oberen äußeren Rand meist verbreitern, oder anders der Bereich der ruhigeren Strömung oben im flachen Rand größer wird. Und genau da hab ich meinen Lachs dieses Jahr erwischt und ich glaube unser Instinktbär Hendrik genau so. Sagt er doch immer: "Pass doch auf wo Du drauftrittst, es könnte ein Lachs sein, Frank!" Ein Problem sind die tiefen Stellen im Übergang zum Grund. Da tut man sich als Lachsfischer (Klaus sagt, ich soll uns nicht mehr "Heini" nennen :zsch: ) echt schwer. Es erklärt aber sofort die Standorte der Wurmangler mit Blei, die diese Bereiche sehr komfortabel abklopfen können! Mist! :zsch:
Es zeigt aber auch was Hendrik immer sagt, nicht im 90 Grad Winkel rüber werfen. Es zeigt wie die Hauptschnur, wir fischen eben meist Floater mit Sink Poly, dann von der Strömung gezogen VOR der Fliege treibt! Na, da schallt uns doch das Lachen der Lachse aus den Tiefen entgegen.

Also mein lieber Klaus: Dankeschön für Deine Mühe und Recherche!

Frank aka Theoriebär - der aber auch seine Lachse fängt :zsch:
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Hallo Frank,

quer rüber geworfen sinkt eine 'Sinkspitze' frei treibend am schnellsten ab! Manche Spezialisten werfen eine Frances sogar schräg nach oben damit diese schon auf Tiefe neben ihnen vorbei schwimmt.

Was bei den Strömungsbetrachtungen aber zu beachten ist, auf eine zurück gehaltene Fliegenschnur ist wegen des entstehenden Strömungswiderstandes der quadratisch mit der Geschwindigkeit zunehmende 'Staudruck' wirksam, diese Größe beeinflusst hier das Schwimmverhalten, wie Tiefe und Schnurbogen und nicht die Strömungsgeschwindigkeit selbst. Will man eine Vorstellung davon haben, muss man die Durchmesser der Schnüre in Betracht ziehen, für die Abrolleigenschaften einer Leine sind dagegen die 'Masseprofile' wesentlich.
Strömungsgeschwindigkeit vs. Staudruck.jpg
TL
Klaus
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von orkdaling »

Moin,
nur mal zu nachdenken.
1.Wie tief ist das Wasser was ihr meist befischt und das noch im Sommer! 2m ?
Ich gehe mal von weit unter 2 m aus!
2. Wo hab ihr solche gezeigten Querschnitte mit gleichmæssiger Strømung?
Kenne ich nur von Kanælen.
3.Ist der Strømungsdruck gleichmæssig wenn sich alle paar Meter Breite und Tiefe ændern, wenn zusatzlich Hindernisse den Durchfluss sperren, in Aussen und Innenkurven oder nach Sandablagerungen?
Kenne keine 50m gleichbleibende Strecke/Bedingungen, weder an Sone 5 oder Skjenald oder Steindalselva, nicht mal an meiner Lieblingsbucht wenn da das wasser ueber den Sandbænken bei den Gezeiten steigt oder fællt.
(Bild aus der Zeitung, markiert einen Steinrutsch)
aufgenommen bei Flut, bei Ebbe liegen die Sandbænke trocken, Muendung von Skjenald direkt neben kanalartiger Orklamuendung
Bild
Klaus da hast du auch schon gestanden und bemerkt das es dir die Schnur in "Flussgeschwindigkeit" weg zieht,
4.Wie wird die schwimmende Schnur bei euch beeinflusst? Welche Tiefe erreicht ihr quer gegenueber?
Also ich werfe zumindest so weit, das ich manchmal vor den Fuessen drehendes Wasser habe,
oder flussauf strømend, starke Mittelstømung, flussab strømende Gegenseite.
Nun liegt euer schwimmendes Belly +schwimmende dicke Running quer auf eben diesen 3 verschiedenen Strømungen und plætschert den Fluss hinab.
Klaus, genau so ist es ja unterhalb der Spitze/Sandbank im eingestelltem Bild.(oberer Beitrag)
Genau darum nehm ich da eine Mono mit zb I/S1/S2 statt Geflochtene, 10m Belly und 3 m Sinkspitze S3 oder 5.
Das ganze werfe ich in 45 Grad, mende und nehme somit die Geschwindigkeit raus, der Kopf kann (obwohl leichter) sinken und erreicht schneller die gewuenschte Lauftiefe.
Selbst ein Bleiwerfer mit seinen 80g Hølzel, wirft quer um dann bei 60 oder 45 grad seinen Wurm zu præsendieren. Macht er aber da nur im Juni bei 8 Grad wenn dort noch Fische grundnah stehen. Bei høhere Temperatur ist er oberhalb (siehe 5)
5.Fische die nicht mehr in tiefen Pools ruhen ( werden im Sommer zu warm, zu wenig Strømung), stehen in den schnell fliessenden flachen sauerstoffhaltigen Bereichen. ZB im Einlauf wo alle paar Meter Tiefen von 0,5 bis 1,5 m wechseln, wo zahlreiche Steine am Grund liegen, wo Rinnen durch Querstrømungen entstanden sind, wo Bæume ueberhængen, selbst unter den Wurzeln wie Forellen im Bach.
Wuerdet ihr diese Plætze quer mit einen fetten schwimmenden Leine anwerfen? Warum buckeln die Fische dort so oft. Erschreckt von der bunten Leine?
Warum gehen die Burschen an den Haken wenn man diese Plætze spitz anwirft (das machen auch die Wurmfischer) und die Fliege am langen Vorfach auf sie zutreiben læsst? Frank - genau darum LB mit 15ft Vorfach, die gesamte Stripperei (teils ueber die Køpfe) entfællt.
6.Ich hab mal gelernt warum man mendet (Geschwindigkeit steuern), das man die Lauftiefe durch die richtige Schnur (Sinkrate) erreicht.
Das ist uebrigens auch bei der EH und im Bach oder See so.
Genau darum bieten die fuehrenden Hersteller solche Schnuer mit integrierten Sinkraten an. Ob die nun 3 Density heissen oder F.I.S.T oder wie auch immer, ist doch wurst egal. Abgestufte Leinen laufen im Wasser besser, fliegen durch die Luft ohne Durchhænger, rollen besser ab,lassen sich besser ausheben.
Das lese ich seit Jahren bei RIO, SA, Scierra, GL und wie die alle heissen.
Das liest man bei Glasgow Anglers, in US Foren oder.... das www ist voll.
Da gibt es Videos von Kanal Gratis, Guttorm, Frødin ...
Da kønnten wir weiter machen mit Taktik (Fischen im Sommerfluss oder im Fruehjahr), Einwirkung von Licht/Lichtbrechung auch von durchsichtigen Leinen und Geræuschen ( Plumskøpfe und Waten)...

Aber egal, kan jeder machen wie er will.
Fuer mich die am wenigsten effektivste Methode und was ich mir unter Fliegenfischen gar nicht vorstelle: grosser tiefer Pool, kurzer Kopf, schwere Spitze, quer uebern Fluss geworfen, Flæche abgesucht. Das grenzt ja schon an Blechwerfen.

Gruss Hendrik

Hembre Gård , Størdalselva, 2019 https://www.hembregard.no/nyheter/2019/ ... eason-2019
Lesestoff , siehe Fishing (leider nur norsk und engl.) https://www.granbo-flyfishing.no/_norsk ... aldet.html
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von orkdaling »

Klaus,
zurueck gehaltene Schnur! ueber Sinn und Zweck des Mendesns brauchen wir ja wohl nicht diskutieren, das haben die Gelehrten schon getan und dazu viele Videos ins www. gestellt.
Nach dem Menden schwimmt die Schnur wieder frei, stromauf gemendet = Geschwindigkeit raus = Fliege, nee Schnur hat Zeit zum Sinken ohne seitlich weg gerissen zu werden.
Und dann kommt der Staudruck ins Spiel. Da stehen doch Fische (je nach Wasserdruck, Temperatur) in verschiedener Tiefe und nehmen die Fliege die auf sie zutreibt. Macht der Lachs so, aber auch Fische die im Fluss wirklich Nahrung aufnehmen.
Und da haben wir das næchste Problem. Eine gleichmæssig treibenden, nicht spielenden Fliege wird weniger genommen als eine von der normalen Treibgeschwindigkeit abweichende. Genau darum verleihen einige FF der Fliege Spiel in dem sie mit der Rute "rucken". Oder man hat Reserve Running zwischen den Fingern, stoppt den Lauf und gibt Schnur zu. damit wird die Fliege mal schneller und mal langsamer und sinkt beim zugeben sogar.
Das geht aber schlecht an einer quer geworfenen Leine!
Das 1x1 der Fliegenfuehrung, wurde mir mal so beigebracht und ich hab bis heute keinen Grund gefunden daran was zu ændern.
Damit læsst sich sogar ein im kleinen Loch stehender Lachs ueberzeugen, also stoppt die Fliege mal kurz vor ihm oder treibt ein nasser Sack ueber ihm hinweg.
Das besonders wenn es flach und hell ist, aber auch wenn er recht træge bei kaltem Wasser am Grund weilt und keine Energie verpulvern will.
Ueber Fliegengrøsse, Treibgeschindigkeit, Wassertemperatur gibt es sogar einige interessante Abhandlungen.
Kurz genug?
Gruss Hendrik
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von fly fish one »

Lieber Klaus,

völlig richtig. Wasser ist nur Luft mit anderer Dichte, denn auch dort steigt der Widerstand (Widerstand ist nichts anderes als Kraft und Druck ist Kraft pro Fläche, nur die Einheit Pascal zeigt das nicht so schön) mit der Geschwindigkeit exponential, bzw. wie von Dir korrekt aufgeführt im Quadrat und gibt eine schöne Parabel mit Extremwerten und dem ganzen Zeug. Man sieht allein an der Kurve zur Geschwindigkeit und Tiefe, dass auch hier eine quadratische Funktion enthalten ist. Die Strömungsgeschwindigeit wird von der Reibung an den Ufern beeinflusst und läßt sich auch hier nicht linear steigern, weil die Reibungskräfte mit der Geschwindigkeit exponential steigen. Das die Geschwindigkeit sogar wieder abnimmt, wenn ein Maximalwert in einer bestimmten Tiefe erreicht wurde, erkläre ich mit Turbulenzen, die sich auch bei anderen angeströmten Flächen manchmal ergeben. Im Flugzeugbau, dass wirst Du gut kennen, versucht man ja genau das zu verhindern und eine laminare Umströmung zu erhalten. Für den Wasserbau von Kanälen usw. sind das ganz sicher auch wichtige Aspekte.

Für uns Fliegenfischer ist das insofern interessant, genau für die Würfe die Du beschreibst, wenn ich möchte das ich wenig Weg verliere um möglichst lange auf Tiefe zu fischen, dann einen Bereich an der Oberfläche zu suchen, der sich von mir aus im Extremfall gar nicht bewegt. Hier kann die Fliege erstmal auf der Stelle stehend absinken und wird dann später erst mitgerissen. Man kann fast sicher davon ausgehen, wenn man eine tiefere Stelle befischt, dass selbst bei "Ruhe" an der Oberfläche in der Tiefe ordentlich "Pfiff" ist. Ich werde das nächste Mal unbedingt darauf achten und ein wenig experimentieren.

Weiter ist völlig richtig, dass natürlich die angeströmte Fläche entscheidend ist. Auch hier könnte man jetzt spielen zwischen Floater Wäscheleinen und schmalen Sinkern, um gewünschte Effekte hinsichtlich der Bewgung der Fliege zu erreichen.

Frank

Nachtrag von Tante Edit: Da fällt mir ein Surflehrer ein, als ich vor fast 20 Jahren Down Under Versuche im Wellenreiten unternahm, mich vor den grossen dunklen Stellen (weil tief) mit ruhigen Oberflächen (aber heftige Unterströmungen) warnte! Passt exakt ins Bild.

Und einen noch und einen noch: Man kann vermutlich für jeden Lachsfluss diese typischen Geschwindigkeits-Tiefen-Profile erstellen und auswerten! Ich sehe uns schon mit Meterstab, Druckmesser, Laptop, Plotter und Dich im Taucheranzug mit Schnorchel (Yves D. soll ja so die Pools nach grossen Lachsen abgesucht haben) in der Zone 5 stehen - Herr Bademeister! ;)
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

in Zone 5 'große' Lachse zu suchen und zu fangen ist wie bei einer Tombola im Lostopf nach Hauptgewinnen zu suchen. Es gibt 'Kleinlachsstandplätze', die von einigen Fischern ständig z.T. mit Erfolg abgeklappert werden und daneben auch Zufallsfänge von wenigen größeren Fischen in jedem Jahr. Es müssen zwar alle aufsteigenden Lachse diese Strecke passieren, manchmal sieht man sie auch, aber sie schwimmen eben nur vorbei, bleiben nicht stehen und sind schwer an einen Haken zu kriegen. Wäre es anders, wäre es keine preiswerte Vereinsstrecke mit relativ wenigen Anglern.

Mein bevorzugtes Leinenprofil wähle ich oft, weil der 'tragende' kurz gehaltene Teil im 'langsameren' Oberflächenfilm schwimmt und die 'dünnen' Spitzenteile vom unter der Oberfläche zunehmenden Staudruck weniger beeinflusst werden als dickere Intermediate oder Slow Sinker Teile. Mit einigermaßen Leinenkontrolle kann die Lauftiefe der Fliege etwas beeinflusst werden und ich kann oft ohne Rutenwechsel über den Tag fischen. Ob Hendrik auf mich abzielt, wenn er meine Zusammenstellung als an's Blechwerfen grenzend bezeichnet, weiß ich nicht - aber, ich komme damit ganz gut zurecht und ich halte mich auch nicht für einen großen Zampano.

TL
Klaus
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von fly fish one »

Ich habe ja keine Ahnung, sowieso, aber ich frage mich immer: Was macht einen Pool zum Pool? Eine grössere Tiefe und ruhigere Strömung?

Frank
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben:
Ich habe ja keine Ahnung, sowieso, aber ich frage mich immer: Was macht einen Pool zum Pool? Eine grössere Tiefe und ruhigere Strömung?
Als Pool werden allgemein 'Haltestellen' mit 'Fischansammlungen' bezeichnet. Fische im Fluss können und wollen nicht ständig schwimmen und brauchen 'Ruheplätze'. Aufsteigende Fische machen 'Erholungspausen' nach längeren 'Schwimmstrecken' wie durch Flachwasser, auch nach dem Passieren von Rauschen oder sammeln Kräfte vor Aufstiegen, diese 'Pools' sind oft kleinere Mulden oder andere Strömungsschatten und dienen nur dem kurzfristigen Ausruhen. Fische halten sich auch in der Nähe geigneter Laichplätze auf oder suchen nach sicheren Unterständen für längeres Verweilen, diese Stellen werden als Holding Pools bezeichnet.

Lachse, die sich über Wochen oder sogar Monate ohne Nahrungsaufnahme im Fluss aufhalten, müssen Energie einsparen wo es nur geht, sie suchen immer nach dem 'leichtesten' Weg oder einer 'Ruhestelle' an der sie wenig Substanz verbrauchen, also mit geringer Strömung. Diese soll auch möglichst 'laminar', also nicht turbulent sein, damit der Fisch ruhig stehen kann und nicht ständig Ausgleichsbewegungen machen muss.

'Wache' Lachse, die Pausen einlegen, gehen oft aktiver zu einer Fliege, die über sie oder an ihnen vorbei treibt. In tieferen Abschnitten stehende 'dösende' Lachse sind oft die größeren Exemplare und schwer zu knacken. Strömungsveränderungen durch steigende oder fallende Wasserstände zwingen oft zur erneuten Suche nach geeigneten Standplätzen, ebenso Unruhe durch neu ankommende Fische, Streit um Ruheplätze weckt Fische auf, alles Vorteile für den Angler.

TL
Klaus
orkdaling
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von orkdaling »

Moin,
viel richtig, viel nachvollziehbar, manches auf einen Fluss mit auf wenige Meter wechselnden Bedingungen nicht anwendbar.
Noch dazu wo gegen die Fliessgeschwindigkeit ein stændig zu und abnehmender Druck wirkt - der entstehende Staudruck der durch Ebbe und Flut erzeugt wird.
Das muss ich euch beiden ja nicht erzæhlen, das habt ihr ja selbst erlebt wie sich Wasserstand und Fliessgeschwindigkeit von Minute zu Minute ændern. Hatte dazu bereits geschrieben das sich die Wanderwege und Standplætze ebenfalls ændern.
Grosslachs und Standplætze - auch die Zone 5 muessen alle Fische passieren, egal ob klein oder gross. Alle Fische kønnen dort weilen, an der rechten flachen Seite bzw der Kante machen sie das bei ueber 60m3 (Richtwert). Zum wandern benutzen sie bei ueber 80m3 auch diese rechte Kante, da ist es gegen ueber zu stark. Sonst verlæuft der Wanderweg vorzugsweise auf der linken Seite der zone 5, nachdem sie die rechte Aussenkurve/Rinne unterhalb bei Bakka verlassen haben.
Bakka-Fischer muessen also meist von der linken zur rechten Seite werfen, im Staudruck Høhe Uebergang zur 5 kreuzen die Fische und wandern linksseitig.
Haben sie die Enge/Zusammenfluss (Bild) passiert, wandern sie bei normalem Wasser wieder entlang der Steinkante, auf der rechten Seite kønnen sie weilen (ebenfalls abhængig vom Wasserstand und wenn da niemand knietief an der Kante lang latscht).
Oberhalb der Insel gibt es eine Vielzahl von Einstænden, der Wanderweg bei Flachwasser oder Ebbe meist linksseitig, bei Flut und steigendem Wasser rechts vor den Fuessen der Trampeltiere.
Ueberall kann man grosse und kleine Fische fangen, was aber auch mit dem ueblichen jahreszeitlichen Aufstieg zu tun hat.
So wie es schon vorkam das oberhalb vom Gaulfossen der erste Fisch nach 4 Wochen gefangen wurde (auf grund von Unpassierbarkeit, kaltes Wasser, fehlende Kraft, wechselwarme Tiere...) so ist es in der Regel so das die ersten und stærksten Lachse bereits im Mai (siehe Aufstieg 2019) die ersten Zonen oder sagen wir bessser unteren Bereiche der Orkla passiert haben. Somit finden wir diese dann in den grossen tiefen Pools im Mittellauf, im oberen Bereich bei Berkåk kommen sie im Juli an.
Genau darum gibt es in manchen Fluessen auch unterschiedliche saisonabhængige Zonen, schwanken um 14 Tage, aufsteigend von Muendung zu den Laichplætzen. Das ist also weder ein Problem von Orkla, Gaula oder dem kleinen Skjenald, nee das ist so in ganz Norge, ganz Island ….
Klaus, gebe dir Recht, es gibt eigentlich nur 2-3 Leute die regelmæssig Fische von 8, 9 10kg in Zone 5 fangen, einer davon war ich in den letzten Jahren.
Andere fahren zur Zone 6 (gut 10km oberhalb) stellen sich in die Schlange(drei fischen, drei warten) und werfen ihre Interm./S3/S5, mit zeitweise Poly 7, aus.
Das meist im Juni - weil die ersten grossen dann bereits dort sind. Nicht so mein Ding mit schwerem Zeug quer zu werfen, Flæche auf gut Glueck ab zu suchen, warten zu muessen. Denke mal du hattest mit Winny dieses Jahr auch ueber diese dort erforderliche Montage gesprochen.
Fuer mich sind die pausenlos quer werfenden, Flæche absuchenden, Grosswildjæger (egal ob Wurm oder Fliege) vergleichbar mit den Blechwerfern, damit war`st du nicht gemeinst sondern diese Gilde, die ich nicht mehr bei Flachwasser sehe. Warum ? Spæter !
Nee, da kønnen wir sogar (als Mitglied) Ekli und andere Zonen im Aug. gratis befischen !

Es ist einfach eine kurze Frage zu stellen, eine Behauptung auf zu stellen, etwas zu erklæren bedarf manchmal vielen Zeilen oder Links.
Warum werfe ich selten quer, warum verwende ich keine 8-10m Floater mit Wechselspitzen in Sinkraten?
Ok, bei den Switch hab ich Vollschnuere mit verschiedenen Polys als Wechselspitze, da werden Løcher und Rinnen gezielt angeworfen.
Quer werfe ich zB bei Wasserstænden von 1m, Wanderweg gegenueber, Wassertemperatur ueber 12 Grad, Fische somit oberhalb der Mittelwassers bzw direkt unter der Oberflæche in der Hauptstrømung.
Quer ist sinnlos wenn die Tiefe gegenueber 2 oder 3m hat, das Wasser kalt ist, die Fische grundnah an der Kante wandern.
Wenn selbst ein 50 oder 80g Hølzel der Wurmangler nicht an der gegenueberliegenden Kante bleibt, dieses erst in der Mitte des Flusses zum stehen kommt, na dann ist es totaler Quatsch da mit Belly und sinkenden Poly zu fischen. (Das ist bei ca 50m3 aufwærts der Fall, bei 35m3 und 12grad wære meine Grenze im grossem tiefen Bereich zone 5 und auch oberhalb des Zusammenflusses)
Wenn, dann muss ich wie du oft siehst, auf der anderen Seite fischen. Dort wo die Fische entlang der 2-3m tiefen fast senkrecht abfallenden Kante entlang ziehen. Dort verwenden wir Scandi Short S1/S3 oder auch S3/S5 und werfen im spitzem Winkel, lassen den Kopf sinken, befischen den 1-3m breiten Wanderweg entlang der Steine in Golfklasse die dort unten liegen. Dabei wird die Schnur gestoppt und verzøgert zugegeben, weil hinter jeden Stein ein Fisch stehen kann. Oft aber nicht dahinter im sich drehendem Wasser, nee davor im Staudruck.
Mit keiner Belly/Poly- Montage dieser Welt kannst du dort unten fischen wenn du sie von der Gegenseite quer anwerfen musst.
Da kannst du einen 500g Hammer rueber werfen und der wird in der Flussmitte am Grund landen.
Wenn der Wasserstand unter 35m3 ist und die Temperatur 12grad ueberschritten hat, ok, da werfe ich mit langen Scandi F/H/I oder LB diese Seite an. Das mit 15 oder 16ft Rute um die Schnur besser zu fuehren und wenigstens zeitweise an der Kante fischen zu kønnen.
Dann sind die Fische unter der Oberflæche und møgen ein langes Vorfach und kleinere Fliegen von 3-4cm. Das sind dann aber im Juli/ Aug Fische die selten die 5kg erreichen. Du kannst bei "Saisonaufstieg 2019" schøn sehen, wann geht welche Grøsse in Namsen oder Orkla rein und das ist auch nicht anders am Mandal (Sueden) oder Alta (Norden). Das ist ueberall so - erst die Grossen ueber 7kg, dann die Mittleren 3-7kg und zum Schluss die Kleinen mit 1-3kg.
Aussnahme, ganz zum Schluss kommen noch mal ein paar grosse aus weit entfernten Fressgebieten.
Unterm Strich - zu jeder Zeit kannst du ueberall grosse und kleine Fische fangen. In der Regel gilt aber die Aufstiegsregel und du findest die Fische an Standplætzen die sich aus der Aufstiegszeit ergeben.
Ausserdem ist es keine Weisheit das stehende und steigende Fische anders zu befischen sind, ein anderes Verhalten an den Tag legen, ja sogar mit anderen Mustern zu befischen sind. Eine Reke/Garnele fængt selten im Oberlauf, im Unterlauf nehmen Aufsteiger dagegen Frances, kleine Cascaden am 0,35 Vorfach. Im Mittelauf bzw den tiefen Pools sind es 18cm Shadows die tief und langsam gefuehrt werden.
Noch eine Bemerkung zum Aufstieg. Wie man heraus gefunden hat ( am Eingang vom Fjord besenderte Fische) warten unter Umstænden die Fische vor der Muendung um den guenstigsten Aufstiegszeitpunkt/Bedingungen zu erwischen. Darum geht auch mal eine Woche nichts rein in die Fluesse.
Fische die bereits im Fluss sind machen aber auch gern einen Rueckzieher, verlassen ihren vielleicht zu warmen Pool und gehen zurueck in schnelle Bereiche wo sie Stadplætze finden.
Es wurden Fische registriert die bis 20 km zurueck wanderten. Die kann ich 2 mal fangen , hahaha. Nee mache ich nicht , das ist eher das Ding der am Pool festgewurzelten Grosswildjæger.
Wo sind diese Fischer im Juli/ August wenn das Wasser flach ist? Da stehe ich oft, im Juli morgens, im Aug ganztægig allein an der 5. abends kommt noch der eine oder andere aus dem Verein.
Ja wo sind aber die die sonst mit Skagit oder Scandi Short, mit Belly und Poly werfenden Grosswildjæger ?
Ganz einfach, ein Teil gibt sich nicht mit Kleinlachsen ab, andere sind einfach zu doof die dann erforderlichen langen duennen Leinen, die langen Vorfæcher zielsicher zu præsentieren.
Und das ist gut so, hahaha.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Re: Rutenkauf Zweihand Allrounder

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Hendrik,

soviel geballte Information in einem Schub haut einem ja fast die Beine weg. 8)

Diese ganzen 'lokalen' Feinheiten will ich nicht kommentieren. Leute, die einmal im Jahr zum Lachsfischen fahren, müssen es eh so nehmen, wie es ist, deshalb kann man nur über generell Zutreffendes reden. Dabei habe ich häufig Probleme mit von Dir verwendeten Begriffen wie 'Staudruck', 'Strømungsdruck', 'Mittelwasser' oder sauerstoffreiche 'Hauptstrømung', ein Beispiel:

"Bei 10-12 (°C) ist es das Mittelwasser, darueber meist die schnelle sauerstoffreiche Hauptstrømung. Wird es zB unterhalb einer Sandbank an der Strømungskante zu warm, der Strømungsdruck zu gering, zu flach (da wo sie grundnah standen) - na dann findest du sie oberhalb im Mittelwasser bzw dem dortigen Staudruck. Manchmal nur 20m weiter! ...
Schon wenn an der Staustufe mehr Wasser abgegeben wird, wenn der Staudruck bei Flut den Wasserstand steigen læsst, ja selbst ein ordentlicher Gewitterguss verændert den Wasserstand und eben die Strømungsverhæltnisse innerhalb einer Stunde erheblich.
"

Man möchte oft dazwischen fragen, meinst Du, dass Lachse lieber im 'Mittelwasser' schwimmen, weil es ihnen am Grund beim Stehen zu warm wird? Oder dass die Wassertemperaturen in 'fließenden' Flussabschnitten tiefenabhängig sehr unterschiedlich sind? Mir ist z.B. geläufig, dass unterhalb von Rauschen eine höhere Sauerstoffsättigung vorhanden ist als am Ende von langen träge fließenden Flussstrecken, aber große vertikale und strömungsabhängige Sättigungsunterschiede, darauf wurde bei Messungen, die ich erlebt habe, nicht geachtet.

Wurftechnische Fertigkeiten 'Anderer' will ich auch nicht beurteilen, habe selbst oft Mühe schön geradeaus zu werfen. :roll:

TL
Klaus
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