TLT-Wurftechnik sinnvoll?

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Ralph Hertling
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TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin zusammen,
ich habe mich innerhalb meiner Wahrnehmung in den letzten Jahren in verschiedenen anwendungsorientierten Stilrichtungen des Fliegenwerfens ja recht zufriedenstellend weiterentwickelt.
Ich bin jedoch daran interessiert mich im Rahmen meiner zeitlichen Möglichkeiten weiter zu entwickeln. Nun habe ich initiiert durch eine Nebenbemerkung ArminK’s in einem anderen Thread
ArminK hat geschrieben:...@Hendrik...
Aber einen gibt es noch: Probier mal mit TLT Technik unter die Bäume zu werfen. Das geht auch mit der Zweihand. :lol: :lol:
Armin...
Kenntnis von einem in meiner Nähe stattfindenden TLT-Kurs erlangt, und von der besten aller Ehefrauen dafür sogar potenziell eine Freigabe bekommen.
Gibt es hier im Forum vielleicht jemanden der einen solchen oder ähnlichen Kurs schon mal besucht hat? Falls ja würde ich gerne erfahren in wie weit es sich für eine Erweiterung des persönlichen werferischen Horizontes lohnen könnte. Denn janz billich is dat janze nich, und fast ein ganzes Wochenende braucht es auch.
Was mich auch in dem Zusammenhang interessieren würde ist das Für und Wider dieser Wurftechnik, ganz allgemein. Braucht man sowas?
Auf einem der GFF der letzten Jahre habe ich den leider zwischenzeitlich verstorbenen Originator dieser Technik mal so messerscharfe Schlaufen seitlich hin und her werfen sehen. Damals war ich lediglich mittelprächtig beeindruckt, was aber auch an meinem vergleichsweise unterentwickelten Wurfverständnis gelegen haben kann.
Hat wer Rat?
TL
Ralph
orkdaling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von orkdaling »

Moin Ralph,
meinst bestimmt den Kurs von 13.-15. Sept. in Bln.?
Falls du ihn besuchst berichte doch bitte darueber.
Den Hinweis, das man diese Technik auch mit der DH anwenden kann, finde ich, naja gelinde gesagt - interessant. Zumal ich das ja mit der Switch øfter machen muss aber dann einhændig. Anders wuerde ich nicht an die unter ueberhængenden Bæumen verlaufenden Rinnen kommen ,die sich in den Aussenkurven befinden.
Generell ist das aber wohl doch was fuer kleinere Gewæsser und ebensolche Ruten, næmlich EH.
In dem von mir beschriebenen Fall befinden sich am gegenueberliegenden Ufer Schwarzerlen die sich so weit gesenkt haben das die Zweige das Wassser beruehren, also gut 5- 10m fast uebern Wasser liegen. Entfernung von Standplatz dorthin ist genau 20m. Nicht vermessen, aber wenn ein 16m Kopf mit 15ft Vorfach die Tube genau dort hin transportiert , dann ist es wohl so weit.
Allerdings lege ich die Tube oberhalb von den Bæumen ab und lasse sie drunter treiben.
Hab auch noch niemanden gesehen der eine DH #8/9 mit 34 g , selbst mit kurzen 10m Kopf,auf diese Weise unter die Bæume wedelt.
Bei høherem Wasserstand muss ich auf #10/11 zurueck greifen denn nur so bekomme ich 10-12cm beschwerte Tuben in die Rinne unter den Bæumen.
Sowas ist ja ok https://www.bing.com/videos/search?q=tl ... &FORM=VIRE
bei DH (nicht Switch) kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen wo man dies Technik einsetzen sollte.
Also lass was høren, besonders mit welchem Material die zu Gange sind.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
ArminK
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von ArminK »

Hallo Ralph,

dann will ich dir mal ein paar Antworten geben. Die TLT Technik ist vornehmlich nur für die Trockenfliegenfischerei. Benutzt werde schnelle Ruten #5 in der Länge von 6,5-7,5´. Die Schnüre sind 2-3 Klassen unter der Rutenklasse und meist DT Schnüre. Die Ruten ist bei dieser Technik mehr Hebel wie Feder. Die Schnurhand dient nur zum Nachfüttern oder Halten der Schnur; es wird kein Doppelzug gemacht. Mit der TLT Technik kann ich tolle Präsentationen und Trickwürfe machen. Bei YT findest du einige Sachen (SIM Suisse). Der Svirgolato ist ein richtig geiler Wurf, der für die Präsentation der Trockenfliege ganz neue Möglichkeiten bietet.
Ich kenne den Veranstalter von dem Kurs, weiss aber nicht welche Instruktoren vor Ort sind. Trotzdem würde ich daran Teilnehmen, da die TLT Technik deinem werferischen Horizont neue Aspekte aufzeigt.
Wenn du noch Fragen hast, ich helfe gerne.
@Hendrik
für dich mein Lachbändiger mache ich auch den Svirgolato mit der Zweihand und Tubenfliege. :grin:

Viele Grüße
Armin
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Ralph Hertling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!
@Hendrik
Danke für Deinen Kommentar!
Ob ich teilnehmen werde, da bin ich mir noch nicht so sicher. Natürlich bringt fast jeder Wurfkurs neue Erfahrungen und Erkenntnisse. Nur ob der Aufwand sich lohnt frage ich mich. Daher ja auch meine Frage nach Jemandem der schonmal einen solchen Kurs selbst besucht hat.
@Armin
Mir ist der Veranstalter natürlich auch selbst persönlich bekannt, und ich weiß auch dass es DAS Fachpersonal aus der von Roberto Pragliola selbst gegründeten TLT Wurfschule sein wird, welches den Kurs durchführt.
Es ist mir natürlich alles nicht ganz unbekannt womit Du den Wurfstil beschreibst.
Ich frage mich halt nur, ob ich mich nicht einfach mal selbst ein paar Stunden mit einer kurzen steifen 5er Rute und einer 3er DT hinstelle und ähnliche Erfahrungen selbst mache oder für den Kurs doch ganz gut Geld in die Hand nehme.
Auch Dir natürlich besten Dank für Deinen Beitrag!
TL
Ralph
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SIMPLE SHRIMP
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Ralph Hertling hat geschrieben:
... Was mich auch in dem Zusammenhang interessieren würde ist das Für und Wider dieser Wurftechnik, ganz allgemein. Braucht man sowas? ... Hat wer Rat?
Moin Ralph,

Wer auch 'enge Schlaufen' werfen kann, der ist klar im Vorteil. Mich erinnert diese Werferei an Stoll und Gebetsroither, an steife Gerten und den für solche Würfe notwendigen 'Zwick', einen kurzen 'harten' Einsatz der Hand um die Rutenspitze zu beschleunigen. In diesem VIDEO wird dieser Handgelenkeinsatz bei 1:43 - 1:48 gezeigt, der notwendig ist, um die Rutenspitze beim Werfen mit schlanker Schnur und wenig Wurfgewicht für eine enge Schlaufenbildung 'krumm' zu machen. Italienisches Fliegenwerfen bringt sicher einige gute und brauchbare Übungselemente mit sich, wesentlich dabei ist, die Schnur hauptsächlich durch die Biegung der Rutenspitze zu beschleunigen und enge Schlaufen zu werfen.

Eine enge Schlaufe ist in manchen Situationen auch bei der Benutzung einer Zweihandrute erforderlich, z.B. bei ungünstigem Wind oder bei flachen Würfen unter Uferbewuchs.

TL
Klaus

P.S.: Ein bißchen 'federn' sollte die Rute schon und etwas 'trockener' Doppelzugeinsatz schadet bei mir nicht.
ArminK
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von ArminK »

Hallo

@Ralph,
ob der Kurs das Geld wert ist, weiss du erst hinterher, klar, aber mal einfach so mit einer steifen #5 Rute und 3er DT im do it yourself wird dich nicht weit bringen. Ich spreche da aus Erfahrung.
TLT hat ein großes Vermittlungsproblem, da es kaum Unterlagen, Bücher, Videos, usw. in englisch geschweige denn in deutsch gibt.

@Klaus
die engen Schlaufen sind nur ein kleiner Aspekt und dienen auch nicht um Distanz zu machen. Die Trickwürfe und das Schnurmanagement, um auch bei extremsten Verhältnissen die absolute Kontrolle über die Fliege zu haben, ist faszinierend.

VG
Armin
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Ralph Hertling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!
Nun, angeblich soll man zielgenau unter überhängende Bäume und Sträucher werfen können, wobei die Fliege als erstes (VOR Vorfach und Fliegenleine) das Wasser berührt. :l:
Das fasziniert!!! :o :o :o
Ooooch ... ich könnte mir schon vorstellen dass sich mit einer mehrere Klassen für die Rute unterzeichneten Leine auch ohne Live-anleitung schon sehr rasant sehr enge Schlaufen werfen lassen. Man müsste „nur“ an der seitlichen Ebene arbeiten und wie man letztendlich präzise zielt.
Es ist aber wohl sehr wahrscheinlich, dass man das Ziel unter fachkundiger Anleitung schneller und problemloser erreicht.
Eigentlich wie immer ... ;)
TL
Ralph
ArminK
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von ArminK »

Hallo Ralph,

eine kleine Zugabe noch. Im letzten Jahr gab es ein Treffen von EFFA Instruktoren mit Instruktoren der SIM Suisse (TLT), um sich auszutauschen. Ich hatte schon lange nicht mehr das Gefühl, wie ein Anfänger mit der Rute zu wedeln, wie an diesem Tag. :-q:

Gruß
Armin
orkdaling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von orkdaling »

Moin,
hørt bloss auf, mehrere Gramm unterzeichnet! Dann sind wie wieder bei den unsæglichen Diskussion zu den Messergebnissen. hahaha !
Komisch, wenn ich in meinem Dschungelfluss unterwegs bin, da hab ich eine zu kurze Keule von 7m die auch noch 2g drueber liegt.
Und wenn die ausgetrieben ist wird die Schnur mit einen Schwepp nach oben gezogen und wieder unter die Buesche geworfen. Klappt super dank Strømung oder sagen wir mal Anker, die Rutenspitze bewegt sich dabei vielleicht einen halben Meter ueber der Wasseroberflæche, was nicht schwierig ist bei meiner Grøsse und wenn ich dazu noch a---tief in Bach stehe. Funktioniert mit 9ft#6 genauso wie mit der Switch.
Wie diese Technik heiss ist mir wurst, koste keine 500€ pro Teilnehmer und størt weder Forelle noch Lachs.
Gruss Hendrik
Nicht drauf antworten - das war ein Spass!
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SIMPLE SHRIMP
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

orkdaling hat geschrieben:
... hørt bloss auf, mehrere Gramm unterzeichnet! Dann sind wir wieder bei den unsæglichen Diskussion zu den Messergebnissen. hahaha !
Strengste Mißbilligung ! :+zoff:
orkdaling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von orkdaling »

Mensch Klaus, das war doch nur fuer die Techniker gedacht!
Gruss Hendrik
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Ralph Hertling
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von Ralph Hertling »

Moin!
Also ich würde TLT für mich, wie Armin ja eingangs schon so treffend beschrieb, als fast reine Trockenfliegenanbietetechnik einordnen ... vielleicht auch noch für leicht versunkene oder gut abgesoffene Spider-Muster.
TL
Ralph
ArminK
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von ArminK »

Hallo Ralph,

TLT ist eine Trockenfliegenanbietetechnik, aber für den Herrn von der Orkla nehmen wir die auch für Lachsfliegen und sonstiges Getier. :grin:

VG
Armin
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von orkdaling »

Hahaha,
hattest du nicht geraten mit dieser Technik die Tuben unter die Bæume zu schleudern?
Ob trocken oder nass jedenfalls was fuer die kleine Ausruestung.
Selbst Wurm, Junikæfer, Heupferde bekamen wir mit dieser Schleuderei unter die Buesche, nur da hiess das nicht so und kostete es auch keine Lehrgangsgebuehr. Da hatten wir aber noch keine Fliegenrute und schauten neidisch auf den Opa.
Ich stelle mir eben vor mit welcher Geschwindigkeit und Kraft man wedeln muesste um so einen durchschnittlichen Kopf von 11m der Allroundklasse #8 mit 34g waagerecht in der Luft zu halten. Nee danke!
Gruss Hendrik
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Re: TLT-Wurftechnik sinnvoll?

Beitrag von fly fish one »

Lieber Ralph,

ich versuche doch tatsächlich mal etwas zum Kern des Pudels Deiner Anfrage beizutragen.
Folgende Gedanken würden mich grundsätzlich bewegen:

1) Ist das tatsächlich eine besondere Technik, für die es wenig Doku gibt, so dass ich es schwieriger habe als Autodidakt? (Ich betrachte mich als solchen und durchaus erfolgreich)
2) Ist der Instruktor eine echte Granate und gehört zum Dunstkreis der Initiatoren dieser Technik? Es gibt einen riesen Haufen "Instruktoren", werfen können sie vielleicht, aber lehren????

Ich persönlich bin der Meinung, dass ich auf alle Kurse verzichten kann, solange ich eine gute Dokumentation finde, so jemanden wie den Klaus/Hendrik im Zweihandfischen kenne (das Stichwort ist punktuelles Coaching oder auch mal eine echte Watsche! :lol: ), aber sowas wie das TLT würde ich mir persönlich wirklich als Start einen Kurs gönnen! Wenn Punkt 2) vorher bestätigt werden könnte.

Ich finde hier in den bayerischen Bächen immer wieder Situationen, die :evil: sind!! Klar den Wurf auf die Seite legen und mit hoher Taktrate und Geschwindigkeit wedeln. Das geht ja auch gar nicht anders, weil die Leine sonst gleich im Wasser hängt! Aber dann......? Da kommt dann sicher das spezielle dieser Technik ins Spiel!

Und wenn Du brav den Kurs absolviert hast, dann musste aber echt hier alles fein dokumentieren!! Muss doch mal ein geschriebenes Wort über Details her, oder! :l:

Dein Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
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