Speycasting oder Unterhand Technik

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SIMPLE SHRIMP
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Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Von einem anderen Faden abgetrennt:
orkdaling hat geschrieben:
Fuehrt hier zu weit, aber vielleicht liest du mal nach Unterhand gegen Speywuerfe > Besonders - wie erfolgt die Ladung der Rute!
Kurz - Scandi eben mit der Unterhand und Wasseranker erforderlich um die Rute zu laden. Gegenteil hier - Spey Casting Long Belly Line

... Danach wird der Kopf komplett abgehoben und mit Richtungsænderung zum næchsten vermuteten oder bekannten Einstand gebracht ... Und das ganze geht selbstverstændlich auch von der rechten Seite mit Double Spey nur das eben nicht (!) wie bein Scandi-Unterhandwurf die untere Hand vorm Bauch ist und den Knauf ran zieht um eine Beschleunigung/Schiessen zu erreichen. Nee, da muss die Rute høher, eben Speystil und erfordert Schulter/Oberarmeinsatz.
Am Beispiel des zitierten 'Zauberwurfs' von butcheo Bohh sieht man, dass alles sehr diffus gesehen werden kann, denn er wirft 'Long Line' in fast 'reinstem Unterhandstil'. Dieses Video zeigt auch nur eine Wurfdemo unter 'Laborbedingungen', echtes Fischen sieht anders aus.

Und - Besonders - wie erfolgt die Ladung der Rute!? Das ist doch wohl Tinnef, oder :q:

TL
Klaus
ArminK
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von ArminK »

Hallo,

nachdem wir nun die Spielwiese gewechselt haben nochmal: jeder Wasserwurf ob Spey, Unterhand oder trallala erfordert einen Wasseranker.
Und genau das sehe ich auch in den Beispielvideos von Hendrik.

Viele Grüße
Armin
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben:
... nochmal: jeder Wasserwurf ob Spey, Unterhand oder trallala erfordert einen Wasseranker.
Es gibt aber auch 'nicht ausgerollte' Würfe (untendurch - nicht überkopf), die keinen 'Anker' erfordern, nach 'Kiss and Go' als Steigerung von 'Touch and Go' und 'Wasseranker'-Ausführungen.
orkdaling hat geschrieben:
... Ja sicher liegt etwas vom Front Taper auf dem Wasser auch das Vorfach natuerlich.
Der Spey, also die alte Technik die heute als Long belly bezeichnet wird erfordert aber keinen Anker. Hier am Ende besser zu sehen > Speykasting i Bjøra. Bei Scandi aber zwingend erforderlich. ...
Wasseranker.jpg
Single Spey 2.0 - Longbelly

Und um die 'Verwirrung' noch etwas zu verstärken oder aufzulösen:

The Mother of All Spey Casting Videos

Gruß
Klaus
ArminK
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Es gibt aber auch 'nicht ausgerollte' Würfe (untendurch - nicht überkopf), die keinen 'Anker' erfordern,
Kannst du mal ein Beispiel angeben?
Was passiert bei "Kiss" und "Touch". Ein Anker wird gebildet, ob jetzt nur mit Vorfach oder mit Vorfach+Fliegenschnur ist jetzt mal unerheblich.

Gruß
Armin
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

sehr schöner Faden. Ich bin der Meinung, das sich Hendrik vielleicht nicht ganz präzise ausdrückt, aber im Prinzip meint, dass aufgrund der Länge der Leine und besonders der grossen Ruten (ab 15 Füße aufwärts) und deren Gewicht die Führung differieren, vom reinen Unterhandwurf, bei dem die obere Hand praktisch nur Widerlager und Drehpunkt ist, hin zur Beschleunigung über beide Hände.

Dazu kommt das die obere Rutenhand (Klaus hat das mir so einleuchtend erklärt) weiter nach oben an den Griff wandert. Anders sind die sehr grossen Hebelmomente mit dem langen Zeug (Leine und Rute) gar nicht zu stemmen. Das bedingt aber autoamtisch eine beschleunigte oberer Hand und zusätzlich wandert die Rute am hinteren Stop deutlich weiter nach oben: Um mehr "D" zu bekommen, die lange Leine mehr über dem Wasser zu halten und weniger zu ankern (das kostet im Abwurf Energie) und den Beschleunigungsweg für den späteren Vorschwung möglichst lang zu halten!

@Armin zum Thema ankern: Klaus hat mir das gezeigt, wie man praktisch jede 2H-Leine im Wasser verschieden ankern kann, und das bis hin zu einer absolut nicht mehr vorhandenen Wasserberührung - das ist immer noch nicht Überkopf geworfen, immer noch ein Zweihänder und echter SK praktisch beliebiger Länge. (Demo war mein Lachstöter mit allem pipapo bei 16 Meter im letzten Jahr).

Frank
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von fly fish one »

Vielleicht noch ein weiterer Gedanke, über den wenig gesprochen wird, der mich aber seit der Woche an der Orkla beschäftigt und in meinen Augen sehr oft vernachlässigt wird: Der gesamte sich varierende Rückschwung. Für mich persönlich ist der Vorschwung überhaupt viel zu sehr im Fokus.

Die Probleme die ich selber mit den langen Leinen habe oder auch mal völlig fremde Kollegen beobachtend, liegt bei mir und Anderen das Problem im Rückschwung. Wenn die Leinen nicht sehr lang sind, kann ich sie praktisch im Rückschwung in jede beliebige Position ziehen. Mit langen Leinen wird aber der Rückschwung immer mehr zum Rückwurf und das kompliziert die Angelegenheit z.B. in Würfen mit deutlichem Richtungswechsel enorm, wie dem Doppel Spey. In meinen Augen trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Im Doppel Spey, schon wenn ich die Leine im ersten Schwung nur zunächst wieder stromaufziehe, ist gänzlich anders und praktisch schon fast ein Wurf. Mit einem ganz kurzen Kopf ala Skagit überkreuze ich ja nur die beiden Arme und bin schon fertig! Da kommste bei einem Longbelly nicht weit. Der hätte sich da kaum bewegt und das Kopfende liegt immer noch viele Meter von dir entfernt, denn im Prinzip muss in diesem ersten "Stromauf" das Kopfende schon richtig auf Deiner Höhe liegen.

Frank
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von ArminK »

Hallo Frank,
fly fish one hat geschrieben:@Armin zum Thema ankern: Klaus hat mir das gezeigt, wie man praktisch jede 2H-Leine im Wasser verschieden ankern kann, und das bis hin zu einer absolut nicht mehr vorhandenen Wasserberührung - das ist immer noch nicht Überkopf geworfen, immer noch ein Zweihänder und echter SK praktisch beliebiger Länge. (Demo war mein Lachstöter mit allem pipapo bei 16 Meter im letzten Jahr).
klingt nach Gebetsroither-Stil mit der Zweihand. Ich bleibe dabei, der Anker ist ein fundamentales Element bei den Wasserwürfen.
Je länger der Schusskopf oder die Keule wird, je mehr Arbeitsweg brauche ich> 20m Schusskopf mit reiner Unterhandtechnik wird schwierig :-q:
fly fish one hat geschrieben:Die Probleme die ich selber mit den langen Leinen habe oder auch mal völlig fremde Kollegen beobachtend, liegt bei mir und Anderen das Problem im Rückschwung.
Da bin ich bei dir und füge noch hinzu, das Problem beginnt schon früher: der Lift!
Wenn ich den Lift richtig ausführe, funktioniert der Rückschwung mit mehr Kontrolle für D-Loop und Anker. Dass der Richtungswechsel und das ganze Handling mit zunehmender Kopflänge komplizierter wird, habe ich ja schon mehrfach erwähnt.
Der Double Spey ist viel einfacher als ein Single Spey Wurf! Du kannst dir mehr Zeit lassen, beim Single muss das aus einem Guss kommen. :p

Grüße
Armin
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von ArminK »

Hallo ,

habe ich vergessen:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Speykasting i Bjøra
Das soll ja wohl kein Lehrfilm sein. Der braucht noch einige Fahrstunden.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben:
Was passiert bei "Kiss" und "Touch". Ein Anker wird gebildet, ob jetzt nur mit Vorfach oder mit Vorfach+Fliegenschnur ist jetzt mal unerheblich.
Bei den sogenannten 'Ankern' gibt es erhebliche Unterschiede, bei 'Kiss' berührt die vorbei fliegende Fliege nur ganz kurz die Wasseroberfläche, bei 'Touch' kommen zusätzlich noch die Vorfachspitze oder längere Vorfachabschnitte hinzu bis zum 'sustained Anker'. In dem Video sieht man Unterschiede. Wenn man die Leine flach und parallel zum Ufer vor sich vorbei fliegen läßt und dann erst die Rute zum Auswurf anhebt, läßt sich mit der dabei verwendeten 'Skagit' Leine auch 'ankerlos' werfen.

Wenn man den Begriff 'Wasserwürfe' so definiert, dass Vorfach oder Leine 'fest' im Wasser liegen müssen, dann sind das eben keine Wasserwürfe.

TL
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

fly fish one hat geschrieben:
Vielleicht noch ein weiterer Gedanke, über den wenig gesprochen wird, der mich aber seit der Woche an der Orkla beschäftigt und in meinen Augen sehr oft vernachlässigt wird: Der gesamte sich varierende Rückschwung. Für mich persönlich ist der Vorschwung überhaupt viel zu sehr im Fokus.
Hallo Frank,

da kann man nur zustimmen, unter Coast und Lachs Flies habe ich mal geschrieben:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
... ja, ich spreche vom "Rausziehen" der Fliege beim "Rückwurf", der beim Switch- oder Speycast auch Incast genannt wird, weil ja nicht nach hinten geworfen wird wie beim Überkopfwurf, sondern nur das "D" (der "Leinenbogen") geformt wird als Vorbereitung für den eigentlichen Wurf, dessen Gelingen wesentlich von einem gelungenen Incast abhängig ist.

Der Rückwurf ist der schwierige Teil eines Speycasts und wird beeinflusst von sich ständig ändernden Parametern: Standhöhe, Wassergeschwindigkeit, Eintauchtiefe der Leine, Wind, Einhol- und Auswurfrichtung und davon, welche Widerstandskraft, bedingt durch Stromlinienform und Gewicht der Fliege, dabei auf die Rute einwirkt. Die Biegung der Rute im Moment des Auftauchens der Fliege und der richtig dosierte Rückschwung sind das A und O eines guten Fliegenwurfs. ...
Daran wird sich auch nichts ändern!

Gruß
Klaus
orkdaling
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ob nun Kiss oder Tip - das ist kein Unterschied. wir hier halt so genannt. Jedenfall lade ich die besagte Rute von 13ft und #7 mit der Keule der Vollschnur und ! das auch ohne jeglichen Anker. Ausser Vorfach.
Auf der rechten Seite wird die Schnur nach dem austreiben wie beim Double Spey vorgelegt ohne zu strippen. Der Unterschied ist der Wurf. Also im Gegensatz zu den Unterhandwuerfen wo durch heranziehen der Unterhand (daher ja der Name) die Beschleunigung erfolgt, muss bei Spey incl. Long Belly die Oberhand/Schulter eingesetzt werden. Noch mal zur Erinnerung - https://www.youtube.com/watch?v=q0sFHi6TEV0
Ich weiss zwar nicht was das nun soll, bzw worum es hier nun geht. Spey und Unterhand sind 2 Paar Schuhe - punkt.
Da ich eben vom Fluss komme und auf der rechten Seite mit Steinpackung geturnt bin, dazu noch Bæume, man also nicht ins Wasser kann und Null Rueckraum hat, habe ich mich fuer eine 13,6 #8/9 mit F/H/I von UST Scandi Short entschieden. Im Gegensatz zum normalen Scandi mit 11,6m in dieser Klasse hat der Short nur10,3m. Und dieser wird nach den austreiben eingestripp und dann mit einem Bogenschwung (etwas nach aussen) abgehoben so das die Schnur oberhalb von mir einen Bogen bildet und dank perfektem Timing sofort wieder ausgeworfen. Dabei ankert gar nichts !
Das ist aber doch wohl kein Ueberkopfwurf, das ist eben mehr Tip & Go. Uebrigens fliegt der Kopf genau so weit - ohne Anker ! ich nutze aber das Gewicht der Schnur von 34g. (aber die Rute hat ein Fenster und vertrægt das) Und wenn ich das mit der #10 mache dann sind es eben 38g.
Ich kønnte auf dieser Seite den Short auch mit einem Z oder Role hoch holen und dann einen Rollwurf (mit Anker) folgen lassen, mach ich aber nur wenn mir der Schnurbogen von Wind verblasen wird.
Diese Methode ist also schneller , effektiver. Genauso ist der Einsatz der LB effektiver weil das Strippen entfællt.
Und, Klaus, darueber haben wir erst gesprochen, ich werfe nicht auf der anderen Seite in die ueberhængenden Bæume. Kopf draussen und Vorfach sind 20m. Egal wie breit, ich muss nur einmal den Winkel bestimmen und die Fliege landet immer an der gegenueberliegenden Kante im schmalem Teil. Wenn du Running folgen lassen musst und quer ablegst weisst du nie genau wann du stoppen musst.
Diese Methode mit dem LB im Double Spey Stil ist auch noch viel kraftsparender als normale Speywuerfe und einem Extrawurf zur Vorlage.
Kraftsparender da nur 1 Wurf, schneller da kein Strippen und unauffælliger fuer die Fische durch das ueber 10m lange Taper(so lang ist der gesamte Scandi)
Wenn ich zurueck schaue, 2014 war ja auch so heiss und geringer Aufstieg, da hab ich damit begonnen. 2018 war auch so heiss und teilweise Floater vorgeschrieben, aber unterm Strich hab ich noch ganz gut gefangen. Meine Vereinskameraden waren etwas angesæuert ueber ihre Ergebnisse.
Ok, nun bin ich nicht Trond der jeden Tag morgens alleine an seiner Privatstrecke steht und es auf ca 100 Fische bringt. Nun muss man ja meist etwas arbeiten gehen, letztes Jahr zur besten Lachszeit 4 Tage auf Reisen und 4 Tage heim ,aber unterm Strich sind es auch noch 25 lachse geworden.
Und 2018, bei der Trockenheit dafuer 6 Wochen frei, sind es 34 geworden - auch wenn wir immer zur besten Zeit Kaffee trinken, hahaha.
Man kønnte sich ja auch 6 uhr an den Fluss stellen oder immer zum Sonnenuntergang, dann wuerden es sicher noch mehr werden.
Aber der Schluessel zum Erfolg der letzten Jahre ist die leichte Fischerei unter den Sommerbedingungen.
Und sollte doch mal ein Regentgag kommen und der wasserstand von jetzt 25 auf 50 steigen, na dann ist der Scandi angesagt und an manchen Stellen auch der Scandi Short wo ein Poly noch dran kommt.
Ach ja, linke Seite am Einlauf mit Steilufer und ueberhængenden Bæumen , da hat die Switch gestern Morgen 2 mal ihren Dienst versehen. Da ist ein Spey EH Kopf drauf der auch 10,5m hat. Da wo die Bæume drueber hængen kann ich die Schnur nur mit einem Z hoch holen und dann auch noch die Rute fast waagerecht beschleunigen. Wie heist denn dieser verunglueckte Wurf? "Unterhand-Z-Roll" vielleicht? Ich kann nicht aufrecht stehen, die Fische stehen drei Bæume weiter unter ueberhængenden Æsten die das Wasser beruehren.
Man bin ich froh das sich dorthin keine Spey oder Unterhand Dogmatiker verlaufen, nicht wegen den Lachsen, nee die wuerden ja das ganze Gruen zerschlagen.
Ach ja, das wird hier sicher so lustig wie die Diskussion zum optimalen WG. Ruten mit 2g Fenster drauf aber Schnuere in 4g Abstufungen, aber zum Glueck gibts ja noch welche aus Uebersee die da mal gleich ein Fenster von 100 Grains angeben, dafuer aber auf die Schnuere nur WF xy schreiben.
Na dann mal gute Nacht
Hendrik
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ArminK
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,

wie lang ist der Kopf in deinem Video?
Vorfach und Leine müssen nicht "fest" im Wasser liegen, aber eine Berührung brauche ich, sonst bin ich bei Gebetsroither unten durch oben drüber. Dazu ist auch entsprechender Rückraum nötig.
@Hendrik
ich glaube wir reden(schreiben) aneinander vorbei. Anker bezieht sich nicht nur auf die Schnur sondern auch auf das Vorfach. Ich versuche nur mit dem Vorfach zu ankern, um das ganze Gewicht des Schusskopfes im D-Loop zum Laden der Rute zu nutzen.
Deine Fangzahlen sind unanständig, wenn ich bedenke, was wir für einen Aufwand betreiben, um nur mal ein so ein Teil an die Rute zu bekommen. :grin:
Aber einen gibt es noch: Probier mal mit TLT Technik unter die Bäume zu werfen. Das geht auch mit der Zweihand. :lol: :lol:

VG
Armin
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von orkdaling »

Moin,
man kann in einen Video auch das sehen was man will, eben einen der nicht sauberen Wuerfe, hatte auf das Ende des Videos verwiesen!
Der Anker - bezieht sich eben nicht (nur) auf das Vorfach sondern im wesentlichen auf die Schnur, Bleiben wir hier bei einem der Wasserwuerfe, dem Scandi, wo der Anker der Schnur unbedingt erforderlich ist um die Rute zu laden. Da verændert sich die Ankerlænge je nachdem wie die Strømung an der Schnur zieht. Wer mal im træge fliessendem Teil und in reissender Strømung wirft bemerkt das schnell und er bemerkt auch das der Anker und sogar das "D" zusammen fallen kønnen wenn sich an Rand watend eine Rueckstømung bildet. Reicht manchmal ein dicker Stein oder eine Querstrømung.
Hier mal was zu LB wie es andere sehen https://flyfishusa.com/blog/Skagit-Scandi-or-Scandit
Und hier was auf deutsch zu den Wuerfen (fuer diejenigen die sonst wenig mir DH und Wasserwuerfen zu tun haben)
https://youtu.be/pSQRPQvlOLs
Richtig ist wohl das man uns immer Videos von der besten Seite/Bedingungen zeigt, bei LB immer nur von der linken Seite zu sehen
https://youtu.be/WTEBc4h20vE
aber es ging um das Prinzip des Abhebens ohne viel Stripperei, das sofortige Auslegen und damit effektiver fischen. Das ganze erreiche ich eben mit dem Double auf der rechten Seite nur das der finale Wurf kein Unterhand sonder ein Speywurf ist.
Unter den Bæumen, also Frank, Klaus und andere kennen ja den Pooleinlauf. Hab jetzt kein Bild, aber soviel dazu: die Bæume hængen mind 3m ueber und bis zu1,5m ueber Wasser, teilweise haben sie sich geneigt so das sie mehrere Meter in den Fluss ragen. Dumm nur das genau darunter eine Rinne verlæuft durch die der Wanderweg fuehrt. Von der rechten Seite kann man mit Scandi anwerfen, machen sogar die Wurmheinis, aber eben nur bis zur Aussenkante. Dazu kommt noch das die beste Stelle genau gegenueber unter solchen schrægen Bæumen liegt und die Entfernung vom rechten Ufer ca 20m sind. Ok, da muss man halt 3m vor den Bæumen das Ufer anwerfen und die Fliege treiben lassen. Blød nur das genau da wo man steht ein Loch ist und sich das Wasser im Uhrzeigerrichtung in einem 15m Kreisel dreht. Von dort Wasserwuerfe, also mit Anker, geht schlecht weil die Schnur zuegig ran gedrueckt wird und durch die Verwirbelung sogar unter Wasser wie ein abgesoffener Poly. Ok, noch ein paar Meter høher ansetzen, 25m sollte man ja schaffen. 25m genau in 90 Grad zum Ufer und die Fliege soll so dicht wie møglich am anderen Ufer landen um nicht vom Kreisel erfasst zu werden.
Ich kan dir sagen, die meisten werfen drueber weil ihr kurzer gewichtiger Kopf zwar die Weite bringt aber wenn man ueber 10m Running vor der Spitze hat ist die Entfernung auf 1m schlecht zu kontrollieren. Und was macht man da, hatte ich beschrieben, 16m Belly, 15ft Vorfach, Schnur ueber dem Kreisel abheben und genau in 90Gradwinkel genau vor dem Baum ablegen, Durchtreiben lassen (4-5m) Double Spey und wieder rueber. Selbst wenn man mit Scandi (mach ich auch wenn ich zu faul bin 2 Ruten zu schleppen) trifft, man hat dann nur 1 oder 2 wuerfe weil die Fische sofort auf die treibende dickere sichtbare Schnur reagieren. Buckeln und gehen ins Loch wo sie fuer einige Zeit stehen bis der næchste Lachsheini kommt.
Wenn sich dann mehrere versucht haben reagieren die Fische auf keine von rechts eintreibende Fliege, man sieht sie steigen, sogar schon gefærbte Fische die dort also einige Zeit verbracht haben ohne die Fliege zu beachten, schlaue Burschen.
Was macht man nun? Man geht auf die andere Seite wo neben abbrechender 3m hoher Kante zahlreiche Bæume ueberhængen. Vorzugsweise mit der Switch (hab da noch einige GL-Switch Køpfe die die mal im Angebot hatten bevor sie uns mit ihren stændig wechselnden zusammensetzbaren und sau teuren 4D ueberzweugen wollten).
Eine unter den Bæumen ausgetriebene Schnur, schøn an der Hauptstrømung/Rinne entlang, kann ich nur mit einem Z hochholen und mit max 45Grad gehobener Rute auswerfen.(und nur da wo mal ein Baum nicht bis uebers Wasser hængt)
Soviel mal zu den von Klaus angesprochenen Idealbedingungen.
Wenn ich linksseitig im Wasser stehen kann und Platz fuer einen Schnurbogen hætte, dann kønnte ich auch lehrbuchmæssig die Rute mit links werfen um die andere Seite anzupeilen. Wenn ich aber auf dieser Seite auf Steinen in Golfklasse turnen muss und mich mit der linken Hand an den Birken festhalten muss, wenn ich eine 3m Steilwand habe und ein Fuss gerade noch in Kies steht aber der andere schon in der Strømung die ihn mir fast weg reisst, dann ist nichts mit Lehrbuchwuerfen.
Bild

Bild
Switch und Long Belly Einsatzgebiete im schønem Orkdal
Gruss Hendrik
PS grosses Bild sind angelgte Laichplætze 2018 bei Berkåk, kleines Bild ist eine typische Stromschnelle im kleinen Skjenald.
Um dich noch mal zu ærgern, hab da eine Quote von 10 Fischen und der Bauer læsst mich im unterem von Gezeiten beeinflusstem Teil gratis die Fliege wedeln. Im oberem Teil gibt es 3 Zonen mit 3 Karten die man an der Tanke kaufen kann.
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von orkdaling »

Einer geht noch,
hab ich doch ueberlesen das du nur mit dem Vorfach ankerst um das volle Gewicht des Bellys zu nutzen.
Das ist dann aber kein Scandi bzw wie willst du in einen Scandi wo die Køpfe je nach Klasse ca10,5 bis 12,5m haben das gesamte Gewicht unter der Rute haben. Dagegen ist der LB so aufgebaut das das Gewicht im wesentlichem im hinterem Drittel der Keule liegt.
Situationsbedingt kann es beim Scandi vorkommen das ich auf grund von Strømung fast nur das 12 oder 15ft Vorfach im Wasser habe, beschwerte Fliege und Schnur mit Sinkteil erfordern das, aber der normale Scandiwurf ist nun mal ein Wasserankerwurf.
Und am Beispiel, wenn ich mal einen13 oder 14m Scandi drauf habe, meist an den breiten Flussabschnitten wo ich die entfernte Hauptstrømung erreichen muss aber vor den Fuessen die Strømung doch gemæssigt ist, was machste dann. Ohne Anker kannst du dort nicht aufladen. Eine F/H/I und eine I/S2/S3 erfordern schon andere Længen , aber eben immer einen Anker.
Aber du kannst dort super mit einem LB von 16 oder 18m fischen. Das geht aber eben nicht wenn die Strømung/Wasserstand eine S3 oder S5 erfordern, das geht mit Scandi und Anker aber nicht mit LB. Genau darum kommen die langen Teile auch vorzugsweise bei der Sommerfischerei zum Einsatz.

So nun ist Schluss, der Einkauf ruft, meine Dame hat Mittagsschicht, gegen 19uhr ist Flut und ich hoffe das was neues rein schwimmt und vorher wird sicher am Wasser weiter diskutiert, Oh je, blauer Himmel und auch hier 30grad angesagt.

Gruss Hendrik
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Re: Speycasting oder Unterhand Technik

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben:Hallo Klaus,

wie lang ist der Kopf in deinem Video?
Vorfach und Leine müssen nicht "fest" im Wasser liegen, aber eine Berührung brauche ich, sonst bin ich bei Gebetsroither unten durch oben drüber. Dazu ist auch entsprechender Rückraum nötig.

Armin
Moin Armin,

Die meisten meiner gegenwärtig benutzten Leinen sind vom 'Scandit-Typus', diese Ausführungen werden ganz gut beschrieben auf der von Hendrik verlinkten Webseite. > Long Belly, Scandi, Skagit, or Scandit for Two-hand Fly Rods? (Anhängend übersetzt). Ich habe in dem Faden DH Wurftechniken schon erwähnt, dass ich mit solchen 'Konstrukten' fische (schon seit etwa 20 Jahren). Etwa ein Drittel Länge Schwimmteil mit zwei Drittel Leinengewicht und zwei Drittel Länge Spitzenteil (all inclusive) mit einem Drittel Leinengewicht. Die Gesamtlänge bis zur Fliege ist etwa 14-15 m und die Spitzenteile sinken meistens ein.

Wenn die Fliege bei 'Kiss and Go' das 'Küssen' mal verpassen solte und das Wasser nicht berührt wird, braucht es immer noch denselben Platz. Da ich diese Würfe vor mir über dem Wasser mache, brauche ich auch wenig bis gar keinen Rückraum dafür. Ich erkläre es aber nicht weiter, weil ich gar nicht will, dass 'Ungläubige' es nachmachen! :grin:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
... Vorweg erstmal, bei keiner Spey- oder Unterhandwurfausführung muss etwas plumsen oder platschen. So wie in diesem hochgelobten Beispiel Video gezeigt, würde ich Dir ja Recht geben, aber so muss es auch nicht sein. Scandi und Skagit verschmelzen immer mehr (Scandit) zu einem Wurfstil. In dem eingestellten Video werfe auch ich mit solcher Schnur, es gibt von vielen viele gut und elegant ausgeführte Beispiele zu sehen.

Die ganze Werferei ist gar nicht so kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheint, ... :roll:
@Hendrik

Manchmal komme ich mit 'RECHTS' und dem 'ANDEREN RECHTS' ins Schleudern, sage doch mal, welche Seite 'rechts' ist, wenn Du den Fluss runter siehst!

TL
Klaus

P.S.: "Richtig ist wohl das man uns immer Videos von der besten Seite/Bedingungen zeigt, bei LB immer nur von der linken Seite zu sehen"

> Oben schon eingestellt: Single Spey 2.0 - Longbelly. Ab 09:40 zeigt er 'RECHTE' und 'LINKE' Hand oben!
Dateianhänge
Long Belly, Scandi, Skagit, or Scandit for Two-hand Fly Rods.pdf
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