Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Praxis?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
fly fish one
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von fly fish one »

Liebe Kollegen,

ganz besonders interessant ist, dass 2 dieser Kollegen (Pro und Contra) im Moment praktisch Schulter an Schulter in der Orkla stehen. Na gut, da konzentriert man sich und redet vielleicht nicht so viel, aber die Kaffeepausen die wir stets pünktlich zum verpassen (zumindest während meiner Anwesenheit) der besten Lachsruns abgehalten haben, also zu diesen Pausen wäre ich gerne präsent.

Ihr meint mit den Pausen und dem Verpassen der Lachse beliebe ich zu scherzen? Weit gefehlt, wir haben manchmal nur noch die letzten Buckel erheischen können. Und wer war Schuld? Na das Backoffice und die herrlichen Plunderstücke. Die Norweger können nicht nur atemberaubende Lakritze und Lakritzeis, nein auch Backen! :p Und das Backoffice hat das dann alles mit herrlichem Kaffee serviert! Manchmal muss man Prioritäten setzten, selbst als Lachsheini. :grin:

Frank und mit der Bitte um Verzeihung um den OT, ich konnte mir das aber nicht verkneifen.
fly fish one: Reinkarnation der 20 Meter-Plus-Leinen, Lachsfischer der traditionellen Art, Rutendesigner mit Geschmack, FF Purist, wirft beidhändig EH und ZH und Bon Scott sang: It's a long way to the top if you wanna Rock 'n' Roll!
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Frank,

am Bach reden wir jetzt über das 'Welt- und Lachsgeschehen', wie Puckellaxe und frühreife Männchen. Hier im Forum versuchen wir Quoten zu brechen, überzeugen läßt sich bei diesem Ansichtenaustausch kaum noch einer! Es handelt sich um Wiederholungen (> Beispiel), den 'Murmeltiereffekt', ausgelöst durch ewig wiederkehrende Unsicherheiten und Zweifel bei der Zusammenstellung von Fliegenfischgerät.

Trotzdem bleibt es interessant dranzubleiben, z.B. wenn das Auslenkungsgewicht der 'Küstenliebe #6' raus kommt oder der Messwert von Franks #8 mit 21+1 g 'primstens' passendem Wurfgewicht. :grin:

Halte die Ohren steif.
Klaus
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knoesel
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von knoesel »

Ich finde die Diskussionen (oder besser: Debatten ?) nett!
Trotzdem:
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Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Cowie
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Cowie »

Klasse Klaus...! :+++: :+++: :+++: :+++:

Wenn hier irgendwann mal weißer Rauch aufsteigen sollte, wissen wir, wer hier der neue Schnur- und Rutenpapst ist... :oops
...aber ganz ehrlich, das interessiert mich überhaupt nicht... :lol:
Liebe Grüße und T. L.


Wolfgang
orkdaling
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von orkdaling »

Ach ja Frank, was soll ich da noch schreiben?
Manche schaffen es halt ohne Vermessen ihren Kopf uebern Fluss zu werfen, Anderen helfen selbst die genauesten Messergebnisse nichts und die Hersteller schreiben eh drauf was sie wollen.
Aber ich kann dir sagen, die 13ft#7 und auch die 13,6ft Rute mit ner Vollschnur und 16m Kopfteil die SA mit 34g fuer diese Ruten empfiehlt, læsst sich superleicht an Pooleingang unter die gegenueberliegenden Bæume schleudern. (muessten ja beide unterschiedliche Messergebnisse aufweisen, oder?)Nun bin ich aber unsicher, ob ich doch lieber den 16m GL Kopf nehme der immerhin 35g hat.
Nee, dann hætte ich ja zu den 2 Ruten mit unterschiedlichen Messwerten auch noch 2 unterschiedlich schwere Schnuere aber die Bæume stehen immer an der selben Stelle und die Lachse ziehen drunter durch. Seit gestern wieder einer weniger, Das Problem ist das ich dort nun mit unterschiedlichen Ruten gefangen habe und ich weiss nicht welche ich morgen nehmen soll. Ohje, ohje
Kønnte mal jemand fuer mich eine LPXe 16ft #10/11 vermessen? Hab hier noch einen LTS Kopf mit 46g und 11,8m und die sagten zu mir das der zur Rute passt. Dann einen RIO der hat aber nur 43g bei 12,8m.Hab auch noch einen GL mit 50g und 16m und der soll auch passen.
Von 11,8 bis 16m und von 43 bis 50g! Ich stehe vor einem Rætsel! Aber vielleicht hab ich eine gewichtsneutrale Rute erwischt? Hahaha

Frank was macht die Pamela, gemessen? Und ich sage dir, die 600grain sind zu wenig, 650-680 muessen dran (je nachdem ob man SA oder GL glaubt)
Gruss Hendrik

Ach da fællt mir noch ein, alle drei Køpfe hab ich schon mit dem Ruetchen geworfen, alle sind super geflogen, aber lag das nun am Wasserstand, am Rueckenwind, an den Sinkraten oder am verkorkstem Wurfstil? Seltsam, seltsam was man so in der Praxis erlebt.
Wird Zeit (nur noch 5 Wochen) das die EH Wedelei wieder los geht, da muss ich mir nur einen Kopf um 2g machen.
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
orkdaling
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von orkdaling »

Moin,
ach Frank da hab ich ja wieder was uebersehen.

Die die da gerade in der warmen Bruehe stehen haben keine andere Meinung - also kein Pro und Contra!
Nee , es sind nur unterschiedliche Ansætze. Der Eine baut sich Ruten und schnippelt sich Schnuere zurecht die dann so 10,5m haben, Sinkspitzen vorne dran.
Hersteller und Kreative muessen ja ihre Ruten und Schnuere vermessen/wiegen.
Der Andere ist mit dem zufrieden was ihn zB GL, Scott, Zpey, Salmologic,Redington drauf schreiben.
Egal ob der eine davon zwei WG fuer Scandi und Skagit drauf druckt, egal ob da zB 7line 500+/-50grains drauf steht, fuer mich reichen diese Angaben als Grundlage!
Die Schnuere, bei der DH/Switch verwende ich meist nur noch die von Scientific (Scandi und Scandi Short) bzw bei den Long Belly Scientific und Guideline,
passen gewichtsmæssig dazu. Auch wenn sich diese in den jeweiligen Klassen von Hersteller zu Hersteller geringfuegig unterscheiden.
Ob ein Long Belly nun mit 590 oder 600 fuer #8 und 13ft angegeben wird oder ob der 10/11 nun von SA 48 und von Gl 50g hat ist unerheblich bei der Længe von 16m und diesem Wurfstil.(Das ist eben was anderes als EH Wedelei Ueberkopf)
Die Messwerte oder die Angaben der Hersteller sind also Grundlage, mehr nicht.(jedenfalls fuer meine Beduerfnisse)
Ausserdem und darauf ist hier niemand eingegangen, selbst die best vermessene Rute und der gewichtsmæssig optimale Kopf muessen nicht das Optimale fuer die Bedingungen vor Ort sein. Warum?Strømung,Wind,beschwerte oder unbeschwerte Fliege, Fliegengrøsse, Poly ... da gibt es viele Faktoren die noch zu beruecksichtigen sind. Auch auf die Rutenaktion ist hier niemand eingegangen. Was nuetzt mir das beste Messergebnis wenn die Rute was fuer Skagit und grosse Fliegen ist aber eben nicht fuer die Langen leinen taugt. Stichwort Aktion der Rute!
Ein Skagit oder Scandi Short im Vergleich zu den Long belly ist wie Schiessen und Ablegen bei den Einhændern (grob vereinfacht)
Und was nuetzen mir Messergebnisse und Gewichte aufs Zentel wenn ich fuer den Wurfstil eine Strippe mit falschem Belly drauf habe? Grob gesagt, Keule vorn oder hinten.
Da wæren wir dann bei der EH Wedelei. Fuer die Ueberkopfwedelei ist es wichtig das man so dicht wie møglich an die Messwerte heran kommt, fuer die Wasserwuerfe spielt es eine untergeordnete Rolle(æhnlich der DH wo eben viele andere Faktoren zu beruecksichtigen sind).
Aber auch da gilt, man muss sich der Situation vor Ort anpassen, mal sind eben (von der Regel abweichende) unterklassige Schnuere gefragt um besser ablegen zu kønnen und mal bringt es ein SK mit 1 oder auch 2g mehr um gegen den Wind zu kæmpfen.
Mal størt ein Plums nicht (SK oder Skagit) und mal muss man sehr vorsichtig ablegen mit 14m EH oder eben 16 oder 18m DH Køpfen und langen Vorfæchern.
Genau das ist es ja was uns von den Wurm und Blech Heinis unterscheidet.

Gruss Hendrik
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Aus einem anderen Faden hierher verschoben.
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
Moin zusammen,

um auch mal etwas zu der Schnurwahl zu sagen: Mit dem 3,75° Auslenkungsgewicht einer Rute hat man erst einmal einen soliden Ausgangswert für weitere Überlegungen.

Würde man (und wäre auf Grund der bewegten Schnurmasse in der Lage dazu) die Rute beim Wurf mit dieser Auslenkungskraft belasten, würde sich die Rute dabei um etwa 15° auslenken und die an der Rutenspitze hängende Fliegenschnur entsprechend beschleunigt werden. Gelingt dieser Ansatz aber wegen Länge oder Ausformung der Leinenmasse (Schusskopfdesign) oder der angewendeten Wurfausführung (z.B. bei 'Wasserwürfen') nicht, kann nicht von einem 'optimalen' Wurf gesprochen werden.

Nur wenige Würfe kommen der optimal möglichen Ausführung nahe, weil viele Würfe z.B. schon aus fischereilichen Gegebenheiten mit reduziertem Krafteinsatz ausgeführt werden. 'Längere' Köpfe beim Zweihandfischen sauber und schön werfen zu können, verdient Anerkennung, wobei es auf die 'Gesamtlänge' ankommt. 10,5 m lange Schussköpfe mit 4-5 m langen Vorfachteilen lassen sich gut handhaben und sind üblich, mit etwas mehr Länge und schlankeren Teilen lassen sich engere Schlaufen werfen, ab 14 m Kopflänge klappt es zufriedenstellend bei mir nur, wenn die Fliegen klein sind, alles andere passt und der Wind mitspielt.

Noch eine Anmerkung zu den 'Kopfgewichten', von meinen Ruten (die Zweihänder eingeschlossen) weiß ich das 'Wurfgewicht', auf meinen Schusskopfaufbewahrungstüten steht das 'Gesamtgewicht', diese beiden Werte wähle ich bis auf etwa 2 g Abweichnug übereinstimmend aus, der Rest ist 'werferisches Geschick'. :grin:

TL
KLaus
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,

ich habe die Küstenliebe Nr?? #6 vermessen. Folgende Werte:
Auslenkung 3,75°: 17,5g liegt nach der Tabelle in Klasse 6
Auslenkung 15°: 81,2g
Power-Faktor: 4,64 medium-fast

Viele Grüße
Armin
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

das widerspricht nicht der Brauchbarkeit der Auslenkungsmesswerte, obwohl Achims Empfehlungen für passende Küstenschnüre im Kopfgewicht etwas unter dem Messwert liegen. Das ist für mich aber akzeptabel, Fjorden sagt ja sogar, dass er 3 Gramm weniger Wurfgewicht gegenüber den Messwerten bevorzugt.

Die medium-fast Aktionsangabe ist für die Rutenauswahl auch eine wichtige Angabe, mit der Einstufung in Klasse #6 kann man wenig oder nichts anfangen, denn wer kennt schon Theos 'private' Rutenklassifizierungstabelle.

TL
Klaus
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo Klaus,
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:wer kennt schon Theos 'private' Rutenklassifizierungstabelle.
Ich.
Und die hilft mir für die Praxis mehr, als die AFFTA Tabelle wo bei #6 ein Mittelwert von 10,4g angegeben wird.
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:mit der Einstufung in Klasse #6 kann man wenig oder nichts anfangen
Eher nichts. :grin:

Gruß
Armin
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo,

noch ein kleiner Nachtrag:
3,75° 15°
Guideline LeCie 13´7´´ #9/10 32,3g 148,4g
CTS AffinityDH 13´ #9/10 45,2g 205,4

Scheinbar gibt es auf der Südhalbkugel andere AFFTA Tabellen. Ich hätte ja mal gern gesehen, wie die Kritiker der Vermessung die richtige Schnur gefunden hätten. :-q:

VG
Armin
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo

in der neuen Fisch &Fliege (59) ist ein Artikel zu dem Thema.

Armin
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