Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Praxis?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Achim Stahl
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,
sprottenfan hat geschrieben:Moin, mein Vater hat noch eine verdammt alte Scott s3s als #6 er abtreten müssen und die habe ich heute mal vermessen.
Geworfen habe ich die immer mit einem 9,5 m #7 er Scierra SK mit 17 g und da wirkt die Rute schon leicht überlastet . Aber nun weiß ich auch warum- gemessen habe ich sie heute mit 16, 5 g . So oder so die Wurfweiten sind mit dem Teil gigantisch und die 0,5 g Überlastung merkt man schon , auch wenn Hendrik von seinen Zweihändern ausgehend, das Gegenteil behauptet. :wink:
Wie macht sich das eigentlich in der Praxis (darüber diskutieren wir ja gerade... :wink: ) bemerkbar, wenn du mal eine leicht beschwerte Fliege ranknüpfst? :oops

Viele Grüße!

Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Fjorden
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
0,5 gr. dürften sich nicht bemerkbar machen. Die Rutenvermessung kann nur ein Anhaltspunkt sein. In der Praxis kann jede Rute mit plus minus ca. 2 gr. (eine Klasse mehr oder weniger) des "optimalem" Wurfgewichts ohne Probleme geworfen werden.
Gruß
Fjorden
sprottenfan
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von sprottenfan »

Moin, wer sagt denn ,dass 0,5 g zum Problem werden? Ich jedenfalls nicht, die interpretieren nur die Zweifler darein. :p :oops
Die Leber streikt, die Hose spannt,
heute geht es nicht an den Strand
orkdaling
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von orkdaling »

Moin, ich muss da grinsen denn ich hab sicher genausoviele EH wie DH.
Frage an dich - wieviel cm deiner Schnur entsprechen 0,5g? Du triffst natuerlich den Abwurfpunkt auf den cm egal ob du ein 0,5m oder 4m Backtaper hast, alle Achtung. Hast du auch schon mal damit eine Ameise oder sowas an einer unteklassigen oder wenigstens 14m Keule abgelegt?
Ach ja, Ruten haben Fenster und Schnuere haben verschiedere Profile - 0,5g kønnen eine Rute weder ueberladen noch unterfordern.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Noch einmal:

Die Erkenntnis, dass die 'optimale Belastung' einer Rute bei einer Auslenkung von ~15° gegeben ist, führte zu dem 3,75° Auslenkungsmeßwert. Diese Situation ist eindeutig gegeben bei Distanz-Überkopfwürfen, bei der größten erzielten Weite passt alles zusammen, das Wurfgewicht ist optimal auf das Rückstellvermögen der Rute abgestimmt.

Die von Hendrik (und anderen) angeführten Beispiele passen nur bedingt oder gar nicht, um Schlussfolgerungen zum 3,75° Messwert anstellen zu können, weil die auftretende Rutenauslenkung bei den Aufzählungen (Wurfausführungen) nicht dem 'optimalen' Wert entsprechen muss. Die Rutenauslenkung findet im Bereich von 0° (theoretisch) bis etwa 15° (optimal) statt, alles zwischen diesen 'Belastungswerten' wird beim Werfen genutzt und ist normal, muss aber nicht das Optimum darstellen. Man kann 10 m oder 20 m mit weniger Auslenkung werfen oder auch maximal (optimal) weit werfen und dazu braucht man das optimal zur Rute passende Wurfgewicht! Alles klar?

Meine Intension ist es, beim Fliegenfischen der Anwendung entsprechend das Gerät optimal zu nutzen, die Rutenkennwerte helfen mir dabei den Spassfaktor zu optimieren.

Klaus

@Fjorden

Von 2 g weniger bis 2 g mehr sind es mehr als zwei Meter Leinenlänge, wer das nicht merkt, dessen 'Wurfgefühl' ist nicht 'extrem' ausgeprägt.

:wink:
orkdaling
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von orkdaling »

Moin,
na dann ich auch noch mal bevor ich Switch swingen gehe.
@Sprottenfan - ich habe nirgends geschrieben das ich eine Ueberladung oder Unterladung nicht bemerke, weder bei der EH noch DH.
Ich habe geschrieben das man sich nicht an den Werten festklammern soll weil die Ruten Fenster haben, andere Profile oder andere Wurfstile auch andere Gewichte verlangen und hab das mal an den DH deutlich gemacht weil da die Unterschiede extremer sind.
Und wie du lesen konntes bis zu 8 Gramm mit einer Rute. Diese ist nur mit 8line beschriftet und es ist auch egal ob d ein Wert inGramm und Grain drauf stehen wuerde. Ich muss immer meine Schnur dem Einsatzzweck anpasssen und habe somit unterschiedliche Gewicht zu werfen.
Und fuer dich noch ein EH Beispiel am bach mit sehr begrenzten Raum und Watfischen. EH 9ft#6 mit selbst geschnittenem Kopf (4m Floater +3m Spitze in Sinkrate S3 und S5 um Løcher zu beackern) wiegt jeweils 17g, dagegen werfe ich diese Rute Ueberkopf mit WF6 und 15g, dann hab ich noch was ueberlanges dazu von 16m integriertem nach vorn sehr fein ausfaufenden Kopf von 13g. Geht aber nur bei sehr wenig Wind und ist nur fuers Ablegen geeignet. 4 Gramm Unterschied bei der EH ! die ich sehr wohl bemerke sonst wuerde ich damit nicht werfen kønnen und mich verwickeln.
@Klaus, nicht gegen die Messungen, aber es sind aus den oben angefuehrten Punkten nur Richtwerte und diese sind sehr praktikabel bei EH und Ueberkopf. Sonst wirklich nur als grobe Richtwerte in der Praxis zu gebrauchen.
Wie sicher jeder weiss kann man auch eine EH mit Sagit und Scandi werfen wenn wir nicht nur das Uberkopfgewedle am Strand betrachten.
Im Bach dagegen sind Rollwuerfe an der Tagesordnung. Auch da kommt es vor das ich eben nicht schræg ab zur Strømung stehe und Zug auf dem Anker habe (optimal) sondern eine Rueckstrømung vor den Fuessen der mir den Anker kaputt macht und ich somit keine Aufladung erreiche. Dann ist vielleicht je nach Platz und Strømung ein Switchcast oder Snap (Cirkle/Z) erforderlich.
Es gibt in der Paxis einfach zu viele Faktoren, Bedingungen oder auch Vorlieben des Werfers um sich an optimale Messwerte zu halten .
Wer 0,5 gramm Ueberladung bemerkt ist ein Fachmann und bei Waserwuerfen auch durch ein Genie wohl nicht zu bemerken, wer 2g mehr oder weniger fuer seine Zwecke/Bedingungen ausnutzen kann ist auch ein Fachmann, wer aber damit nicht umgehen kann sollte sich eine Spinne kaufen.

Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
ArminK
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo,

wenn das Vermessen für die Praxis so wenig bringt, was ist die Alternative?
Muss ich für jede Situation: Wurfart, Wind, Fliegengewicht, Vorlieben??? (Hendrik vielleicht kannst Du mir das erklären) eine extra Schnur haben?!

Den Händler wird´s freuen und auch die Fische haben ihre Ruhe, da mehr Schnur gewechselt als Gefischt wird. :-q:

Viele Grüße
Armin
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Hawk
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Hawk »

ArminK hat geschrieben: wenn das Vermessen für die Praxis so wenig bringt, was ist die Alternative?
Muss ich für jede Situation: Wurfart, Wind, Fliegengewicht, Vorlieben??? (Hendrik vielleicht kannst Du mir das erklären) eine extra Schnur haben?!
Da schmeißt du zwei Sachen zusammen die komplett unabhängig voneinander sind.
Beim vermessen geht es ja erstmal nur darum das WG einer Rute rauszufinden. Das Sagt aber ja noch nichts über Keulenlänge, Taper etc. aus.
Genauso beim ausprobieren auf der Wiese, nur weil eine Schnur gut zur Rute passt heißt das ja nciht das die Schnur auch zu meinem gewünschtem Einsatzgebiet passt.

Und ja es macht durchaus Sinn mehrere verschiedene Schnüre für eine Rute zu haben wenn man unterschiedliche Einsatzgebiete abdecken möchte, ich habe bis zu 7 Schnüre für eine Rute, am Wasser wechsle ich eher selten, meistens überlege ich mir im vorraus was mich erwartet und welche Schnur da Sinn macht...
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Achim Stahl
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Armin,
ArminK hat geschrieben:Hallo,

wenn das Vermessen für die Praxis so wenig bringt, was ist die Alternative?
Muss ich für jede Situation: Wurfart, Wind, Fliegengewicht, Vorlieben??? (Hendrik vielleicht kannst Du mir das erklären) eine extra Schnur haben?!

Den Händler wird´s freuen und auch die Fische haben ihre Ruhe, da mehr Schnur gewechselt als Gefischt wird. :-q:

Viele Grüße
Armin
Mal eine ketzerische Frage:

Gehst du eigentlich gar nicht Fliegenfischen? :q:

Denn wenn du öfters bei verschiedenen Situationen an verschiedenen Gewässern auf verschiedene Fischarten gefischt hast, sollte sich doch deine Frage, ob dafür verschiedene Schnüre sinnvoll sind, von selbst beantwortet haben.

Ich, zum Beispiel, bin stolzer Besitzer einer achter Rute. Die setze ich recht vielfältig ein: zum Hechtfischen, zum Salzwasserfischen im warmen Salzwasser, in den norwegischen Fjorden, zum Meerforellenfischen im Fluss, bei viel Wind an der Küste etc..

Fürs Hechtfischen mit großen Streamern brauche ich Schnüre, die diese gut transportieren und die Rute stark aufladen (Klaus Behauptung, dass eine Auslenkung von 15° immer optimal ist, und es sich dabei um eine Erkenntnis und nicht um eine nicht verifizierte These handelt, zweifle ich stark an... :oops ). Diese Schnüre brauche ich in Floating, intermediate und schnell sinkend. Die Sinkschnur benutze ich auch in anderen Fällen, zum Beispiel beim Salzwasserfischen. In den Fjorden greife ich manchmal zu einer noch schneller sinkenden Schnur für diese Rute. Zum Meerforellenfischen am Fluss verwende ich einen OPST Kopf mit verschiedenen Sinkspitzen, weil er sich gut switchen lässt. Im warmen Salzwasser verwende ich Schnüre mit härterem Coating...

Natürlich verlangen verschiedene Situationen verschiedene Gerätezusammenstellungen und verschiedene Techniken. Das ist auch der Grund, weshalb es Schnüre mit verschiedenen Tapern, Sinkraten, Seelen und Coatings gibt. Das heißt aber nicht, dass ich am Wasser andauernd die Schnur wechseln muss.


Viele Grüße!

Achim
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Thomas.
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Thomas. »

Ich finde die Vermessung schon hilfreich, da bei der EH meist nur die Klasse angegeben ist, und wenn ich das voraussichtlich optimale Kopfgewicht für Überkopfwerfen kenne, auch die entsprechende Schnur wählen kann.
Als 'Meßbecher' nehme ich eine alte Kleinbiddose am S-Haken in die Wasser oder Sand kommt bis die gewünschte Auslenkung erreicht ist.
Gerade, weil eine neue Schnur fällig war, meine Tourpack- Fly 8,5´ # 5/6 nachgemessen, und recht erinnert, es waren 15,8gr. Damit kam die GL Coastal WF6 mit ca. 10m Kopf und 15gr Kopfgewicht in den Warenkorb, und der Wurftest am Wasser ergab: passt optimal.

Bin mir nicht sicher, ob das nur nach Klassenwahl bei diesen Schnüren auch der Fall gewesen wäre.

Orvis Clearwater Fliegenschnur
Klasse / Gewicht Kopf (9,14 m)
# 5 / 9,8 g
# 6 / 11,2 g
# 7 / 12,8 g
# 8 / 14,6 g

Hardy Coastal Flats
Klasse / Länge Kopf / Gewicht Kopf
# 5 / 9,8 m / 15 g
# 6 / 9,8 m / 17 g
# 7 / 9,8 m / 19 g
# 8 / 10,1 m / 21 g

Bei der #5 oder #6 von Hardy wäre es sicher kein Fehlkauf, aber bei der Orvis #5 oder #6 bin ich mir nicht sicher.

Gruß
Thomas
Gruß Thomas
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

es ist schon amüsant zu lesen, wie bemüht am Thema vorbei argumentiert wird. Svens vorstehenden Praxis bezogenen Ausführungen kann man folgen, machen ich und andere auch so.

Die Kernfragen sind damit jedoch nicht beantwortet:
Welche Schnurgewichte wählt man für die zu erwartenden Anforderungen aus?
Liefert die (oder eine) Rutenvermessung einen sinnvollen Wert (Wurfgewicht?) für eine passende Auswahl und Zusammenstellung von Fliegenfischgerät?
Lassen sich mit der Feststellung (Messung) des optimalen Auslenkungsgewichtes (Wurfgewichtes) Fliegenruten einteilen und vergleichen?
Sind Wurf- oder Leinengewichtsempfehlungen bei der Anschaffung einer Fliegenrute brauchbarer als die alten 'Klassenangaben'?

Noch eine Anmerkung zu den 'Nichtüberkopfwurfausführungen', auch beim Zweihandfischen gehe ich bei der Schnurwahl von den gemessenen Auslenkungswerten aus und stimme die Leinengewichte und -profile so ab, dass die Leine, wenn ich das möchte, bei Nutzung der optimalen Rutenauslenkung am weitesten fliegt, um es nutzen zu können, wenn es notwendig sein sollte.

Zu erwartende Antworten wie: 'Steht doch alles drauf!', erinnern mich an den Spruch: 'Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose!'

TL
Klaus
sprottenfan
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von sprottenfan »

Moin, Hendrik hat geschrieben:
Frage an dich - wieviel cm deiner Schnur entsprechen 0,5g? Du triffst natuerlich den Abwurfpunkt auf den cm egal ob du ein 0,5m oder 4m Backtaper hast, alle Achtung. Hast du auch schon mal damit eine Ameise oder sowas an einer unteklassigen oder wenigstens 14m Keule abgelegt?
Zur ersten Frage 30-50 cm, je nach Taper und das messe bzw.. wiege ich jetzt nach, weil die Herstellerangaben meist für den Hintern sind, auch wenn das Bildchen hinten auf der Packung noch so viel versprechend aussieht.
Zur zweiten Frage kommt eine Gegenfrage : warum soll ich unterklassig fischen und das auch noch am Ostseestrand , wo es auf Wurfweite ankommt, und mich meine Intuition während des Kaufes doch niemals trügt? :q: :grin:
Und auf den cm treffe ich den Abschusspunkt mit dem Sk sicher nicht , aber auf 10 cm auch wenn’s windig ist . :grin: Bei Langkeulen und Vollschnüren hast du natürlich vollkommen recht.
Um Klaus Frage zu den verschiedenen Verhältnissen zu beantworten, wenn der Wind von vorne bläst, wird es schwierig und ich übergewichte dann meine bereits vermessene Crosscurrent Glx gerne um 1 g und versuche dann immer noch dem Wind halb auszuweichen, indem ich schräg parallel zum Ufer werfe. Nehme dann also statt der 19 g , 20 g und verkürze den Sk um 1,5 m , dadurch habe ich eine bessere Wurfkontrolle. Nützt auch das nichts mehr oder sind bei 5 - 6 Bft weiße Schaumkronen zu sehen, hole ich die Spinnrute aus dem Kofferraum. Vielleicht macht ihr mal weiter mit den anderen Fragen, die ja nicht unwichtig sind. :+++:
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von ArminK »

Hallo

@Hawk,
Hawk hat geschrieben:Da schmeißt du zwei Sachen zusammen die komplett unabhängig voneinander sind.
???
Ich messe ein Wurfgewicht. Beim Laden der Rute zählt das Wurfgewicht. Da spielt Keulenlänge, Taper, Schnurdichte usw. doch keine Rolle.
Deine 7 verschiedenen Schnüre können unterschiedliche Keulenlänge, Taper, Schnurdichte usw. haben, aber das aktive Wurfgewicht für die Rute wird immer im einem engen Intervall liegen.

@Achim,
auch bei deinen beschriebenen Situationen wird das aktive Schnurgewicht immer in einem engen Intervall liegen, was vielleicht durch die Vermessung getroffen würde.
Achim Stahl hat geschrieben:(Klaus Behauptung, dass eine Auslenkung von 15° immer optimal ist, und es sich dabei um eine Erkenntnis und nicht um eine nicht verifizierte These handelt, zweifle ich stark an...
Welche Erkenntnisse hast du denn?

@Thomas,
dein Beispiel zeigt, dass die Vermessung doch nicht ganz so praxisfremd ist, wie mehrfach behauptet.

Viele Grüße
Armin
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Achim,
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Achim Stahl hat geschrieben:Zum Einen ist das "optimale Wurfgewicht" einer Rute eine höchst individuelle und oft auch situations- und tagesformabhängige Sache.

Die AFTMA- Einteilung hat sich in der Tat überlebt und ist kritisierenswert. Aber sie durch eine Einteilung nach Wurfgewichten zu ersetzen, ist ebenfalls suboptimal.
... erstmal zur Herkunft der 3,75° Auslenkung, das haben nicht L. Reim und T. Matschewski erfunden, sondern Rutenbauer wie C. Ritz und E. Garrison haben sich über solche Werte ausgetauscht und ihre Rutenkonstruktionen verglichen.

Empirisch wurde von ihnen ermittelt, dass eine "Gras"Rute, die sich bei "dynamischer" Belastung, also beim Wurf, um 15° auslenkt, als optimal belastet anzusehen ist und gegeben ist, dass die Rute diese Belastung auch dauerhaft aushält. Wird das Schnur- oder Wurfgewicht, das diese Auslenkung beim Werfen zur Folge hat, benutzt um die Rute statisch (waagerecht eingespannt) zu belasten, beträgt die Auslenkung etwa 1/4 der dynamischen Auslenkung, also 3,75°. ...

Dieses "Wurfgewicht" ist zumindest ein einfacher Wert, der nicht individuell, situationsbedingt oder tagesform abhängig ist, sondern als Vergleichswert höchst brauchbar ist, ...
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Noch einmal:

Die Erkenntnis, dass die 'optimale Belastung' einer Rute bei einer Auslenkung von ~15° gegeben ist, führte zu dem 3,75° Auslenkungsmeßwert. Diese Situation ist eindeutig gegeben bei Distanz-Überkopfwürfen, bei der größten erzielten Weite passt alles zusammen, das Wurfgewicht ist optimal auf das Rückstellvermögen der Rute abgestimmt.

Die von Hendrik (und anderen) angeführten Beispiele passen nur bedingt oder gar nicht, um Schlussfolgerungen zum 3,75° Messwert anstellen zu können, weil die auftretende Rutenauslenkung bei den Aufzählungen (Wurfausführungen) nicht dem 'optimalen' Wert entsprechen muss. Die Rutenauslenkung findet im Bereich von 0° (theoretisch) bis etwa 15° (optimal) statt, alles zwischen diesen 'Belastungswerten' wird beim Werfen genutzt und ist normal, muss aber nicht das Optimum darstellen. Man kann 10 m oder 20 m mit weniger Auslenkung werfen oder auch maximal (optimal) weit werfen und dazu braucht man das optimal zur Rute passende Wurfgewicht! Alles klar?
Achim Stahl hat geschrieben:
... Klaus Behauptung, dass eine Auslenkung von 15° immer optimal ist, und es sich dabei um eine Erkenntnis und nicht um eine nicht verifizierte These handelt, zweifle ich stark an... :oops .
:q:

Wie kommt denn die 'Küstenliebe' zu der Klassifizierung #6 :q:

Gruß
Klaus
Fjorden
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Re: Rutenvermessung - Was bringen die Ergebnisse für die Pra

Beitrag von Fjorden »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.
@Fjorden

Von 2 g weniger bis 2 g mehr sind es mehr als zwei Meter Leinenlänge, wer das nicht merkt, dessen 'Wurfgefühl' ist nicht 'extrem' ausgeprägt.

:wink:
Hallo Klaus,
mein Wurfgefühl ist in über 30 jähriger Praxiserfahrung sehr gut ausgeprägt, von daher merke ich wann eine Fliegenrute über oder unterlastet ist und könnte mit mehr oder weniger Zugunterstützung gegensteuern und was das optimale Wurfgewicht ist. Schnüre haben heute sehr unterschiedliche Keulenlängen, von daher können die 2 gr. mehr auf einer Schnur mit kürzerem Kopf sein, oder auf einer falsch ausgezeichneten. Mir scheint du bist da noch im "alten" DT Denken, auf die sich ja auch die Messmethode bezieht. Ich bin hier raus. Viel Spaß beim messen ich geh fischen....
Gruß
Fjorden
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