Skalare und Elephanten

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

jetzt wird es schon ein bißchen heller :+++: – Denn zum Beispiel, wer besitzt Gerät, an das 55 Gramm so ohne weiteres angehängt werden können? Und wo und wie oft ist es angebracht Ultimate Sink Heads anzuschlaufen?

Deshalb die Frage nach dem Deutungshintergrund von Martins Darstellungen.

Klaus
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Denn zum Beispiel, wer besitzt Gerät, an das 55 Gramm so ohne weiteres angehängt werden können? Und wo und wie oft ist es angebracht Ultimate Sink Heads anzuschlaufen?
Moin,
meine Lieblingsruten sind 13´- 13´6" lang und vertragen 39 g, was einer Kopflänge von 10 m Ultimate Sink entspricht.
Erreich ich damit keinen Boden, muss ich wohl die 15´ mit 48 g nehmen, was einer Kopflänge von immerhin 12 m entspricht.
Wenn das nicht reicht, hab ich Pech. :cry:
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seatrout80
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von seatrout80 »

troutcontrol hat geschrieben:
SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:Denn zum Beispiel, wer besitzt Gerät, an das 55 Gramm so ohne weiteres angehängt werden können? Und wo und wie oft ist es angebracht Ultimate Sink Heads anzuschlaufen?
Moin,
meine Lieblingsruten sind 13´- 13´6" lang und vertragen 39 g, was einer Kopflänge von 10 m Ultimate Sink entspricht.
Erreich ich damit keinen Boden, muss ich wohl die 15´ mit 48 g nehmen, was einer Kopflänge von immerhin 12 m entspricht.
Wenn das nicht reicht, hab ich Pech. :cry:
Martin , dann warten wir bis die Verhältnisse wieder passen :+++:
Gruß und Petri

Dieter
orkdaling
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von orkdaling »

moin,
ja wenn man von seiner Lieblingsrute ausgeht und vielleicht noch von seinem Lieblibgsgewæsser wird die Sache doch sehr einseitig.
Ruten und Schnuere in den verschiedenen Klassen und Længen werden aber nicht fuer Lieblingsbedingungen, Lieblingswurfstile … hergestellt.

Beispiel- meine GL mit 16ft gibt der Hersteller mit 42-45g Wurfgewicht an, aber das bezieht sich auf Skagit und Scandi. Gleiche Rute verlangt 55g/850gr bei der LB Technik.
Die 42-45g kann ich mit einem 12-14m Scandi werfen der schøn abgestuft ist mit drei integrierten Sinkraten und noch dazu an einer neutralen Mono Running. Ich kann aber auch einen viel kuerzeren Skagit mit entsprechenden Tip werfen.
Mit beiden erreiche ich den Grund. Dazu muss man vielleicht den Wurfwinkel beachten, vielleicht stromauf menden um die Fahrt raus zu nehmen und somit die Schnur sinken zu lassen bevor sie von der Strømung erfasst wird.
Dann hab ich fuer schwere Fischerei aber auch eine Daiwa und die ist nur 14 ft lang, vertrægt gleiche Wurfgewichte.
Aber mit der kuerzeren Rute werfe ich keine langen Scandi sondern zb Compact oder Short Schnuere (je nach Hersteller) und die sind ja nun mal etwas kuerzer aber haben die gleiche Sinkrate Und kommen auch unten an ! Notfalls sogar noch nen Poly dran.

Was will ich damit sagen will, die Rutenlænge richtet sich nach den Bedingungen ,ich lege Wert auf die Schnurfuehrung.
Mit der 14 oder 16 ft komme ich runter wenn meine Abstimmung (Schnur/Poly/Running) stimmt.
Dazwischen hab ich aber auch was mit 15 ft nur ist das nichts zum werfen von schweren Sinkteilen, nee auf Grund der Rutenkonstruktion eignet sich sowas fuer lange (16-18m) Schwimmschnuere, eignet sich hervorragend zum menden der Schnur.
14,15 oder 16 ft - eine Rute hat ihr Einsatzgebiet sonst brauchten wir nur einen Rutentyp!

Wie erklært man eigentlich das Schnuere in der normalen und Short Variante zu haben sind? Gleiches WG und Sinkrate!
Sicher nicht damit das man mit der længeren Variante bis zum Grund kommt und mit der kuerzeren eben nicht .
Warum sollte ich zB einen 12m S5 anbinden wenn ich einen knapp 10m breiten Einlauf habe? Warum sollte ich da mit 15 ft aufschlagen?
Was anderes ist es im Staudruck vor einer 50m breiten Rieselstrecke, da werde ich nicht mit einer Switch und auch nicht mit einer 13 ft Rute und Fast sink aufschlagen.

Aber zu den Lieblingsruten unter Lieblingsbedingungen - meine sind auch 13,0 / 13,6 / 13,9 lang und das in der Klasse 7/8 und 8/9.
Die Schnuere dazu , halt in verschiedenen Sinkraten, haben 9,8 bis 16m und kommen entspechend den Bedingungen zum Einsatz.
Gehe sogar mit 2 gleichen Teilen los, nur eben verschiedene Schnur drauf. Weil die Bedingungen am Einlauf oder Auslauf eines Pools, auf einer breiten Rieselstrecke, Aussenkurve ... total unterschiedlich sind.
Ok, bla bla bla, das ist ja nichts neues. Ich mache mir aber Gedanken wo ein Fisch unter den jeweiligen Bedingungen stehen kønnte.
Ist das Wasser kalt und er muss Energie sparen, so steht er sicher nicht gleich am Einlauf in harter Strømung wo ich Probleme habe meine Fliege in der Tiefe anzubieten, dafuer aber an den Kanten im Pool oder aber im Staudruck vor dem Auslauf.
Ich mach mir aber auch Gedanken warum man solch einen Platz unter diesen Bedingungen befischen will/muss. Ob es notwendig ist!?
Hoch muessen sie ja alle, egal ob der Fluss 15, 70 oder 200km hat. Und selbst in einer Zone/Kartenbereich gibt es genuegend Plætze die sich besser befischen lassen. Dann muss man sich ja auch noch entscheiden ob man wie lieber den Tag Pool verbringt, stehende Fische bombardiert oder lieber auf Aufsteiger aus ist, die Wanderwege abklappert, die kurzweiligen Standplætze nach einer Huerde...
Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken, lese zu viel praktische Ratschlæge in schwedischen Fischerblættern, bei norwegischen Bloggern, in unserer Verbandszeitschrift oder bei Norske Lakseelver.
Das zwischen Theorie und den realen Bedingungen ein gewisser Unterschied besteht, das zwischen einem Schiffahrtskanal, einem dæn. Tieflandsbach, einem islændischen oder norw. Lachsfluss auch andere Bedingungen herrschen, das duerfte sich ja schon herum gesprochen haben.

Vielleicht deshalb die vielen unterschiedlichen Schnuere, Længen, Sinkraten, Rutentypen...
Aber was mache ich mir Gedanken, solange ich meine Truhe voll bekomme muss ich wohl die richtige Schnur erwischt haben.
Gruss Hendrik
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Die Jungs von fly fishing research haben 2007 Schleppversuche mit einem 26´ Skagit-Kopf und diversen Sinktips unternommen:

Bild

Interessant ist die rechte Spalte mit den unterschiedlichen Längen von T14 (= 8.9 ips):
Das Zeug behält bei identischer Geschwindigkeit nämlich unabhängig von der Länge exakt den selben Sink-Winkel bei.

Bei T18 ( = 10 ips) wär jetzt der Winkel entsprechend kleiner, bei T10 ( = 7.9 ips) entsprechend größer, bei einem Floating Tip hätten wir 180°. :grin:

Bei allen Sinktips erreicht man aber (bei unveränderter Strömungsgeschwindigkeit) mit unterschiedlichen Längen jeweils unterschiedliche Tiefen.

Ob es am Wasser passt, hängt dann von der Wassertiefe und Strömungsgeschwindigkeit ab.
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Hallo Martin,

die eingestellte Graphik ist anschaulich und informativ, etwas unkonventionell ist die von Dir gewählte Definition des 'Sink-Winkels', bei einer Floating Line ist dieser '0°' und nicht '180°', bei Leinen mit höherer Dichte wird der Sinkwinkel mit zunehmender Dichte nicht kleiner sondern größer, aber niemals mehr als 90°.

:oops

Gruß
Klaus
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troutcontrol
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von troutcontrol »

Ich hatte mich beim Schreiben auch schon gewundert (180° ??) :lol:

Du hast natürlich Recht!! :wink:
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von orkdaling »

Moin,
wieder interessant und da muss ich mir doch gleich die næchste Frage stellen - Schleppversuche !?
Ich geh mal von der Flussfischerei aus wo kein einziger Kopf geschleppt wird sondern mit der Strømung abtreibt und entsprechend der gewæhlten Sinkrate eine Lauftiefe erreicht. Was wieder davon abhængt was wir fuer eine Strømungsgeschwindigkeit haben, und !! an was der Kopf angehængt wurde (Auftrieb) Genau da liegt der Hase im Pfeffer, bei der Wahl der Running oder des Bellys werden oft Fehler gemacht.
Ein sinkender Kopf hat nun mal eine andere Lauftiefe je nach fetter schwimmender Running oder duenner interm. Mono, dafuer ist nun mal der Strømungsdruck,Auftrieb,Wurfwinkel, ob ich mit oder gegen die Strømung mende, verantwortlich.

EinGL Scandi Compact oder ein UST Short von SA sind laut Hersteller fuer EH, Switch und DH bis ca 13 ft gedacht.
Ein Scandi oder UST sind dagegen fuer Ruten con 13 ft aufwærts fuer mittlere bis grøssere Flusse (leider nur auf der norweg. Beschreibung zu finden)
Man kønnte nun mal bei Cortland und deren Produktbeschreibungen schauen, auch da findet man Angaben welche Kopflænge zu welcher Rutenlænge empfohlen wird.
Ein UST Scandi hat in #8/9 34g, in 9/10 38g und in 10/11 42g - egal ob nun F/I oder S1 oder S3 Sinkrate.
Ein UST Short hat in den Klassen ebenfalls 34, 38 oder 42 g nur da bei den Kopflængen Unterschiede bestehen.
Der Short hat in 8/9 immer 10,3m und in 10/11 immer 11,1m aber der Scandi hat dagegen 11,6 bzw 12,8m Længe in gleicher Klasse.
Laut deren Aussagen/Produktbeschreibungen sind Gewichte und Sinkraten davon nicht betroffen, nur die Kopflænge auf grund der unterschiedlichen Einsatzgebiete (Platzverhæltnisse/Rutenwahl/Wurfstil)
Man kønnte ja nun auch nach anderen Zeugs von anderen Herstellern schauen, ich bezieh mich immer auf GL, SA oder Cortland weil ich das Zeug seit Jahren fische und mich mit deren Gewichten/Sinkraten auskenne und sofort weiss was zu meinen Ruten bei welchen Gewæsserbedingungen passt.

Es muesste doch mit dem Teufel zugehen wenn die drei genannten Hersteller mir eine entscheidende Info vorenthalten hætten, næmlich das ich die længere Kopfvariante wæhlen muss um auf eine grøssere Lauftiefe zu kommen.
Glaub ich aber nicht, da wo ich mit einem SA UST oder GL Scandi runter komme da komme ich auch mit einem kuerzeren Short oder Compact runter, unabhænngig ob ich auf grund der sich tæglich ændernden Bedingungen (Wasserfuehrung/Gezeiten) gerade eine 8/9 mit 13 ft oder eine 10/11 mit 15 ft schwinge. Selbst mit einer Switch in 11,6 ft in Klasse 7/8 schafft man es unter sommerlichen Bedingungen wo keine weiten Wuerfe notwendig sind, den Grund tiefer Løcher/Prallhænge zu befischen. Und da sind sicher keine langen Sinker im Einsatz.

Was man aber sieht; schwimmender Belly mit Sinksitze oder ein Kopf F/S und hinten dran eine neutrale duenne Running, also vorn und hinten sinkt es in der Mitte schwimmts - kontraproduktiv. Oder eine schwimmende 40Lbs Running, die ordentlich von der Oberflæchenstrømung erfasst wird, dafuer vorne eine Spitze/Poly oder kurzer Kopf mit mindestens 2 Klassen zu viel und schøn quer uebern Fluss geschleudert.
Die Running treibt schøn im Bogen schleppt Spitze oder Kopf hinterher und hebt sie dabei an. Und wenn man dann merkt das man immer noch nicht tief genug fischt , dann eben noch mehr Gewicht dran bis der Haken den Boden pfluegt, zumindest aber die Fliege træge geschleppt wird statt spielend ueber den Lachs zu treiben.
Ueber solche praktischen Feinheiten schreiben natuerlich nur sehr wenige Hersteller, die wollen ja schliesslich Køpfe in allen Længen und Sinkraten verkaufen. Ok, einige haben Bloggs wo man was ueber ihre Produkte usw. erfahren kann wie das hier bei https://www.rioproducts.com/#0 oder sowas https://guidelineflyfish.wordpress.com/

Gruss Hendrik
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Hendrik,

Deine Einwände zu der von Martin eingestellten Grafik (Fly Fishing Research) beruhen auf nicht in der Darstellung zu findenden Annahmen und Interpretationen. Das Sinkverhalten der dargestellten Leinen basiert auf einer laminaren Strömung von 3 mph (knapp 5 km/h), wie diese Strömung zustande kommt, ist nebensächlich und nicht beeinflussend. Alle Leinen tauchen von der Wasseroberfläche ein und wie das bewerkstelligt wird (Running Line, etc.), spielt deshalb bei der Betrachtung ebenfalls keine Rolle.
Es muesste doch mit dem Teufel zugehen wenn die drei genannten Hersteller mir eine entscheidende Info vorenthalten hætten, næmlich das ich die længere Kopfvariante wæhlen muss um auf eine grøssere Lauftiefe zu kommen.
Um zu der Erkenntnis zu kommen, dass eine längere Leine tiefer eintaucht, braucht es eigentlich keine Information irgend eines Herstellers, da kann jeder selbst draufkommen. Interessant für manchen ist vielleicht, dass im Gegensatz zu getaperten Leinen mit sich änderndem unterschiedlichen Durchmesser, die im Wasser 'durchhängen', solche parallel ausgeführten Leinen mit gleich bleibendem Durchmesser, gerade gestreckt untergehen.

Zur Praxis: Meistens benutze ich schwimmende Belly-Teile, an die unterschiedliche Sinkspitzen angeschlauft werden, 08/15 Settings, für die meisten Situationen ausreichend. Ich bin aber auch nicht 'der Spezialist' für alle Fälle. :p

Grüße :wink:
Klaus
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von orkdaling »

Moin Klaus, ja da wæren wir wieder bei der Theorie denn unsere Køpfe hængen nicht alleine im Wasser sondern mit mehreren Metern Running.
Die Stærke und Schwimmfæhigkeit (nenne es mal Auftrieb) beeinflussen aber erherblich was mit unseren Køpfen passiert.
Und genau darum gibt es eine Menge Infos verschiedenster Hersteller, Zeitschriften, Bloggs zur Wahl der richtigen Running - leider nicht auf deutsch, jedenfalls ist mir da nichts bekannt.
Kannst es aber bald selbst testen. Fisch einfach einen Kopf mit Sinkrate mal mit Mono und mal mit schwimmender Running zb von der Sandbank aus, also die Schnur teibt eigentlich von dir aus ab. Und du wirst sehen, je nach Wasserfuehrung, das du mit selbigen Kopf mal nur Mittelwasser erreichst und mal Grundkontakt hast. Zig mal erlebt und darum hab ich an Køpfen mit Sinkrate eben keine schwimmende Running wenn ich in Juni runter muss. Spæter wenn die Fische im Mittelwasser ziehen spielt das keine Rolle denn da muss meine Fliege nicht grundnah laufen.
Noch extremer ist es mit schwimmenden Bellys die noch mehr Auftrieb haben, da kannst du erleben das deine Fliege hinter einen schnellen Einfauf an der Oberflæche læuft selbst wenn du was mit S5 oder 7 als Spitze dran hast.
Entscheidend ist aber immer der Wasserdruck , der sich ja im Gegensatz zu den Versuchen, stændig ændert und im Kehrwasser sogar Auftrieb haben kann und man Stromauf werfen muss.
Versuche unter solchen gleichbleibenden Bedingungen sagen also recht wenig aus. Noch dazu weil keine Wurfwinkel einbezogen werden.
Man mendet die Schnur ja um mehr oder weniger Geschwindigkeit zu erreichen bzw die Schnur den Wasserdruck (seitlich) zu entziehen.
Da macht es sich schlecht mit dem Menden einer sinkenden Running. Aber noch schlechter ist ein Belly mit viel Auftrieb oder eben eine dicke schwimmende Running weil diese von der Oberflæchenstrømung mehr erfasst werden. Besonders wenn man quer wirft statt 45 grad. Da kommt es schon vor das die im Bogen treibende Running/Belly den Poly, Sinktip nachschleppt und damit anhebt - kontraproduktiv bei kaltem Wasser wo der Fisch grundnah steht um den Strømungsdruck auszuweichen. Somit greifen viele FF zu noch schweren Zeug, ændert sich der Strømungsdruck bzw kommt es zu Wirbel oder Kehrwasser sitzen sie aber sofort am Grund fest. Ergebnis ind stumpfe Haken oder abgerissene Køpfe - zig mal gesehen bzw das Gejammre gehørt.

Im Uebrigen sind meine (praktischen) Bemerkungen nicht als Kritik an Martins (theoretischen) Beispielen gedacht.
Es lesen hier aber auch Leute die nur ein mal im Jahr auf Lachs fischen und da kønnte der Eindruck entstehen das sie nur mit langen Sinkern bzw hoher Sinkrate runter kommen. Dem ist aber nicht so wenn die Montage stimmt.Die Længe der Køpfe sind das geringste Uebel um an den Fisch bei kaltem Wasser zu kommen. Da wo ich heute mit einer 8/9 mit 13 ft fische , kann es morgen eine 10/11 mit 15 ft erforden oder aber auch eine Switch. Ursache sind ja wohl die wechselnden Bedingungen, also was an Wasser runter kommt, ob mein Pool breit oder schmal ist und ich zur besseren Schnurfuehrung die lange Gerte brauch usw. Und wir reden hier von ein und der selben Stelle/Pool ! Unterschiedlich lange Ruten (lasse mal Platzgruende und Wurfstile aussen vor) haben natuerlich unterschiedlich lange Køpfe bzw Wurfgewichte - aber mit jeder dieser Gerten und egal ob ich einen Short, Scandi, Skagit fische, komme ich grundnah runter. Ein Meter oder auch 2m Kopflænge bei gleicher Sinkrate machen den Kohl nicht fett wenn man Winkel, Menden, Running beachtet.

Ach ja, was mir auch hæufig auffællt, viele fischen zu tief. Ein Fisch der an einer Kante grundnah steht um Energie im kaltem Wasser zu sparen, der schnappt auch eine auf ihn zutreibende spielende Fliege die 1m uebern Kopf læuft. Eine træge uebern Grund geschleppte Fliege ist dagegen uninteressant., das ist ja kein gruendelnder Karpfen! Ebenfalls imJuli wenn das Wasser 10 grad ueberschreitet fischen viele FF noch mit Sinkern wo eine F/I oder an tiefen Stellen eine max F/S1/S3 ausreicht.
So , Schluss mit dem Praxisgequatsche - 1. Fruehjahreshochwasser und die Smolts bzw Winterstændler kommen raus. Da werd ich mal schauen was die dicken Dorsche und Seelachse vor der Muendung machen. EH #8 mit F/S1 und Streamer sollten ausreichen. :wink:
Gruss Hendrik

Auch interessant https://youtu.be/HKp-7bu9iU0 https://youtu.be/l_5fqr3T4d4
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Hendrik,

für mich sind Deine Aufzählungen schon einigermaßen verwirrend – wie viele verschiedene Zusammenstellungen muß man denn haben um für 'ALLES' gerüstet zu sein. :q:

Und was haben 'die' früher gemacht als es noch keine Leinen mit verschiedenen Densities wie 'DIESE' oder 'DIESE' gab?

Der Link 'Basics of Spey Casting - Understanding Sinktips and Polyleaders' ist interessant und informativ, das Video wäre aber noch besser wenn die Leinen und Leinenteile als Masseprofile dargestellt wären, da könnte man auf den ersten Blick sehen, was zusammen passt. Aber soweit sind 'SIE' noch nicht. :grin:

Wenn wir schon bei 'off topic' sind, über 'Breaking the Rules' könnte man auch nachdenken, aber das lenkt noch mehr von dem Hintergrundwissen über das Fliegenwerfen und Speycasten ab. Dazu solltest Du besser einen eigenen neuen Faden aufmachen, vielleicht 'Praktisches Laxfischen'.

:wink:
orkdaling
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von orkdaling »

Moin Klaus,
Frage - wie viele verschiedene Zusammenstellungen muss man haben - unmøglich zu beantworten da sich die Bedingungen ja stændig ændern. Wassserfuehrung, Tiefe, Aussen oder Innenkante, Rueckstrømungen, Hindernisse … und das nur in einer Zone von wenigen huntert Metern und sogar noch wechselnd mit ansteigenden oder fallendem Wasser in den Bereichen die von Gezeiten beeinflusst werden. Und das sind ja nun mal alle Unterlæufe.

Nun kann man aber nicht alle 15min die Ausruestung wechseln sondern zieht mit dem los was fuer den gewæhlten Bereich erfahrungsgemæss am besten geeignet ist. Bei mir sind das immer 2 Ruten, Klasse und Længe je nach Wasserstand ausgewæhlt, eine mit Monorunning fuer sinkendes Zeugs dran, eine mit schwimmender Running fuer Floater und Interm. Køpfe und zu bis F/S1/S3 bei intergrierten Sinkraten. Ein solcher Kopf von 11 oder 12m Længe hat ja nun mal nur 4,5m mit Sinkrate und der restliche Belly ist schwimmend und muss somit auch an eine solche Running. Wer da eine neutrale Mono fischt wird feststellen das er nicht menden kann, somit nicht auf sich ændernde Bedingungen ,die du an jeder Rinne, jeder Querstrømung vorfindest, reagieren kann.
Das wird aber nun sehr praxisorientiert und wurde mehre Seiten fuellen, machen wir hier mal Schluss damit. Wære was fur einen "Taktikfaden".

Zu den Sinkraten/Eigenschaften hab ich mal was von Bomann-Larsen gelesen (der Typ der seit Jahren fuer "Alt om Flugfiske" und "Flugfiske i Norden" schreibt, also Zeitschriften fuer den skand. Raum) Leider alles nur auf schwedisch oder norwegisch.
Auch da wurden Versuche mit verschiedenen Sinkraten angestellt und in Grafiken gezeigt, wann und wo die (bei gleichbleibenden Bedingungen) runter kommen bzw laufen. Ebenfalls " Norske Lakseelver" befasste sich mit Sinkraten und Wahl der richtigen Running. Auch in der Zeitschrift " Sjøørretfiske" (Meerforellenfischen) wo man ebenfalls auf die richtige Running eingeht, hier aber fuer die Køpfe bei der EH Fischerei.
Also es gibt da eine Menge Tips, Tricks, Infos zum Gebrauch von verschiedenen Runnings, Sinkraten der Køpfe, Polys und deren Zusammenspiel, sowohl theoretisch und unter Einfluss verschiedenster "Størfaktoren", also unseren sich ændernden Gewæsserbedingungen.
Fuehrt aber wohl auch zu weit und wuerde ebenfalls mehrere Seiten fuellen.

Ich machs mal kurz und mit meinen Worten. Alles war schweres als unser Flusswasser ist kommt unten am Grund an. Dabei ist es wurst ob es sich um Køpfe mit integriertem Sinkteil handelt, vielleicht noch mit 3D oder 4D, auch ist es unerheblich ob wir eine komplette Sinkschnur von 25m Længe fischen ( die kønnte ich ja 10 oder 20m auswerfen, wie tief sinkt die dann?), und auch ein Sinktip/Wechselspitze am schwimmenden oder interm, Belly erreicht irgendwann den Grund. Die Frage ist halt nur wann und das wird erhelblich von solchen Faktoren wie Wasserdurchfluss, Oberflæchenstrømung und Staudruck beeinflusst. Auch wenn die Oberflæchenstrømung am Poolauslauf und anschliessender Rieselstrecke ziemlich rasant ist, Wildwasser æhnelt, so ist es doch am ansteigendem Grund davor erherblich ruhiger. Ein- und Auslauf kønnen sehr schnell sein (Oberflæche) , im Mittelwasser oder dicht ueber Grund haben wir aber andere Geschwindigkeiten (abfliessend oder eben stauend) und somit wæren wir wieder bei der geeigneten Zusammenstellung.

Zurueck zum eigentlichem Problem.
Es gibt ja nun reichlich "Lernmaterial" (siehe Rio Link), es gibt Produktvideos zu den verschiedensten Schnueren (siehe GL) oder eben die verschiedensten Beitræge in den Zeitschriften/Bloggs ( die ich oben erwæhnte).
Nicht in einem einzigen Fall geht man darauf ein das die Længe des Sinkteils von erheblicher Bedeutung fuer uns ist.
Man gibt jedoch genuegend Hinweise zur richtigen Zusammenstellung (Kopf/Running), zur passenden Længe in bezug auf Rute und Wurfstil sowie zur Taktik am Wasser.
Ich persønlich mache mir da auch keinen Kopf drum. Die Sinkrate die meine Lauftiefe beeinflusst wæhle ich nach den Gewasserverhæltnissen bzw der Temperatur (grob gesagt unter 10 Grad oder drueber). Die Længe, also ob ich einen kurzen Short/Compact fische oder eben einen "normalen" Kopf wæhle ich nach den Platzverhæltnissen, ob ich freistehend werfen kann oder eben an einer bewachsenen Bøschung stehe.
Eine Ausnahme vielleicht, an manchen schmalen Stellen muss ich auf die kuerzeren Teile zurueck greifen oder die Switch holen.

So nun wurde das doch wieder længer obwohl ich mich bemueht habe das ganze etwas zu komprimieren.
Im Uebrigen bin ich sehr froh da Martin Schnurprofile zeigt, so bin ich bei einigen Teilen von Rio gelandet die ausgezeichnet zu meinen Switch und 13-Fuessern passen, nachdem GL ja mittlerweile mehr Bellys und Wechselspitzen anbietet. Gar nicht mein Fall, zumal wir wohl wieder mit wenig Wasser und leichter unauffælliger Fischerei rechnen muessen.

Gruss Hendrik
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Hendrik,

zu Deiner Feststellung:
Zurueck zum eigentlichem Problem. > Nicht in einem einzigen Fall geht man darauf ein das die Længe des Sinkteils von erheblicher Bedeutung fuer uns ist.
Ich verwende als angeschlaufte Spitzen Sinkteile und Leader, die ich zum Teil aus parallelem Material schneide (Z.B. Stücke von WF-, DT- und Running Lines), schlaufe ich als Beispiel ein Sinkteil mit doppelter Länge ein, dann schwimmt das Tippet in doppelter Tiefe, das geht aus der Grafik eindeutig hervor.
Hang Down of Sink Tips.jpg
Nach diesem 'Allgemeinwissen' stelle ich die Leinen zusammen, und um das zu durchschauen, brauche ich keinen Vorsager.

Gruß
Klaus
orkdaling
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von orkdaling »

Moin Klaus
ob gebastelt oder gekaufte Wechselpitzen, richtig ist das die nun mal entsprechend ihrer Dichte unter gehen.
Ich finde aber nirgends einen Hinweis darauf das der Meter mehr oder weniger entscheidenden Einfluss auf die Lauftiefe hat. Bei der GL 4D gibt es zB 2 verschiedene Tips dazu in 15 und 18 ft. Kein Hinweis das es da zu erherblichen Unterschieden kommt.
Der 4D Distance Body ist 1,5 m lenger, verwendet werden die selben Spitzen , nur das dieser Body fuer Ruten ueber 13ft gedacht ist.
Ebenfalls kein Hinweis zu Abweichung bei der Lauftiefe.
Sicher werden die længeren Spitzen etwas tiefer laufen aber unter realen Bedingungen gibt es da wohl wichtigere Sachen zu beachten.
Der Fluss ist nun mal nicht gleichtief wie ein Kanal , es gibt die unterschiedlichsten Strømungen usw. wie oben erwæhnt.
Und wie ich schon erwæhnte, nicht nur der Kopf hængt im Wasser sonder mehrere Meter Belly davor(sinkend oder schwimmend) oder eben bei den Køpfen mit integrierten Sinkspitzen ein paar Meter Running oder Shooting line und diese sind ja auch sinkend oder schwimmend.
Das beeinflusst die Lauftiefe viel mehr wenn man bei der Zusammenstellung entscheidende Fehler macht.
Stell dir vor du wechselst den Kopf und hængst an eine sinkende Shooting einen Kopf mit F/S... (also vorn und hinten sinkts und in der Mitte hast du Auftrieb) Hængst du aber einen Kopf mit I/S... dran, dann passt es.
Hinter einem schwimmenden Belly solltest du ja auch eine schwimmenden Running und nichts sinkendes anhængen usw.
Das meine ich mit der richtigen Abstimmung, die schliesslich dafuer sorgt das mein Kopf in der richtigen Tiefe læuft, weniger von der Oberflæchenstrømung erfasst wird usw. Ich kann auch verzøgert fischen, die Lauftiefe wechseln. Durch den Auftrieb eines schwimmenden Bellys bei kurzen Stopps oder Zug in der Rute/Schnur kommt die Spitze/Poly/Vorfach hoch, um ueber eine Flache Stelle zu kommen und anschliessend wieder in ein Loch/Rinne absinken zu lassen. (Wirkt manchmal wie Wunder)
Fuer mich ist also die richtige Zusammenstellung wichtiger als ein meter Længe. Die Lauftiefe regle ich eh ueber die Sinkrate, den Winkel, das Menden der Schnur. Die Gesamtlænge des Kopfes, also Short/Compact oder "normal", wæhle ich nach Platz und Wurfstil aus.
Bei den integrierten Sinkern haben die Compact bei ca 10m Længe eine 3m lange verdichtete Spitze, bei den normalen Scandi von 11 oder 12m sind es 4,5m. (Zumindest bei meinen von SA oder GL, zB F/H/I oder F/S1/S3 oder auch I/S2/S4)
Auch da gibt es keinen Hinweis das die kurzeCompact Variante weniger tief læuft als der Scandi mit længerer Sinkspitze.
Ich mach mir da, wie bereits erwæhnt, eher einen Kopf ueber die størenden Faktoren die die Lauftiefe viel erheblicher beinflussen kønnen.
Aber das ind meine persønlichen Ansichten, andere haben andere Erfahrungen gemacht und schwøren auf ihre Ausruestung.
Gruss Hendrik
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Re: Skalare und Elephanten

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

sinkende Fliegenschnüre gehen nicht nur wegen ihrer Dichte, die größer als die des Wassers sein muss, unter, sondern Durchmesser und Länge haben wesentlichen Einfluß darauf wie sie untergehen und welche Wassertiefe erreicht wird, in Fließwasser kommt noch der Strömungsdruck mit z.T. erheblichem Einfluß hinzu. Eine 'dickere' Leine gleicher Dichte sinkt schneller als eine 'dünnere' und deshalb ergeben sich bei verjüngten Leinen diese 'Sinkbäuche', parallele Leinenpartien schwimmen gestreckt, wie auch in Martins Grafik richtig dargestellt. Die nachstehende Zeichnung von Rune Martinsen (eingestellt von Jan Erik Granbo) könnte man wegen unkorrekter Darstellung bemäkeln, geradliniges Sinkverhalten, ansteigende Sinkspitze, Strömungsrichtung, alles etwas falsch dargestellt, auch wenn man es nicht ganz genau nimmt.
density compensated fly lines.jpg
Eine 'gute' Fliegenschnur soll ja vieles können, gut Abrollen und die Fliege auf die 'richtige' Tiefe bringen, eine hervorragende Fliegenschnur soll dazu noch einiges Unvermögen des Fliegenwerfers kompensieren können. :grin:

Noch ein Satz zu den Running Lines, die bei diesen Betrachtungen eigentlich keine Rolle spielen und außen vor sind, ich verwende nur noch schwimmende, diese müssen beim Auswerfen nur von der Wasseroberfläche abgehoben werden. Untergegangene müssen gegen den Strömungsdruck durch das Wasser gezogen werden und bei längeren Schlaufen in entsprechender Strömung verhindert das manch guten Auswurf.

TL
KLaus
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