DH Wurftechniken

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Fjorden
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Re: DH Wurftechniken

Beitrag von Fjorden »

Hallo Lensch,
ich habe viel an kleinen Bächen vom Ufer gefischt, die ich zwar bewaten durfte, wo das waten jedoch im Hinblick auf Scheuchwirkung eher kontraproduktiv war. Den Rollwurf z.B. kannst du vom Ufer genau so durchführen, da mußt du nicht im Wasser stehen. Kannst auch die Strömung als Anker nehmen und die Schnur flussab treiben lassen. Da es an verwachsenen Bächen meistens nicht auf Entfernung ankommt bin ich in der Regel gut an die Unterstände rangekommen, manchmal dann auch nur mit Flitzebogenwurf, etc.
Gruß
Fjorden
orkdaling
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Re: DH Wurftechniken

Beitrag von orkdaling »

@Martin,
zur Statistik nochmal, hab mich nur auf ein Teil bezogen um mal das Verhæltnis zu verdeutlichen. Die Statistik ist unterteilt in bis 3kg, 3bis 7kg und ueber 7kg. Wenn man sich nur die Grosslachse ansieht dann stelt man fest, besonders die erste Juniwoche und letzte Augustwoche ragen heraus. Wenn die Fische gefangen wurden die bereits seit Mai in den Pools waren, die die nicht gebisssen haben gestresst sind, dann muessen erst wieder neue Fische aufsteigen. Unterm Strich, erste Juniwoche gute Chancen, 2-3Wocher eher wenig los, 4 Juniwoche wird es wieder interessant.
Da kønnte ich Statistiken der letzten 20 Jahre wælzen, das war immer so und wird auch immer so sein.
Unsere Fænge, also ob der Fisch beisst oder nicht, hat was mit dem Aufstieg/Wasserstand und dem Befischungsdruck zu tun und das besonders im noch kaltem Juniwasser. Stehende Fische und Aufsteiger sind auch 2 Paar Schuhe.
Wenn ein Pool pausellos beschossen wurde muss Ruhe rein und man fængt ab und an mit ganz anderer Taktik, næmlich stromab strippen.
Das verfuehrt den einen oder anderen stehenden Fisch doch noch.

Ohje, dann wæren wir ja wieder bei Taktik und Ausruestung und Wurftechnik und ich hatte doch fertig.
Nee nun ist Schluss mit meinen Weisheiten, ausserdem muss ich jetzt schon die Fragen von denen beantworten die sich fuer diese Art der Fischerei interessieren, die ihre Reise planen und die ihre Gerætschaft abstimmen muessen.

Hier mal die "Total"Zahlen fuer die Saison 17 und 18
Orkla 17 1314 Juni 5330 total
Orkla 18 1015 Juni 3865 total

Gaula 17 1436 Juni 4666 total
Gaula 18 1180 Juni 4955 total

Nun kønnte man den Juni noch in die Wochen zerlegen und da zeigt sich dann bei allen in den Trondheimfjord muendenden Flusse das es so richtig ab Sonnenwende 21.6. los geht. Davor ist der Aufstieg sehr gering wenn man beruecksichtigt das die ersten bereits ab Mitte Mai im Fluss sind.

Noch extremer ist es bei den Kleinlachsstæmmen,also das was in solche Fluesse/Bæche wie Skjenald, Åelva, Vigda ... aufsteigt. Das sind Fische so zwischen 1-3kg. Faustregel ist da Monatswende Juni/Juli wobei der grøsste Aufstieg eindeutig in den ersten beiden Juliwochen liegt.
Da in dieser Zeit der Wasserstand am geringsten ist, macht sich Ebbe und Flut noch viel stærker bemerkbar als in den grossen Fluessen.

Dagegen, nicht weit entfernt und sicher bei den meisten Lachsheinis bekannt, Namsen mit Seitenfluessen (aber die muessen ja nicht erst durch einen langen Fjord)
Dort wird viel zeitiger gefangen, den gesamten Juni und ab Mitte Juli geht der Aufstieg stark zurueck. Ist eben ein "zeitiger" Fluss.


Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
orkdaling
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Re: DH Wurftechniken

Beitrag von orkdaling »

moin,
der Theoretikerteil mit Tabellen und Namensfindung ist nicht mein Ding oder sagen wir mal schnurtz egal wie die oft selbsternannten Videohelden "ihre" Wurfvarianten nennen.
Fest steht das es eine Reihe Wurfstile gibt die an den verschiedensten Gewæssern abhængig von Grosse, Freiraum, Tiefe praktiziert werden.
Das erfordert die Rute passend zum Wurfstil und was noch wichtiger ist, die passende Schnur zur Rute.
Ist ja schøn und hilfreich wenn "Zwischenfragen" kommen (und damit længere Situationsbeschreibungen erfordern) wie man das denn macht, wie man es schaft entgegen der Lehrmeinung zu werfen.
Aber ob es was bringt Theorie und Praxis hier in einen Topf zu werfen, ob es was bringt ueber Standardwuerfe bei ebensolchen Bedingungen bis ins kleinste zu diskutieren, das steht auf einem anderem Blatt.

Man sieht an der Entwicklung des Skagit von wo das betrieben wurde und warum, von einigen Werfern fuer ihre Zwecke entwickelt und von der Industrie gepusht bis alle glauben das diese Technik ein Allheilmittel ist.
Und wenn wir das endlich kapiert haben und unsere langen Køpfe in die Tonne oder zerschnippelt haben, dann fængt man mit gleicher Eifrigkeit bei den EH an und schenkt uns solche Erfindungen wie Micro Skagit oder Wechselspitzen.
Nur mal nebenbei, eine Wechselspitze an einen kurzen Floaterbelly mag sich gut werfen aber in der Praxis hat er gegenueber WF-Schnueren oder Køpfen mit Sinkraten einen entscheidenden Nachteil, man sehe sich an wie die Leine unter Wasser verlæuft bzw wie der schwimmende Teil von der Oberflæchenstrømung erfasst , der Sinkteil angehoben , die Fliege sogar manchmal geschleppt wird.

Dieser Wurf wurde ins Gespræch gebracht ( rechte Hand trotz linke Seite oben) https://youtu.be/J7zk4p3geTk
Nun will ich nicht die "Linkhanddiskussion " damit aufwærmen sonder nur darauf verweisen das man so werfen kann , nun kommt das aber,
doch nicht mit allen Schnueren Hier ist ein Skagit oder Scandi Short, also bis max 10m geeignet, mit længeren Scandi oder Spey leichtsinnig.
Auch erfordert ein Wurf bei dem "geschossen" wird eine andere Schnur und andere Rutenaktion als ein Wurf wo eben wenig bis gar nicht geschossen wird.
Da kann man ueber Namen und Stile diskutieren wie man will, eine Skagitrute und ein Skagitkopf sind nicht zu vergleichen mit Scandi oder Longline/Speytechnik.
Ein Skagit wird gern (und besonders von wenig geuebten) benutzt wenn wenig Platz ist, wenn Sinker und grøssere Fliegen zum Einsatz kommen.
Genau das Gegenteil ist aber die Longbellytechnik wo man Platz braucht und wo meist bei sommerlichen Bedingungen Floater mit kleinen Fliegen zu Einsatz kommen.
Die Bedingungen vor Ort geben uns also vor was fuer eine Technik, was fuer Gerætschaft zum Einsatz kommt Das ist bei der Zweihand nicht anders als bei der EH Wedelei. Da kann ich auch nicht mit einer durchgehenden Rutenaktion und 14m Kopf am Forellenbach erscheinen.

Was soll das ganze Geschreibse hier?

Da es eine Reihe Interessierter hier gibt die nicht nur Zwischenfragen stellen um die Diskussion anzuheizen oder sich dann ueber zu lange Beitræge beschweren, wuerde ich raten das die betreffenden FF genau formulieren was sie fuer eine Rute haben, wo und unter welchen Bedingungen sie damit fischen. Dann kann auch eine Antwort zur erforderlichen Technik und Anforderungen an Rute und Schnur kommen.

Noch eine Bemerkung zu den Bedingungen und eingesetzten Gerætschaften der letzten Jahre.

Es ist ein Unterschied ob ich im Fruehjahreshochwasser fische oder bei normalem Wasserstand danach. Leider hat die Klimaerwærmung dazu gefuehrt das das in den seltensten Fællen møglich ist. Wenn die tiefen Pools( wo vor Jahren noch die Grosswildjæger auf einen 10 oder 20kg Fisch gewartet und dort Skagit mit Sink3/5 benutzt haben) heute bei dem sommerlichen Temperaturen von bis 30 Grad træge und warm(20grad) werden, dann muss man auch seine Taktik(Bereiche mit schattigen, schnell fiessenden, sauerstoffreichen Wasser) und Technik (Gerætewahl/Wurfstil) ændern.
Wer das nicht einsieht, sich nicht darauf einstellt, geht einfach mal an der Realitæt vorbei !
Letztendlich sieht man das an den Fangergebnissen, den Berichten das an Orkla, Gaula, Stjørdal nichts gefangen wird. Natuerlich gibt es immer gute und schlechtere Jahre (Aufstieg), bessere und schlechtere Bedingungen(Wasserfuehrung).
Wenn man sich aber die Statistik nur von 2017 und 2018 ansieht, dann sieht man auch das trotz solcher Bedingungen mehr gefangen wurde als in den Jahren 2013/2014 mit optimalen Bedingungen.
Aber eben nicht nur an den drei grossen Fluessen Trøndelags sondern an den ca 20 kleineren.
Das bestætigen mir die Gespæche mit Eignern, Pæchtern, Gerætehændlern ( man trifft sich halt ab und an) und auch eigene Erfahrungen.

Wer was spezielles zu den jeweiligen Fluss wissen will, gern per PN oder ich vermittle zu einem der dort ansæssigen Lachsheini.

Gruss Hendrik
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