Mythos Sommerangelei

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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SIMPLE SHRIMP
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Mythos Sommerangelei

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Küstenfischer,

eine aktuelle Begebenheit inspiriert mich zu diesem Faden. Wir erlebten dieses Jahr ja einen sogenannten "Supersommer", der jetzt so langsam ausklingt. In den vergangenen fünf Tagen war es aber immer noch wie Sommer, Tagestemperaturen über 20° C und das Wasser der Ostsee hatte auch immer noch fast 20° C. Die Frage war jetzt, wann ist Beißzeit - morgens und abends oder in der Mittagssonne, es gibt ja viele Expertenratschläge zu diesem Thema.

Jetzt zum aktuellen Anlaß, ein Freund angelte in den vergangenen fünf Tagen unter blauem Himmel und in praller Sonne immer von 11:00 bis 17:00 Uhr. Am Sonntag konnte er zwei Meerforellen mitnehmen, am Montag ebenfalls zwei, am Dienstag hatte er vier Fische, Mittwoch nur eine Mefo und gestern hatte er ein Fünferpack. Heute macht er Pause, hat einen "Tennisarm" vom Backhandwerfen und Drillen. Die Fische waren bis knapp 60 cm lang, keiner war unter 45 cm. Danach gefragt, wie das geht, kam die Antwort: "Wenn ich das wüßte, würde ich ein Buch schreiben."

Es muß noch gesagt werden, er angelte immer in der Nähe eines anderen Freundes, zwei weitere Mefofischer und ich selbst waren auch tagsüber unterwegs und trafen häufig aufeinander, jeder von uns hatte bis gestern einen Fisch entnommen.

Soll man nun, um die letzten Fische noch zu fangen, auf Sonnenstand oder Tageszeit achten, andere Parameter wie Wassertemperatur oder Sauerstoffsättigung lassen sich ja nicht beeinflussen, oder einfach Fischen gehen, wenn einem danach ist und sich auf sein Glück verlassen?

TL
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marasso
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von marasso »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.


Soll man nun, um die letzten Fische noch zu fangen, auf Sonnenstand oder Tageszeit achten, andere Parameter wie Wassertemperatur oder Sauerstoffsättigung lassen sich ja nicht beeinflussen, oder einfach Fischen gehen, wenn einem danach ist und sich auf sein Glück verlassen?

TL
KLaus
Einfache Antwort: Ja, beides! :grin:
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Ich bin jung,
ich kann waten.
orkdaling
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
Klaus du weisst ja - wer fængt hat Recht. :lol:
Ich halt es so: Sommer auflandiger Wind und zulaufendes Wasser (selbst da wo nur 30cm Wasserwechesel ist) bringt frisches kuehles sauerstoffreiches Wasser. Bacheinlæufe auch wenn sie noch so klein sind.
Winter, tags wo die Sonne hin scheint und kein kalter Wind drauf steht.
Sommer eher abends, morgens kann der Sauerstoff doch sehr niedrich sein.
Aber ich hab auch schon bei knall Sonne gefangen, eben etwas tiefer und da wo Strømung ist.
Generell sind aber die "Sonnenstunden" nicht die beste Zeit. Beim Zander, Karpfen , Dorsch oder Pollack und warum sollte es bei Mefo anders sein?

Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
Floflo
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von Floflo »

SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:.

Jetzt zum aktuellen Anlaß, ein Freund angelte in den vergangenen fünf Tagen unter blauem Himmel und in praller Sonne immer von 11:00 bis 17:00 Uhr. Am Sonntag konnte er zwei Meerforellen mitnehmen, am Montag ebenfalls zwei, am Dienstag hatte er vier Fische, Mittwoch nur eine Mefo und gestern hatte er ein Fünferpack.
Moin

Hörte davon... :lol:
Als ich ihn traf war es ein gepflegter Doppelpack, die 3 restlichen kamen danach...

Gruß Thomas
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

heute stand der Wind ungünstig und das Wasser war an den zuletzt fischigen Stellen zudem viel zu trübe, um es dort überhaupt zu versuchen, so traf man sich an einem Stück Ufer, an dem ablandiger Wind blies, das Wasser zwar ungetrübt aber scheinbar auch fischleer war. Am Abend, im Quartier angekommen, begegnete mir ein Fliegenfischer, der gerade zum Fischen fahren wollte. Dieser erzählte von guten Fängen in den Morgen- und Abendstunden, die er in den vergangenen Tagen gemacht hätte, von der Tagesfischerei hielt er gar nichts. Ich gehe trotzdem weiterhin am Tage angeln und binde abends ein paar Fliegen, um die Verluste des Tages auszugleichen.

Aber eine Begegnung beim Fischen hatte ich noch. Kurz bevor ich Schluss machte, fiel mir ein am Ufer auf einer Bank sitzendes Paar auf, im "besten Alter" und für einen Strandspaziergang zu gut angezogen, wahrscheinlich ließen sie einen Golfnachmittag ausklingen. Gesehen hatte ich sie schon aus den Augenwinkeln während ich noch fischte, dieser Strandabschnitt ist bei Ausflüglern beliebt und man muss sehen, dass nicht plötzlich jemand im Rückwurfbereich auftaucht.

Kurz vor ihrem Sitzplatz stellte ich das Werfen ein und ging mit eingehängter Fliege aus dem Wasser um den Rückweg anzutreten, grüßte im Vorbeigehen und wurde angesprochen: "Fischen Sie mit Fliegen?" - "Ja" - "Es sieht so anders aus." - "Wieso?" - "Ich dachte zuerst, Sie werfen mit einer Spinnrute." - "Das ist eine kurze Zweihandrute, damit wirft man so." - "Habe ich noch nicht gesehen, hat das Vorteile?" - "Man wirft damit weiter und es sieht eleganter aus." - "Benutzen Sie dafür eine richtige Fliegenschnur?" - "Ja, ein Schußkopfsystem, einen Schusskopf angeschlauft an eine dünne Schussschnur." - "Davon habe ich schon gehört, ist das besser?" - "Man kann es leichter besser machen, besser anpassen." - "Ich muss mich damit beschäftigen, danke für die Aufklärung."

Keinen Fisch gefangen, aber vielleicht einen künftigen Zweihandwerfer angehakt, ist doch auch was.

TL
Klaus
orkdaling
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
Klaus, was meinst du eigentlich mit Sommerangelei?
Hab eben mal geschaut, Bornholm wie immer Anfang Sept. noch 18 Grad. Denke mal Kiel wird es auch nicht anders sein.
Dauert eben eine Zeit bis sich das Wasser auf die Wohlfuehltemperatur eingepegelt hat und natuerlich auch auf eine fuer die Mefo vertrægliche Sauerstoffsættigung. Dann ist auch wieder mehr Futterfisch in Kuestennæhe.
Ich werd es ab Dienstag versuchen, kurz nach 7Uhr und nochmal 19uhr wenn nach der Ebbe wieder Frischwasser und Futter rein drueckt.
Bei aktuellen 15 Grad Wasser und Lufttemperatur duerfte sich schon was tun.

Sommer, denke mal Juli/Aug, ist eh Lachszeit und auch hier ist das Wasser dann zu warm fuer (gezielte) Mefofænge.
Man sieht aber sehr schøn wie sich die Fische bewegen. Morgens Totenstille im ausgesuesstem Bereich am Fjordende. Weder Mefo noch Seelachs oder ordentliche Dorsche zu finden. Schon 2 km weiter Richtung Fjordmuendung sieht es schon ganz anders aus, da lohnt sich schon ein Versuch. Und noch ein Stueck weiter sieht man dann die Tuemmler jagen - weit draussen, kaum noch zu sehen.
Abends wenn der Wind tagsueber ordentich geblasen hat, vielleicht noch auflaufendes Wasser ist jagen die Tuemmler bis in die Orklamuendung bzw fast bis vor die Fuesse. Das wird ja seinen Grund haben.
Natuerlich fængt man tagsueber zu dieser Zeit auch die eine oder andere Mefo oder einen Dorsch, aber eben sehr wenig, gezieltes befischen nicht møglich.
Auch die Pilkfreunde fahren dann erstmal 15 min mit ihren Booten den Fischen entgegen.
Selbst im Meer ist das nicht anders. Wenn die Møwen auf den Schæren hocken ist nicht viel zu holen. Aber wenn die Sonne langsam verschwindet, die Møwen kreisen, die ersten Tuemmler auftauchen, die Kuestenfischer raus fahren, riesen Seelachsschwærme næher kommen und nicht mehr auf 80-120m auf der Stelle verweilen, dann wird es Zeit sich auf den Weg zu machen, denn dann hab ich Fische in Wurfweite.
Hab zwar keine Ahnung wie das an der deutschen Kueste vor sich geht und kann mich nur auf die Ostseeinsel Bornholm beziehen wo ich auch schon Anfang September gefischt habe. Tagsueber reine Zufallsfænge oder anders gesagt, tote Hose. Aber, bei vergleichbaren Temperaturen mit dt. Kueste, sobald die Sonne langsam verschwindet kommt leben in die Bude. Sauerstoffangereichertes Wasser und Futtertiere/Jungfischschwærme die dannn auch dicht unter Land sind duerften die Ursache sein. Morgens mit zunehmenden Lichteinfall und schneller Erwærmung ist es halt nur eine kurze Phase.

Also fuer mich ist im Sommer, sagen wir besser bei hohen Wassertemperaturen, der Abend besser.
Egal ob Mefo, Lachs oder Meeresfischerei.

Gruss Hendrik
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han hugo
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von han hugo »

"...zur richtigen Zeit" - "...am richtigen Ort" - "...mit der richtigen Fliege"
alles Faktoren, die man selber beeinflussen kann, um einen Fisch anzuhaken ;)

- setzt aber voraus, dass man weiss, was man da wie tut -
Für mich sind es Erfahrungswerte, die den (besseren) Fangerfolg ausmachen. Natürlich kann man sich auch auf sein Glück verlassen; ist aber nicht mein Ding.

Jedesmal, wenn ich an der Küste bin, lerne ich ein wenig dazu und vielleicht werde ich so eines Tages auch mal ein guter, erfolgreicher Fliegenfischer :lol:
wer fängt hat recht!
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

han hugo hat geschrieben: Jedesmal, wenn ich an der Küste bin, lerne ich ein wenig dazu und vielleicht werde ich so eines Tages auch mal ein guter, erfolgreicher Fliegenfischer :lol:
Ein sehr sympathisches Bekenntnis!

"Fischhaltige" Stellen zu finden ist logischerweise Voraussetzung für anglerischen Erfolg, Ansichten über die "richtige Fliege" sind entsprechend der schon gesammelten Erfahrungen aber sehr subjektiv, manchmal nehmen die Forellen alles, egal was man anbindet und wie schnell eingestrippt wird, manchmal sind sie krüsch und nehmen nur kleine langsam geführte Fliegen oder beissen nur auf Muster, die dem entspricht, was sie schon im Bauch haben.

Die meiste Zeit hängt bei mir eine Garnelenimitation an der Leine, ich habe aber auch Tangläufer, Stichlinge, Borstenwürmer und Tobis dabei und für alle Fälle noch Attractorfliegen, die langsam die Garnelen verdrängen. Die Führung der Muster macht oft einen sichtbaren Unterschied, so stand ich einmal neben einem Anfäger, der seine "primitiv" gebundenen Fliegen einfach ruckartig ohne zu variieren einstrippte und Fische anhakte. Meine ausgefeilte Einholtechnik dagegen kam überhaupt nicht an, meine "Erfolgsshrimps" hakten nichts.

Zum gezielten Anbieten ist noch zu bemerken: Die meiste Zeit verbringe ich damit, in die Fläche zu werfen, oft sieht der Grund großflächig gleich aus, die Fische sind nicht im Spülsaum, zeigen sich nicht, Hotspots sind nicht immer Hotspots, es bleibt nur laufen und absuchen.

Es ist für mich nicht so einfach, Meerforellen zu fangen, ich beneide die, die erzählen, immer zu fangen - gestern traf ich wieder so einen, der beneidet werden wollte.

TL
Klaus
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Frank Carstensen
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Klaus,
ich fische gerne tagsüber im Sommer. Im Juli hatte ich dazu schon mal was geschrieben...:

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Grüße // Frank
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin Frank,

das ist mir durchgegangen, aber sehr gut zusammen gefaßt, kann ich alles unterschreiben bis auf:
Ich fische so tief ich kann. Gerne mit der Sinkschnur im unteren Drittel. Ich gehe zum Fisch runter, so muss er nicht im Tageslicht an die Oberfläche kommen.
Die Anbietetiefe war für mich nie ein zu berücksichtigender Faktor, sucht ein Fisch im Flachen (weiter kann ich nicht werfen!) nach Nahrung oder will er bei kälterem Wasser die Sonneneinstrahlung genießen, schwimmt er aus Vorsicht wegen der Gefahr von oben oft über dunklem Grund. Ist die Angst vorm Adler größer, wäre er gar nicht in flachen Bereichen.

Ich will manchmal auch langsamer einholen oder eine Sinkphase einlegen (manchmal unfreiwillig) und meine Fliegen suchen jede Gelegenheit sich irgenwo fest zu krallen, deshalb nur tiefeintauchende Schwimmschnur oder Slow Intermediate.

Gruß
Klaus
orkdaling
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Re: Mythos Sommerangelei

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
naja, ob der Adler die Fische bei Sonne erreicht? Ich sehe sie tags bei trueben Wetter oder abends kreisen und anschliessend auf einer Sandbank fressen, oft als Unterrichtsstunde mit dem Nachwuchs.
Das die Fische, egal nun ob Mefo , bei Sonne tiefer stehen ist nicht dem Adler geschuldet.
Klaus, du bist ja oft an Strænden unterwegs wo es selten sehr tief wird, die Fische muessen sich notfalls weit nach draussen bewegen um abends oder ganz frueh wieder in Strandnæhe zu kommen.
Wenn ich im innerem Teil, Brackwasser, Flussmuendung unterwegs bin dann reicht mir eine schwimmende Schnur oder die Allround slow/interm.
Scheint aber der Planet, wie du weisst auch abends in dieser Region, dann ist es besser weiter nach "vorn" zu gehen, also Richtung offener Fjord.
Da wo das Wasser in Wurfweite schon ueber 3 oder 5m hat und da ist dann mind. eine Interm. mit beschwerter Fliege oder ein leichter SInker erforderlich. um die Tiefe von 2-3m zu erreichen wo sich die Mefo dann aufhalten. Eine schwimmende Schnur strippst du drueber weg.
(Jedenfalls meine Erfahrung under den Bedingungen hier bzw Bornholm oder schwed. Westkueste)
Wurst egal ist es wenn es zwar warm aber eben truebe, regnerisch oder "wellig" ist.
Genau darum, zu faul zum wechseln, ziehe ich mit 2 Ruten los um bei sich wechselnden Bedingungen zu reagieren. Nach einer Felskante kommt wieder eine kleine Sandbucht , mal flacher malt tiefer.
Das wære das næchste Problem, auch Wurst egal ob am Fjord oder Suedschweden oder eure Ostseeseite.
Generell wird das Aussehen der Fliege ueberbewertet, man braucht auch keine 20 Muster aber bestimmte Farben, Grøssen, Muster fangen jahreszeitlich bedingt ueberall. Natuerlich kann man immer und ueberall was fangen, Glueck eben.
Einen Børsteorm, also Wattwurm, binde ich an wenn die Blinkerfritzen auch schwarze und braune schlanke Muster fischen und das ist im Fruehjahr.
Einen Sandaal nicht an Felskanten und eher im Sommer. Auch blau/weisse Streamer wenn dann Jungfisch in den Buchten ist.
Tanglæufer, Garnelen gehen immer. Da kommt es mir besonders auf die Fuehrung an. Ruckartig entlang der abfallenden Kanten und zwischen Steinen, so wie die sich eben natuerlich bewegen. Oder eben bei Sonne in den tieferen Regionen mit Stripp und Sinkphase und da hauen die anderen Kollegen auch zu.
Dorsche nehmen selbst kleinste Garnelen wenn die eben sinken. Dorsche fængst du aber auch an gleicher Stelle mit schnellem Einstrippen und Streamer wenn die Sonne verschwunden ist. Genau da ist auch die eine oder andere grosse Mefo auf Jagd.
Sommer oder Winter, die Fische sind da wo ihnen die Bedingungen (Temp., Salz-Sauerstoffgeehalt, Lichtverhæltnisse) zusagen und halten sich zum fressen da auf wo zZ was zu holen ist. Mal ist Watwurm in Uebefluss da, mal Tobis, mal Garnele.
Anders als an Nordsee oder nørdliche Ostsee wo man zwar Gezeitenstrømung hat jedoch eher gleichmæssig, kommt hier in den Fjorden das Wasser in richtigen Schueben so das man denkt man steht im Fluss. Nicht nur in den Straumengebieten. Die Fjorde sind ja bis in die inneren Teile mal breiter, schmaler , tiefer und da muss das Wasser durch und das fuehrt dann zu unterschiedlichem Druck, Geschwindigkeiten.
Auch an eher gleichmæssigen Abschnitten sieht man die Schuebe anrollen, treibender Tang, Welle, Wasserfærbung. Genau da sollt man hinwerfen denn die Fische reiten quasi mit der Welle mit. Da rollt Frischwasser und "Frischfutter" an. Diese Wellen sind auch ideale Stellen bei der Sommerfischerei.
Wenn das Wasser wieder ablæuft geht das Spiel in die andere Richtung los. HInter Vorspruengen , ja selbst Untiefen die 5m unter Wasser liegen aber es daneben ordentlich abfællt, ueberall findet man dann Stromkanten in der anderen Richtung als bei zulaufendem Wasser. Und genau da treibt das Futter wieder entlang. Nun kønnte man denken man braucht sich nur da hin stellen wohin das Wasser gerade drueckt. Generell richtig.
Es gibt aber durch die ungleichmæssige Kueste auch Kehrwasser und sogar Rueckstrømung entlang abfallender Kanten.
Man muss also immer schauen wohin die Bruehe læuft, 20m weiter steht man schon falsch. In den Zeiten wo das Wasser "steht", also genau zur Flut oder Ebbe, da sind die Fische eher verteilt und es bleibt nur Flæche/Strecke zu machen.
Das gilt nicht nur fuer die Fliegen und Blechfischerei in Nahbereich, nee sogar die Pilk- und Naturkøderfischer muessen sich danach richten.
Die Meer-Fjordwassertemperatur schwankt zwischen 4 und 14 grad (Golfstromeinfluss). Die inneren Teile der Fjorde werden aber auch bis 18 grad warm, nicht gerade die Wohlfuehltemperatur. Da wir aber dank Fels,Wald mit Hochmoor fast ueberall Wasserfælle, Bæche (Rinnsale im Sommer) haben, kann man direkt dort Mefo & Co finden. Aber auch da gilt, 20m weiter stehst du schon wieder falsch.
Gruss Hendrik
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