Mefo landen ohne Kescher

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Frank Carstensen
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Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Flifis, :wink:
auf 40 TV-Programmen lief gestern Abend nur Schrott. Daher ein paar Gedanken zu "Mefo landen ohne Kescher".

Da ich die Kescher bei unserer Watfischerei an der Küste eher hinderlich als hilfreich empfinde, nutze ich die nie. Handlandung steht bei mir auf dem Programm. Am liebsten lande ich die Meerforelle wie folgt...:

Bild
Habe zur Veranschaulichung eine Illu erstellt, die bitte nicht als Grundlage zur Rutenvermessung gedacht ist. ;)

1. Wenn die ausgedrillte Meerforelle ca. 3-4 m von der Rutenspitze entfernt ist, den Fisch beherzt durch das Heben der Rute zu sich ziehen. Die Schnur wird dabei in der Rutenhand zwischen den Fingern fixiert. Voraussetzung dafür ist eine tiefe Rutenposition im Drill.

2. Ab der ca. 60° Position (Winkel zwischen Handteil und Wasseroberfläche) die Rute schnell in die gefährliche 130° Position ziehen, aber dabei die eingeholte Leine aus Schnurkorb/Handschlaufe kontrolliert durch den Zeigefinger rutschen lassen. Die Rutenspitze entlädt sich dabei und hält den Kontakt zum Fisch. Die schnelle Kombination des nach oben/hinten ziehen der Rute und des Rutschens der Schnur durch die Finger lässt die Fliegenschnur zwischen Rutenspitze und Fisch in Richtung Brust fliegen, welche dann von der Schnurhand aufgegriffen wird.

3. Die Meerforelle mit der Schnurhand zu sich ziehen. Releasen geht so fast kontaktlos im Wasser, unnötiges Begrabblen bleibt dem Fisch oft erspart. Zur Entnahme reicht ein beherzter Griff und der Fisch liegt im Schnurkorb.

Man braucht anfangs etwas Mut und ein wenig Übung, die Leine durch die Finger gleiten zu lassen und dabei die Biegung aus deiner Rute zu nehmen. Es klappt aber super. Ich lande so seit jetzt 15 Jahren die Mefos und habe eigentlich noch nie eine dabei verloren, außer ich schüttle sie freiwillig ab. Spitzenteile sind mir dabei noch nie gebrochen.

Eher selten beache ich die Meerforelle. Das mache ich nur, wenn ich mir sicher bin, dass ich ihn entnehmen will und der Weg ans Ufer nur ein paar Schritte sind.

Wie macht ihr das, wenn ihr keinen Kescher benutzt?
Grüße // Frank
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von sprottenfan »

Moin, erstmal habe ich eine Verstændnisfrage. Wie kann sich eine Rutenspitze entladen und gleichzeitig den Kontakt zum Fisch halten? Das ist schon recht risky Ich hatte dieses Jahr als blutiger Anfänger erst zwei Mefos mit Fliegenrute , die dazu noch nicht mal so fotogen waren und da fehlt mir noch viel Praxis. Als ich meine Mefos gefangen habe, war für mich das erste Gebot der Stunde, die ganze Schnur aus dem Schnurkorb zu bekommen, das verwundert auch nicht sehr, da ich mit Monofiler Runningline und den Sk s fische. Die Schnur nahm ich nur auf, wenn der Fisch vom Angler weg flüchtete, um einen gute Kontakt sicherzustellen. Im Uferbereich so bis 5 m konnte er sich austoben und dann griff ich ihn auch mit der Hand aber im Genick. Schwanzwurzelgriff war mir zu rutschig und bei 42 cm und 51 cm Grösse erschien mir das auch nicht als angemessen. :grin: Die zu kurzen lasse ich an lockerer Schnur wieder schwimmen, wenn's mal nicht gelingt, greife ich mir den Haken und halte kurz fest, dann hat sich der Fisch schnell geløst.
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Frank Carstensen
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von Frank Carstensen »

sprottenfan hat geschrieben:... Wie kann sich eine Rutenspitze entladen und gleichzeitig den Kontakt zum Fisch halten?
Mit Kontakt halten meine ich, keine slack-line zwischen Fisch und Fänger zu bekommen. Das Zusammenspiel des ganzen Ablaufs der erwähnten Punkte in der richtigen Geschwindigkeit ist da der entscheidende Faktor. Kannst das ja mal testen, indem du einen Hänger im Blasentang provozierst und den Ablauf durchspielst.
Grüße // Frank
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von sprottenfan »

Aha, danke das teste ich mal.
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von Reverend Mefo »

[quote="Frank Carstensen"]Kannst das ja mal testen, indem du einen Hänger im Blasentang provozierst und den Ablauf durchspielst.[/

Also, bei 2. hätte ich auch echt Fracksausen, sowohl wegen der Rutenspitze als auch wegen dem Fisch. Aber Vielleicht werde ich das auch mal testen. Nicht am Fisch, ich dachte da ans Anleinen von Vadders Dackel, aber der Tipp mit dem Blasentang scheint mir noch besser.
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ostseelicht
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von ostseelicht »

In den Kescher gehen bei mir grundsätzlich nur Fische, die auch den Heimweg antreten, der Rest wird i.d.R. noch im/unter Wasser abgehakt (ob dann kleinere durch 'lose' Schnur sich selbst vom Haken befreien oder durch kurzes Aushebeln des Hakens durch meine eigene Hand). Häufiger mal muss man dann doch die 2te Hand dazu nehmen (greifen und Haken-lösen), aber auch hier wird der Fisch nur kurz aus dem Wasser gehoben. Von daher gibt's i.d.R. auch kein Fangfoto von den releasten.

Ausnahme ist nur, wenn der Fisch größer sein sollte (kein Einhändiges Greifen oder Aushebeln des Hakens ohne weiteres möglich) oder der Haken nicht gleich ohne weiteres gelöst werden kann. Dann bleibt bei mir der Kescher bzw der Fisch aber auch unter Wasser und wird auch nicht mittels längerer Prozedur dazu an Land geschleppt.

Zu Zf 3 "...und der Fisch liegt im Schnurkorb.." -- mache ich nur, falls der Fisch nicht im gekeschert wird und in der Küche landet. Aufgrund der Zapfen (bzw noch evtl zusätzlicher angebrachter Flexistirpper) kann ich ne Verletzungsgefahr beim Fisch nicht ausschließen

Und Kescher geht bei mir immer mit, egal ob leicht begehbares seichtes Ufer mit Sandstrand oder steiniges Blasentangrevier. Hatte den schon einige wenige Male aufgrund Hektik/Eile im Auto vergessen.... gerade dann gab's nen echt guten, auch knapp gehakten Fisch, der sich vorm Landen verabschiedete (aber man soll dem Fisch ja auch mal ne Chance geben ;) )

TL

Werner
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Re: Mefo landen ohne Kescher

Beitrag von Pelsi »

Moin zusammen,

ich habe bisher ja noch keine Mefo verhaftet :no: nur Flussforellen etc.

kleinere Fische enthake ich falls möglich immer im Wasser, falls machbar nur mit einen Griff an den Hakenkopf.

Manchmal reicht auch schon das Schnur locker lassen, so befreit sich der Fisch selbstständig..

"Bessere" Fische möchte ich schon auch enthaken dürfen, ansonsten zählen die bei mir als nicht gefangen :no:

leider habe ich schon echt viele " Gute" verloren da sie sich vom handgeführten Vorfach losreißen konnten..

Ich habe deshalb immer einen faltbaren Watkescher dabei, der ist sofort griffbereit am Gürtel und schont meiner Meinung nach den Fisch, wichtig ist mir dabei, dass der Fisch eigtl. dabei immer im Wasser bleibt...

Dann ganz kurz anschauen und sofort wieder schwimmen lassen...

Grüße
Pelsi
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