Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
Fjorden
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Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Fjorden »

Hallo,
auch wenn es etwas aus der Mode gekommen ist habe ich mal die wichtigsten Formeln für selbstgeknüpfte Meerforellenvorfächer zusammen gestellt. Ich fische nur selbstgeknüpfte, da diese m.E. wesentlich besser abrollen und man sich das für ein selbst geeignete zusammen stellen kann. Den Nachteil das sich in den Knoten Algen etc fangen sehe ich eher als Vorteil, um so weiter sind die von der Fliege weg. Für den Buttteil benutze ich Amnesia und Maxima Green, geht aber auch komplett mit Stroft GTM. Viel Spaß beim tüffteln.
Meerforellenvorfächer (geknüpft).pdf
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Gruß
Fjorden
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knoesel
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von knoesel »

Beim Fischen auf MeFo habe ich lange Zeit folgende "Faustformeln" genutzt:

- Vorfachlänge gleich 1 bis 1,5 mal Rutenlänge
- Verjüngung nach dem Prinzip 60 - 20 - 20 (bzw. 50 - 30 - 20) = %Kraftübertragung - %Verjüngung - %Spitze
- beginnend mit steifer 60er Mono, dann 40er und weicher 20er bis 30er Spitze (je nach Gewicht der Fliege)
- an die Spitze entweder Pizz-Ring oder einfache Schlaufe (zur Verlängerung der Spitze).

Die so geknüpften Vorfächer wurden (mit Fliege) im Garten zur Probe "aus der Hand" geworfen.

Heute mache ich mir nicht mehr diese Mühe: Ich besorge mir STROFT GTM Nr 31, 32 und 33 ;)
Wir können den Wind nicht ändern -
aber die Wurfmethode anpassen.
;)
Petri-Heil ~~ Alleweil
Klaus aus Eckernförde
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Frank Carstensen
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Frank Carstensen »

Danke für die Tabelle. :wink:

Ich knüpfe die Vorfächer auch gerne. Zur Zeit mit EGOR in:
110cm 0,405er + 80cm 0,37er + 80cm 0,33er + 80cm 0,285er +110cm 0,26er
Grüße // Frank
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archi69
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von archi69 »

Daraus resultiert eine VF-Länge von 4,60m.....Du fischt tatsächlich solch lange VF?

Bei sinds MAXIMAL 1,5xRutenlänge, also 2,75 x 1,50 = ca. 4,00 m....oft eigentlich eher kürzer, so 3,50.
TL...Martin
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Frank Carstensen
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Martin,
ja, eigentlich immer. Wobei sich der 110 cm lange 0,26er Abschnitt mit der Zeit einkürtz. Halt je nachdem, wie oft ich eine neue Fliege anbinde oder Wurfknoten heraustrennen muss. :roll: Wenn ich bei ca. 50 cm Restlänge angekommen bin, tausche ich ihn wieder gegen 110 cm aus.

Wenn ich direkt gegen den Wind werfe, lasse ich den 0,26er Part komplett weg und knote die Fliege an das 0,28 Ende dran.
Dann ist mein Vorfach so um die 350 cm lang.
Grüße // Frank
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Reverend Mefo
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Reverend Mefo »

Oha, also bei mir sind das max. 3m, was ich mir da hinter der Fliegenschnur erlaube. Ich weiß um die Scheuchwirkung, aber bekommt ihr (außer bei Gegenwind) ein 4,50m langes Vorfach beim Rückschwung wirklich durchgestreckt, ohne dass vorher die Schnur in den Blaubeeren ablegt? Wenn nicht, müsste das doch eigentlich Knoten über Knoten produzieren ? Oder ist das alles nur ne Kopfsache, und man sollte auch bei 3,50m+ beim Rückschwung einfach weiter entspannt durch die Hose atmen?
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von sprottenfan »

Felix, dass sehe ich auch so, nur kann man sich mit nem halben Polyleader behelfen, die ja zum Teil recht verteufelt werden. Ich binde den hinter das 0,60 er Schnurstück. Irgendwie ist da die Kraftübertragung besser im Wurf und man hat weniger Knoten. Vor allen Dingen, wenn's über 4,5 m bzw. 5 m hinaus geht, kann man das auf natürlichem Wege nicht mehr richtig Strecken, oder ist das verkehrt?
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Frank Carstensen
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Frank Carstensen »

Reverend Mefo hat geschrieben:...bei mir sind das max. 3m, ...bekommt ihr (außer bei Gegenwind) ein 4,50m langes Vorfach beim Rückschwung wirklich durchgestreckt, ohne dass vorher die Schnur in den Blaubeeren ablegt?
3 m wären mir persönlich zu wenig. Ich bin der Meinung, dass die Ausbeute besser wird, je weiter ich die Fliege vom SK wegbekomme. Und selbst wenn sich 15 ft in machen Windlagen semi-mäßig werfen lasst, ist mir das egal. Das ordne ich dem erhoften Fangerfolg unter. Aber da hat bestimmt jeder eine eigene Meinung zu. Von daher einfach mal ausprobieren.
Grüße // Frank
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Sunny23
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Sunny23 »

Moin,

Welche Knoten benutzt ihr für das knüpfen von den Vorfächern ??? :q:
Rettet die Würmer - fischt mit der Fliege

beste Grüße

Frank
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BlackZulu
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von BlackZulu »

@ Frank
Meine mal gelesen zu haben, das du überwiegend Sink-SK benutzt.
Passt das noch zu deiner VF-Länge?

Gruß Holger
sprottenfan
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von sprottenfan »

@ Sunny, verbesserter Albright hat bisher immer gut gehalten. Wenn di Schnurstůcke důnner werden, einfach zwei Windungen mehr machen. Den halben Polyleader knote ich aber nicht, da mach ich Schlaufen rein, da man dieses Gummizeugs nicht Knoten kann und der aufrutschen wůrde.
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Frank Carstensen
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Frank Carstensen »

BlackZulu hat geschrieben:@ Frank Meine mal gelesen zu haben, das du überwiegend Sink-SK benutzt. Passt das noch zu deiner VF-Länge?
Meine Fliege wiegt um die 0,9 Gramm und ist dementsprechend schnell unten, das passt. :wink:
Grüße // Frank
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superfredi
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von superfredi »

Hallo
Angeregt (aaaah :p ) durch Knösel habe ich bei Stroft das hier gefunden:
http://www.stroft.de/pdf/Forellenvorfaecher%20(32-280).pdf (bei Google mal suchen - der Link haut so nicht hin …)
Ich drehe (verzwirbeln…) mir auch manchmal die Vorfächer und knüpfe dann noch eine Solo Mono Spitze drann.
Petri Heil
Fred

Knoten mach ich immer den Chirurgen-Knoten oder den doppelten Grinner.
Bei Polyleader das Spitzen Ende ganz einfach einschlaufen.
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Reverend Mefo
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von Reverend Mefo »

Frank Carstensen hat geschrieben:
Reverend Mefo hat geschrieben:...bei mir sind das max. 3m, ...bekommt ihr (außer bei Gegenwind) ein 4,50m langes Vorfach beim Rückschwung wirklich durchgestreckt, ohne dass vorher die Schnur in den Blaubeeren ablegt?
3 m wären mir persönlich zu wenig. Ich bin der Meinung, dass die Ausbeute besser wird, je weiter ich die Fliege vom SK wegbekomme. Und selbst wenn sich 15 ft in machen Windlagen semi-mäßig werfen lasst, ist mir das egal. Das ordne ich dem erhoften Fangerfolg unter. Aber da hat bestimmt jeder eine eigene Meinung zu. Von daher einfach mal ausprobieren.
Meine Ausbeute gibt Dir recht :grin:

Ich werde es jetzt auch mal mit fluchenden 4m versuchen :lol: :+++:
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Formeln für geknüpfte Meerforellenvorfächer

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

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Moin,

interessant ist, welche Argumente für bestimmte Vorfachausführungen genannt werden. Ich habe mir mal den von Fred genannten Experten-Link angesehen: Tipps zur Findung des optimalen Vorfachs, da ist unter Anderem zu lesen:

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Vorfachkeule
„Der Keulendurchmesser sollte ca. 60% des Durchmessers der Fliegenschnurspitze betragen“. Diesen Wert hat Charles Ritz bereits vor ca. 60 Jahren in seinem berühmten Buch „Erlebtes Fliegenfischen“ angegeben - und dieser Wert mag auch heute noch als grober Anhaltspunkt seine Richtigkeit haben.   
Allerdings sind nach heutigen Erkenntnissen weniger die Durchmesser für einen möglichst harmonischen Energiefluss in das Vorfach hinein verantwortlich, als vielmehr die Steifigkeiten der beiden zu verbindenden Materialien. Fliegenschnurspitze und Vorfachkeule sollten annäherungsweise die gleiche Steifigkeit haben. (Ermittlung der Steifigkeit siehe weiter unten). 
Im STROFT GTM - Fliegenvorfachsystem ist das der Fall, wenn der Durchmesser der Keule  ca. 50% - 70% des Durchmessers der Fliegenschnurspitze beträgt (je nach Steifigkeit der Fliegenschnurspitze). 
[/size]
Logischerweise sträuben sich meine Nackenhaare wenn ich so etwas lese und daran denke, dass dieser "Steifigkeits-Glaube" als Argument für Vorfachfunktionalität verbreitet wird.

Grundsätzlich kann man sagen: Alles was bei Fliegenschnüren und Vorfächern "steif" ist, ist von Übel und beeinträchtigt Abrollen und gestrecktes Ablegen. Funktional und vorteilhaft sind Flexibilität und harmonische Masseverteilung bei der Fliegenschnur und bei dem Vorfach als Fortsetzung.

Martins Masseprofil-Darstellungen (Fliegenschurprofile und Zusammenstellungen) illustrieren das auf fast (*) ideale Weise, die Masse der Fliegenschnurspitze sollte sich im Buttende des Vorfachs fortsetzen um eine "harmonische Impulsübertragung" zu gewährleisten. Bei Material etwa gleicher Dichte kann man einfach die zu verbindenden Durchmesser heran ziehen, bei Dichteunterschieden ist Wiegen zuverlässiger, die Abstufung sollte nicht zu krass ausfallen, sonst funktioniert es weniger gut.

(*) Eine große Hilfe für passende Zusammenstellungen wären Angaben über das Gewicht von Fliegenschnurspitzen und Anbauteilen (Vorfachmasse).

Klaus
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