Geflochtene Vorfächer an der Küste

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Freund Hein
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Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,

ich fische sehr gern am Bach geflochtene Vorfächer und frage mich gerade ob es an der Küste auch Sinn macht.
Hier:
http://www.lucky-dog.info

gibt es sogar gefärbte.
Für mich machen die insofern Sinn, da aus meiner Erfahrung heraus eigentlich kaum noch Windknoten entstehen und gerade das Handling mit Vorfächern über 360 cm doch etwas einfacher ist.
Nutzt jemand an der Küste geflochtene Vorfächer? Welche weiteren Vorteile oder auch Nachteile seht ihr?

Vielen Dank für Eure Meinungen!

Viele Grüsse

Freund Hein
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Reverend Mefo
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Reverend Mefo »

Äh ... die sehen jedenfalls schon mal ziemlich auffällig aus im klaren Wasser würde ich jetzt mal vermuten.
Und das Windknotenproblem habe ich mittlerweile nicht mehr bzw. nur sehr überschaubar.

Ich würde es da eher mit dem Flensimann halten: Never change a running system ...
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sundeule
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von sundeule »

Ich nutze ausschließlich selbst gedrallte Vorfächer. Warum auch nicht?
Mit besten Grüßen aus Stralsund; André
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

.
Moin Hein,

warum nicht?

Ich benutze Vorfächer dieser Art schon seit Jahren, aus Monofilen hergestellt und auch aus Garn. In den letzten Jahren auch häufig imprägnierte (verklebte) Garnvorfächer, weil diese etwas steifer und schwerer sind. Hauptgrund ist die Masseanpassung an die Fliegenschnurspitze und das dadurch bedingte gestreckte saubere Abrollen bis zur Fliege. Wegen der Sichtbarkeit habe ich keine Bedenken, was der Fisch klar erkennen kann, kann er einschätzen und ist deshalb nicht furchtsam. Diese Dinger habe ich in den Farben beige bis fast schwarz und die Fische stört es nicht, es kommen ja noch ein bis zwei Meter Tippet dran, und auch die Spitze ist manchmal dunkelbraun oder schwarz.

Einfach mal ausprobieren.

Klaus
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Loop-Freak
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Loop-Freak »

Moin alle

Also vor vielen Jahren haben wir/ich die auch probiert (gekaufe ......Resüme:Abrolleigenschaften fein aber
Irgenwie ( wegen der Sichbarkeit das Vertrauen verloren/zur Zeit auch etwas erfolglos gewesen!)
Deswegen nicht mehr probiert. :grin:
Frage an Klaus: erzähl bitte mehr von deinen "selbst-gestricken" und evt. eine Anleitung :oops
Versuch macht klug und self made ist immer Top :+++:

Gruss Ralf-Dk
Vi ses:)
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Freund Hein
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,

das war ja meine Fragestellung ,warum oder warum nicht. :grin:
Gerade die Hoffnung etwas längere Vorfächer auch jenseits der 4 m verwenden zu können,brachte mich jetzt auf die Idee ,diese Dinger mal zu verwenden.

Vielen Dank für Eure bisher geäußerten Meinungen!

VG Hein
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von DrMabuse »

Es gab bei einigen Experten bereits vor Jahren Versuche mit geflochtenen Vorfächern . Für die war das nix.
Andere kommen damit jetzt auf den Markt und preisen das Nonplusultra
Da nehme ich demnächst die dicksten FC Vorfächer und knüpfe mir das erforderliche Tippet noch dran
DrMabuse
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Freund Hein
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Freund Hein »

DrMabuse hat geschrieben:Es gab bei einigen Experten bereits vor Jahren Versuche mit geflochtenen Vorfächern . Für die war das nix.
Andere kommen damit jetzt auf den Markt und preisen das Nonplusultra
Da nehme ich demnächst die dicksten FC Vorfächer und knüpfe mir das erforderliche Tippet noch dran
DrMabuse
Hallo Dr. Mabuse,

hast du dafür mal eine Quelle?
Die Suche hier hat nix ergeben.

Danke !

VG
Hein
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Frank Carstensen
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Frank Carstensen »

Moin Hein,
ich habe mal eine Saison abwechselnd geflochtenes und geknüpftes Vorfach drauf gehabt.
Über das Jahr hinweg waren meine Fänge mit geflochtenen Vorfach wesentlich schlechter.

Viele finden geflochtene Vorfächer ganz toll, ich habe aber dagegen entschieden.
Wenn ich knüpfe, dann so: 120-140cm 0,40er , 100cm 0,35er, 100cm 0,30er und 100-120cm 0,26er
Grüße // Frank
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von piscator »

Moin, die wohl anspruchsvollsten Fischlein hier bei uns sind die Meeräschen. Diese werden meist im Flachwasser angetroffen und befischt. Da hab ich mir einige sehr lange gedrallte Vorfächer gebaut -- z.B 4m plus 18er FC Spitze -- das streckt sich super und ab und zu gabs auch einen Fisch am Haken. Ob das bei Meerforelle ebenso gut ist? Werfen ist jedenfalls der Hammer!
Petri Heil, J.
brauch keine Gewalt, nimm einfach 'ne längere Rute
http://www.baltic-cane.de/
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Achim Stahl
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

ich benutze teilweise eine Kombination aus verdralltem Vorfach und knotenlos verjüngtem Vorfach - als Buttende ein verdralltes, sich verjüngendes Vorfach, an das der Verjüngungsteil eines gezogenes Vorfach angeknotet ist. Dann kommt ein Ring und ein Fluorcarbontippet.

Die verdrallten Vorfächer rollen sehr schön ab und haben auch tolle Shockabsorbereigenschaften. Aber sie sind nun mal alles andere als unsichtbar. Mit meiner Kombination habe ich ein langes gut abrollendes Vorfach ohne Scheuchwirkung. Funktioniert sehr gut.

Aber das Angebot an verdrallten Vorfächern aus dem Link oben finde ich wenig zielführend. Zu kurz und zu dünn für die Küste.


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

www.serious-flyfishing.de
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von bäschwatz »

Moin
Da das gezogene Zeugs relativ teuer ist,benutze ich vorwiegend verdrallte Vorfächer.
Von den geknoteten bin ich schon vor vielen Jahren am Bach abgekommen.
Jeder Gänsefussel verfängt sich an den Knoten.
Ist mit Aalgras und Tang nicht anders.
Die Verdrallten sind einfach herzustellen. Notfalls mit Handzwirbler am Wasser.
Hat aber, was den Wiederstand im Wasser anbelangt Grenzen.
Beim Überkopf werfen mit der Einhand merkt man davon nicht viel. Nur beim Abheben etwas.
Mit Zweihand ändert sich das.
Durchmessser, Länge und Dichte des Dralls ergeben gewisse Grenzen.
Sehr lange,dicke und stark gedrallte Vorfächer können wie "Wasserklebstoff" wirken.
Hinzu kommt das der Drall, durch den Wiederstand im Wasser bewirkt, das das Vorfach sich um die eigene Achse drehen will, was die Masse der Hauptschnur nicht mitmacht.
Tüddelschlaufen kommen nicht zwangsläufig vom Werfen.
Daher experimentierte ich mit gedrallten Vorfächern aus geflochtener Schnur.
Die dünnste war 0.08 mm dick.
Da ergaben sich ganz neue Erkenntnisse.
Die Sache mit dem Drall und dem Wiederstand im Wasser hatte sich damit erledigt.
Allerdings haben diese Vorfächer fast keine nennenswerte Masse.
Was das Gewicht der verwendeten Fliegen Muster halt schon etwas einschränkt.
Erschwerend hinzu kommt das bei diesem Material Überkreutzungen unter 45 Grad die lineare Zugfestigkeit extrem herabsetzen.
Knoten vermeiden, kleben und abwickeln sind besser. Aber auch aufwendiger.
Ein mehrfädiges Vorfach aus diesem Material herzustellen ist eine echte Bastelaufgabe, aber ich arbeite dran.
Die Knotenfestigkeit verbesert sich bei den geflochtenen Schnüren zunehmend.
Weswegen ich eigentlich davon ausgehe das Mono langfristig von geflochtenem Zeugs ersetzt wird.
Ich habe hiermit zwar dem Fragesteller nicht wirklich weitergeholfen.
Aber diese oder andere Fragen stellten sich mir auch schon mal.
Aus diesem Grund mal meine Erkenntnisse hierzu.
Gruß Thilo
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Frank Carstensen
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Frank Carstensen »

Achim Stahl hat geschrieben:... ich benutze teilweise eine Kombination aus verdralltem Vorfach und knotenlos verjüngtem Vorfach - als Buttende ein verdralltes, sich verjüngendes Vorfach, an das der Verjüngungsteil eines gezogenes Vorfach angeknotet ist.
Moin Achim, :wink:
deinen Vorfach-Aufbau würde ich gerne mal testen. Bietest du ihn in deinem Shop zum Kauf an?
Grüße // Frank
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Achim Stahl hat geschrieben: Aber das Angebot an verdrallten Vorfächern aus dem Link oben finde ich wenig zielführend. Zu kurz und zu dünn für die Küste.
Moin,

Ich habe mit Oliver Doms vor ein paar Jahren mal übers Meerforellenfischen mit "gedrehten" Vorfächern gesprochen, es ging um die richtige oder "optimale" Masseanpassung. Wie die heutigen "Meerforellenvorfächer" genau bemessen sind, läßt sich aus den Bildern nicht erkennen, aber mit 2,5 m Länge für 0,30 mm Spitzenmaterial könnte man auf etwa 4 m Vorfachlänge kommen und so lang sind meine in etwa auch.

In den Threads Durchgehendes Vorfach und AIRFLO Scandi Compact war Anpassung des Vorfachteiles auch schon Thema. Ich habe da geschrieben:
Beim Vorgang des Fliegenwurfs spielt die Impulsübertragung eine sichtbare Rolle. In der abrollenden Fliegenschnur werden kontinuierlich Impulse (Masse x Geschwindigkeit) von dem sich zur "Unterschnur" umlegenden Schnurbogen auf die "Restoberschnur" übertragen. Das Abrollen funktioniert gut und gleichmäßig wenn die Massen- oder Gewichtsverteilung der Fliegenschnur sinnvoll für den Abrollvorgang ausgelegt ist, d.h. die Masse der Restoberschnur den "Impulsüberschuss" des "stehenbleibenden" Schnurteils vollständig aufnehmen kann. Kann der Impuls der Fliegenschnurspitze wegen zu geringer "Restmasse" (= Masse des Vorfachs) nicht vollständig aufgenommen werden, schlägt das umklappende Fliegenschnurende durch (Bogenschlag) und reißt das Vorfach in diese Richtung hinter sich her. Das Vorfach legt sich dabei in den meisten Fällen nicht mehr sauber und gestreckt ab, bei senkrechtem Bogenschlag wird ein zu "leichtes" Vorfach oft hoch gerissen und fällt zu einem Haufen in sich zusammen. Hängt man ein "schweres" Vorfachteil an eine zu "leichte" Fliegenschnurspitze ist wegen der geringen Masse der Leinenspitze kein ausreichender Impuls zur Weitergabe mehr vorhanden und auf das angehängte Vorfachteil kann kein "gerichteter" Einfluss mehr ausgeübt werden, es fliegt und "überschlägt" sich wie es will.
Dieser Grundsatz bleibt zeitlos, egal aus welchem Material ein Vorfach gemacht ist.

Klaus
orkdaling
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von orkdaling »

Moin moin,
ja Klaus den letzten Satz (hængt man ein schweres Vorfachteil...) sollte man beachten!
Die heutigen Schnuere, ob lange oder kurze Keule, laufen so duenn aus das es wenig Sinn macht ein "fettes" gekauftes Vorfach, egal ob gezogen oder geflochten, dran zu hængen. Wenn man mit schweren Fliegen /Tuben fischt kann man das ja noch vernachlæssigen, will man aber wirklich sauber ablegen oder auf Weite kommen ist es sinnvoller das Vorfach in passender Stærke direkt anzuknuepfen.
Es macht keinen Sinn eine Schnur mit langer sich verjuengender Keule zu fischen und dann ein 70er Butt daran einhængen.
Das wære wie eine Pferdepeitsche mit `nen fetten Knoten in der Mitte.
Wenn man nicht viel knoten will gibt es auch eine Sparvariante (fuer Lachsfischer). ich opfre ab und an ein 15" Vorfach. Wenn die Spitze so kurz geworden ist, dann binde ich einen knappen Meter 0,33 oder 0,35 und daran 0,26 an, kappe zusætzlich den oberen Butteil ein. So hab ich ein gezogenes Vorfach mit passender Spitze zum Mefofischen.
Und zur Sichtbarkeit, auch egal ob geflochten oder nicht, wenn die mefo in zeitigem Fruehjahr ausgehungert ist und im Fressrausch jeden Watwurm oder Brisling nimmt, von Blinker- und Wurmanglern an 0,35mm Schnur gefangen werden, warum sollten sie sich von geflochtenen mit Spitze 0,25 verærgern lassen? Wenn die Mefo am Sommerabend Insekten und Tanglæufer im knietiefem Wasser nimmt wuerde mir die Geflochtene zu sehr klatschen.
Gruss Hendrik
Willst du morgen noch lokal handeln musst du heute daran denken !
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