Geflochtene Vorfächer an der Küste

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troutcontrol
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von troutcontrol »

orkdaling hat geschrieben:Es macht keinen Sinn eine Schnur mit langer sich verjuengender Keule zu fischen und dann ein 70er Butt daran einhængen.
Das wære wie eine Pferdepeitsche mit `nen fetten Knoten in der Mitte.
Moin Hendrik,
wieviel Gewicht bringt denn der letzte Meter eines sehr dünn auslaufenden Kopfes (lass ihn meinetwegen gleichmäßig dünn sein) im Vergleich zu einem 70er Butt (auch 1 Meter) auf die Waage ? :grin:

Grüsse
Martin
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von orkdaling »

Hab leider keine Møglichkeit im Grammbereich zu wiegen.
Aber ich sehe es so wie Klaus es beschrieb, 70er butt+ Schlaufenknoten an der duennen Spitze eiert durch die Luft.
Nimmst du eine 45 oder 50 mono die du anknotest klappt es mit der Kraftuebertragung und Spitze und Vorfach bilden eine Einheit.
Die relativ kleinen Loop`s und die grossen und dicken Schlaufenkoten im Butt passen nicht sonderlich zusammen und wirken wie ein Windknoten im Vorfach. Das siehst du nicht bei einer Tube aber bei kleinen Fliegen, die landen nicht gestreckt sondern seitlich.
Und wie ich auch aus meinen Bekanntenkreis weiss, schneiden viele die Loop`s ab und knoten auch wieder bei der Forellen und Æschenfischerei.
Bei DH und den viel schwereren Køpfen in Verbindung mit den auch schwereren Fliegen ist das zu vernachlæssigen.
Sicher kann man nicht alle Schnuere vergleichen auf grund der verschiedenen Stærke und Længe des Fronttapers sowie der Steifheit, aber das sind unsere Erfahrungen. Du hast auch Schnuere die bekommst schon mit gebogenen Loop, selbst mit heissem Wasser bleiben die so krum, besonders die recht steifen Schnuere. Warum hørt man bei manchen Marken von øfters abgebrochenen Loop`s.
Und vielleicht æussert sich auch mal ein "Nichtkuestenfischer" dazu denn daher kenne ich das Problem.
Gruss Hendrik
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von troutcontrol »

Moin,
ein 74er Butt aus FC (Stroft 33) bringt lediglich 0,49 g, der sehr dünn auslaufende AIRFLOI Scandi Compact (wenn man das Taper außen vor läßt) aber 1,28 g auf die Waage, der Gewichtsunterschied ist also erheblich. Läßt sich (von der Gewichtsverteilung her) natürlich problemlos werfen, andersrum wär es ein Problem. :grin:

Windfängige Knoten sind Murks, ein Schlaufenknoten mit einem 74er Butt ist großer Murks.
Mit einem Albright geht es, am Wasser könnte ich den aber nicht binden, da brauch ich bei dem Durchmesser eine dritte Hand oder stärkere Nerven. :lol:

Grüsse
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von orkdaling »

Ja Martin das mit dem Buttstærken meinte ich auch.
Hab eben mal geguckt was da drauf steht. ZB GL Power Strike Trout, 0x oder 1x also 0,26 bzw 0,28 hat immerhin noch 0,64mm.
Schlaufe wird zu fett und zum anbinden ist es auch Sch... bei den duennen Schnurenden und vielleicht noch klammen Fingern.
Darum nehmen wir 1,5m 0,50 Schnur als Reserve mit denn die kannst du auch am Wasser anbinden.
Und das geknotete zu viel Dreck aufnehmen sehe ich auch nicht. Wenn man diese kurz abknipst und `nen Tropfen Kleber drauf macht bleibt da nichts an den Knoten hængen. Ist auch eine preiswerte Alternative fuer die gekauften die so um 80Nkr kosten.
Gruss Hendrik
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Freund Hein
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Freund Hein »

Hallo,

da ist ja jetzt so einiges zusammengekommen.....vielen Dank dafür!
Ob mich das jetzt viel schlauer gemacht ,da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Eigentlich möchte ich ja nur an der 8er Coastel ein geflochtenes oder verdralltes Vorfach anknüpfen um dort ein Stück 0,28-0,32 Fluorcarbon anzuknoten ,um damit eine Gesamtlänge von 4-5m zu erzielen.
Vielleicht hätte ich diese spezielle Vorgabe mit reinschreiben sollen.
Momentan sehe dank eurer Informationen doch Vorteile für ein geflochtenes, auch wegen der Lichtreflexionen bei den verdrallten Vorfächern.

VG

Hein
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Achim Stahl
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Achim Stahl »

Moin Frank,
Frank Carstensen hat geschrieben:
Achim Stahl hat geschrieben:... ich benutze teilweise eine Kombination aus verdralltem Vorfach und knotenlos verjüngtem Vorfach - als Buttende ein verdralltes, sich verjüngendes Vorfach, an das der Verjüngungsteil eines gezogenes Vorfach angeknotet ist.
Moin Achim, :wink:
deinen Vorfach-Aufbau würde ich gerne mal testen. Bietest du ihn in deinem Shop zum Kauf an?
Nein, leider nicht. Die verzwirnten Vorfächer hat mir ein guter Freund gemacht. Der will sie aber nicht zum Verkauf in großer Stückzahl tüdeln.


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Frank Carstensen
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von Frank Carstensen »

Achim Stahl hat geschrieben:... der will sie aber nicht zum Verkauf in großer Stückzahl tüdeln.
Schade, und auch nachvollziehbar. Danke fürs Feedback. :wink:
Grüße // Frank
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

troutcontrol hat geschrieben:Moin,
ein 74er Butt aus FC (Stroft 33) bringt lediglich 0,49 g, der sehr dünn auslaufende AIRFLOI Scandi Compact (wenn man das Taper außen vor läßt) aber 1,28 g auf die Waage, der Gewichtsunterschied ist also erheblich. Läßt sich (von der Gewichtsverteilung her) natürlich problemlos werfen, andersrum wär es ein Problem. :grin:

Windfängige Knoten sind Murks, ein Schlaufenknoten mit einem 74er Butt ist großer Murks.
Mit einem Albright geht es, am Wasser könnte ich den aber nicht binden, da brauch ich bei dem Durchmesser eine dritte Hand oder stärkere Nerven. :lol:

Grüsse
Da hast Du Recht, auch ist .74er Polyamid oder so dickes FC viel zu steif, da wirft sich ein angepasster Polyleader mit einem gezogenen Vorfachteil weit besser, das rollt schöner ab. Bei dickeren Butts mache ich Schlaufen in dem das umgelegte Ende mit drei extrem fest zusammen gezogenen Nagelknoten aus .12er bis .15er Fireline abgebunden wird.
Freund Hein hat geschrieben: ... Ob mich das jetzt viel schlauer gemacht hat,da bin ich mir noch nicht ganz sicher.
Eigentlich möchte ich ja nur an der 8er Coastel ein geflochtenes oder verdralltes Vorfach anknüpfen um dort ein Stück 0,28-0,32 Fluorcarbon anzuknoten ,um damit eine Gesamtlänge von 4-5m zu erzielen.
Vielleicht hätte ich diese spezielle Vorgabe mit reinschreiben sollen.
Momentan sehe dank eurer Informationen doch Vorteile für ein geflochtenes, auch wegen der Lichtreflexionen bei den verdrallten Vorfächern.
Lichtreflexionen gibt es nur bei Vorfächern aus monofilem Material, einfaches Monofil macht vielleicht sogar die stärksten Reflexionen, da ist die Scheuchwirkung wahrscheinlich am größten. Geflochtene Vorfächer sind speziell und die aus Bassline hergestellten Teile. Auf dem nachstehenden Bild ist so ein Ding zu sehen bei dem ein gedrehtes Vorfach in eine Bassline eingezogen wurde. Die Masse pro Meter ist in etwa gleich der Fliegenschnurspitze. Alle anderen "Mehrfachfadenteile" sind nicht geflochten, sondern aus mehreren Fäden verzwirnt oder zusammen gedreht, gefaltet oder auch nur einfach aus mehreren Einzelfäden verdreht, wie die "uralten" Vorfächer aus Pferdehaaren.

Klaus
Schusskopfanschlaufung.jpg
ArminK
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von ArminK »

Hallo,

ich hole diesen Faden wieder hervor, weil mir doch einige Sachen nicht ganz klar sind. Außerdem würde mich interessieren, welche Erfahrungen in den vergangenen drei Jahren gemacht wurden. Bei Achim Stahl sind die verzwirnten Vorfächer für die Küste ja mittlerweile im Programm.
Hier ist die Rede von verzwirnten, gedrehten und geflochtenen Vorfächern. Da würde mich interessieren wie die jeweiligen Vorfächer hergestellt werden und welche Vor- bzw. Nachteile die jeweilige Machart hat.


Viele Grüße
Armin
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SIMPLE SHRIMP
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Re: Geflochtene Vorfächer an der Küste

Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

ArminK hat geschrieben: ... Hier ist die Rede von verzwirnten, gedrehten und geflochtenen Vorfächern. Da würde mich interessieren wie die jeweiligen Vorfächer hergestellt werden und welche Vor- bzw. Nachteile die jeweilige Machart hat. ...
Moin,

geflochtene Vorfächer sind wie Seidenschnurspitzen hergestellt, das Flechtprinzip kennt man von 'Bass Lines'. Gedrehte oder verzwirnte sind die am häufigsten angebotenen Mehrfädigen. Bei der Herstellung von 'Furled Leaders' werden heute meistens zwei aus mehreren zusammen gehängten Schlaufen bestehende Stränge umeinander verdreht, diese haben einen 8-ter Querschnitt. Früher wurden mehrere Enzeilfäden wie bei Zwirn oder der Seilherstellung umeinander verdreht mit mehr oder weniger rundem Querschnitt.

Eine eingeschränkte Erklärung zu 'Furled Leader' kann man hier lesen:
Wikipedia hat geschrieben: Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie.

Furled Leader sind eine Art von knotenlos verjüngten Fliegenvorfächern. Sie sind bekannt für gutes Abrollen, Flexibilität und sanfte Präsentationen. Diese Attribute sind auf die Art und Weise zurückzuführen, wie diese Vorfächer konstruiert sind, das Prinzip ist der Herstellung von Seilen ähnlich. Der große Unterschied besteht darin, dass Furled Leader mit einer Verjüngung erzeugt werden. Die Verdrehung aus vielen Filamenten führt zu einem flexiblen Vorfach mit geringem bis keinem Memoryeffekt.

Furled Leader werden aus geflochtener Schnur, Monofilament, Fluorkohlenstoffschnur oder Fliegenbindefaden hergestellt. Dieses Material wird um eine Vorrichtung in einer Reihe von ineinandergreifenden Schlaufen gewickelt, die die Verjüngung des Verlaufs ergeben.

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Es gibt aber auch Nachteile, z.B. wenn sich ein festhängendes unter Spannung stehendes Vorfach löst, resultiert das oft in einer nervigen Fummelei. Ich schlaufe dann meistens ein anderes Teil ein und strecke das 'Verdrehte' zu Hause in Ruhe über Wasserdampf. Ein deutlicher Vorteil 'Mehrfädiger' ist die mögliche größere Anfangsmasse bei der Anpassung an 'dickere' Fliegenschnurspitzen für schöneres Abrollen und gestrecktes Ablegen. Gleiches läßt sich heutzutage aber auch mit ummantelten Vorfächern wie Polyleadern erreichen.

Ich verwende solche 'gedrehten' Konstrukte nur beim Lachsfischen nicht, wegen der 'Wasserspritzerei'.

TL
Klaus
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