Maqua hat geschrieben:Moin LenSch, ich habe noch nen Tip, bevor es vielleicht zu einem Fehlkauf kommt.
Die Messmethode eignet sich sehr gut um die Rutenklasse zu bestimmen, ich messe ebenfalls jede Rute durch.
Das ermittelte Wurfgewicht ist aber meiner Meinung nach nur bedingt zu verwenden.
Bei der Methode entspricht das ermittelte Gewicht einer schnurlänge von 15m, wurde also von ehemals 9,14m hochgerechnet.
Vergleicht man dieses ermittelte Gewicht mit den üblichen, in den jeweiligen Klassen gebräuchlichen Keulengewichten, dann stellt man fest, das diese um 15-20% niedriger liegen.
Das liegt darin begründet, das die bei der Meerforellenfischerei genutzten Keulenlängen in der Regel kürzer als 15m sind.
Der bei der 3,75° Methode ermittelte Wert stellt für mich persönlich das maximal mögliche Wurfgewicht dar, keinesfalls jedoch das für mich optimale Gewicht.
Ich hoffe die Verwirrung ist nun vollkommen.
:grin:
Moin,
der seelige Charles Ritz, von dem diese Zusammenhänge damals empirisch ermittelt wurden, hat begabte Werfer mit seinen Ruten werfen lassen, verwendet wurden in etwa passende DT-Leinen, die Werfer sollten die ihnen zusagende Leinenlänge herausfinden, also das für diese Rute passende optimale Wurfgewicht bestimmen. Diese praktisch ermittelten Werte wurden gesammelt. Zusätzlich wurde photographisch die maximale Rutenbiegung bei dieser Belastung festgehalten. Die Auswertung der Photographien ergab eine durchschnittliche Rutenbiegung von etwa 15° (Winkel zwischen Griffverlängerung und Linie zum Spitzenring). Diese 15° Auslenkung wurde als Grundwert bei dynamischer Belastung festgelegt. Bei statischer Belastung (Rute waagerecht eingespannt) mit den ermittelten Wurfgewichten zeigten sich Auslenkungen von 1/4 x 15° = 3,75°, diese 3,75° Auslenkung wurde für Rutenklassifizierung und Vergleiche genutzt. Wie Mannis Aussage mit 15 m Schnurlänge da hinein passt, entzieht sich mir, damals waren Wurfdistanzen von 15 bis 20 m schon ganz ordentlich.
Ob man sich nun an dem objektiv gemessenen oder an dem persönlich ermittelten Wurfgewicht orientiert, ist abhängig vom Verwendungszweck. Für eigene Zwecke reicht es, wenn man weiß, mit welchen Leinengewichten und Schnurlängen man zurecht kommt, um sich eine neue Fliegenschnur zu kaufen. Anderen Ratschläge mit persönlich gemachten Erfahrungen zu geben, ist in Ordnung, wirklich brauchbare Hinweise für Auswahl und Vergleiche bieten aber nur nachvollziehbare objektive Messungen, die nicht von Körpergröße, Armlänge, Wurfstil und motorischem Talent beeinflußt sind. Oft zu lesende Hinweise (Aufzählungen) auf andere Ruten und Leinengewichte, mit denen man auch werfen kann, helfen oft nur bedingt.
Was für den einen die komplette Verwirrung bedeutet, hilft dem anderen, zu zufriedenstellenden Ergebnissen zu gelangen.
TL
Klaus