Die Sache mit der ewigen Garantie

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Eddy
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Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Eddy »

Moin,

nachdem mir in den letzten zwei Jahren drei Ruten zerbrochen sind, möchte ich mal kurz über meine Erfahrungen hinsichtlich der Garantie-Abwicklung berichten. Zweimal ist mir jetzt meine Sage Z-Axis zerbrochen. Beim ersten Mal habe ich sie zum Händler meines Vertrauens gebracht, bei dem ich sie auch gekauft habe. Ich erhielt eine Ersatzrute, was ich sehr nett fand. Allerdings dauerte es 7 Wochen, bis ich meine eigene Rute zurück hatte. Wenn ich zwischendurch nachfragte hiess es, Rudi Heger schickt die Rute manchmal in die USA - es kann dann schon dauern!?

Naja, vor zwei Wochen auf Als ist sie wieder zerbrochen und ich dachte mir, diesmal schicke ich sie direkt zu Rudi Heger. Montag schickte ich sie raus, Freitag kam sie laut DHL-Tracking bei Rudi Heger an. Sie wurde dort bereits Montag wieder rausgeschickt und kam heute bei mir an. Das waren 10 Tage - und nicht 7 Wochen ?! Mein Fazit lautet, in Zukunft schicke ich grundsätzlich direkt an Rudi Heger. Möglicherweise waren 7 Wochen eine Folge der Portooptimierung :-(, es bleibt ein fader Beigeschmack.

Und dann ist mir noch meine Guideline Zweihand im Herbst kurz vor Ende der Saison zerbrochen - ihr wisst schon, es gibt diesen Guideline-Sofort-Service - wenn der Händler eine hat und nicht grad im Urlaub ist. Also Sofort-Service für die Katz. Ich versuchte Guideline direkt zu kontaktieren, aber alle Mails kamen zurück. Die Adressen für Service und Support auf der Guideline-Seite waren alle falsch. Irgendwann war mein Händler wieder da und es reichte ein Bild von der zerbrochenen Rute, um ein neues Teil zu bekommen. Allerdings nimmt Guideline dafür um die 90 Euro, was ich sehr, sehr sportlich finde. Und die Saison war natürlich lange vorbei. Ich denke, dass war meine letzte Guideline.

Mein Fazit: Ruten zerbrechen - und grad bei den teuren Ruten würde ich nicht auf diese Garantie verzichten wollen. Die Abwicklung und die Service-Versprechen finde ich dagegen schon etwas schwierig. Klasse fand ich den Service von Rudi Heger. Der Postweg war das längste. Unklar ist mir, was passiert, wenn man die Sage-Garantiekarte nicht ausgefüllt hat.

Wie sind eure Erfahrungen?
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Heiländer
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Heiländer »

Es geht auch über den Shop super schnell wenn Heger die E-Teile vorrätig hat.
Aber es gab auch schon eine Situation wo das nicht der Fall war und dann kommen die Teile erst aus den USA und das dauert halt.
Die 30 jährige Garantie beinhaltet entweder die Teile vor zu halten oder bei ganz alten Modellen die Schablonen.
Dann wird so ein Teil aber auch erst produziert.
Was hat dich denn die ganze Aktion gekostet wenn ich mal fragen darf Gregor ?
TL Christopher
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Eddy
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Eddy »

Ca. 10 Euro Porto wegen "Rollenverpackung" mangels eckigen Karton und dann 47 Euro Nachnahme.
Heiländer hat geschrieben:Aber es gab auch schon eine Situation wo das nicht der Fall war und dann kommen die Teile erst aus den USA und das dauert halt.
Die 30 jährige Garantie beinhaltet entweder die Teile vor zu halten oder bei ganz alten Modellen die Schablonen.
Mag sein, dass es damals wirklich ein Lieferproblem war - das kann ich nicht beurteilen. Deswegen frage ich ja nach Erfahrungen ..
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FoolishFarmer
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von FoolishFarmer »

Servus,

hab mir vor zwei Wochen meine geliebte Loop Multi gebrochen. Eine Mail an LOOP direkt (nach Schweden) und 20min später die Antwort, dass sie das gebrochene Teil noch als Ersatz da haben. Kredikartendaten übermittelt, 46,- Euro inklusive Versand bezahlt und ganze zwei Tage später kam das Ersatzteil zuhause an.
DAS ist Service! :+++:
Gruß Paddy
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Gädda »

Moin,
ich habe meine Z-Axis #8/10“ im Spitzenteil auch mal zerschrotet. Der Winkel der Schnur war beim Keschern zu spitz, da sagte es knack! Die Mefo war aber schon im Kescher.
Ich habe die Sage bei K&HD in Hamburg abgegeben, 6 Wochen gewartet und dann 45,- € Pauschale bezahlt; bis zu meiner Haustür. Für mich war das perfekt gelaufen, da die Jungs dort einen super Service haben! Die haben allerdings die gesamt Rute eingeschickt, um eventuell das Spitzenteil anzupassen. Ich hoffe das war das erste und letzte Mal!!

Viele Grüße aus NF
Heiko
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von DerkleineNils785 »

Bei Hardy ging das auch ohne Probleme.
Bei KH&D abgegeben und bald kam meine Rute mit neuem Spitzenteil zurück :l:
Angeln, angeln, angeln und ein bisschen arbeiten....
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

die Frage ist doch, was bei der Garantieabwicklung gemacht wird. Wenn ein Label die Ruten gar nicht selbst produziert, sondern nur in Fernost einkauft, kann es logischerweise auch kein Ersatzteil, das hundertprozentig passt, herstellen. Es wird dann einfach aus dem Lagerbestand ein entsprechendes Teil der gleichen Serie genommen und gegen das kaputte Teil getauscht. Fertigungstoleranzen und nicht perfekt eingepasste Steckverbindungen müssen hingenommen werden. Aber es geht schnell.

Wenn der Vorrat irgendwann mal aufgebraucht ist, bekommt man in der Regel ein anderes Rutenmodell im Austausch. Eventuell hat man Glück, wei einem das neue Modell besser gefällt - ist das nicht der Fall, hat man Pech...


Rutenhersteller können anders vorgehen. Sie können das Ersatzteil auf genau dem Stahlkern aufbauen, auf dem das zerbrochene Teil hergestellt wurde. In der Regel hat die Rute eine Seriennummer, mit der der Stahlkern zugeordnet werden kann. Die Steckverbindung kann ebenfalls eingepasst werden. Danach hat man eine Rute mit den selben Eigenschaften wie zuvor. Das ist natürlich aufwändiger und dauert in der Regel auch länger.

Wird eine Rute nicht mehr produziert, haben viele Hersteller die Stahlkerne trotzdem eingelagert und können noch nach Jahren Ersatzteile herstellen. Wenn man eine alte Rute liebgewonnen hat, ist das ziemlich beruhigend...

Dass die Ruten irgendwo, bei einem Zwischenhändler aus "Portooptimierungsgründen" zwischengelagert werden, will ich nicht ausschließen. Es kann aber auch sein, dass der Hersteller nicht immer genug freie Kapazitäten hat, um während des laufenden Produktionsprozesses jederzeit die anfallenden Ersatzteile herzustellen und zu versenden.

Wer schon mal ein Paket nach USA geschickt hat, weiß wie teuer die tasächlich anfallenden Versandkosten sind (und das ist dann nur der Versand in eine Richtung!). Das, was den Kunden berechnet wird liegt meistens deutlich darunter, und die meisten Händler bezahlen den Versand zum Großhändler aus eigener Tasche.

Dass fast alle Hersteller und Labels bei den Reklamationen beide Augen zudrücken und nicht nur Schäden durchgehen lassen, die eindeutig auf Produktions- und Materialfehler zurückgehen, ist wohl auch jedem klar...


Viele Grüße!


Achim

Ein
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

.. wobei ich auch witzig finde,
wieviele Kollegen hier permanent
Ruten zerbrechen.

Ich hab NOCH NIE
eine (Fliegen) Rute zerbrochen
und das nach so vielen Jahren.
Einer hier aus dem Forum, den ich natürlich nicht
namentlich erwähne, der Johannes, der schafft
das auch wöchentlich :lol: :lol: :grin:
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von bobbel76 »

So ganz kann ich das auch nicht nachvollziehen, wieviel Grobmotoriker unterwegs sind :grin:
Wie kann man eine solche Zahl an Ruten wegbrechen in so kurzer Zeit?
Ich habe eine in 15 Jahren zerlegt und das war Eigenverschulden!
Persönlich sehe ich die Lebnslange Garantie gar nicht als notwendig und würde es begrüßen wenn die Rute dafür im Anschaffungspreis günstiger wäre. Das wäre sie sicherlich, weil die Garantiefälle bereits im Grundpreis prozentual einkalkuliert sind. Super und ausreichen für mich wäre das ich die Garantie habe ein entsprechendes Ersatzteil auch in 10 Jahren noch zu kaufen und wenn das Teil dann 80€ statt 40€ kostet ist doch auch LAX.
Wenn eine Rute nicht in den ersten Stunden am Wasser bricht ist es zu 99% Eigenverschulden!
Vielleicht geht man auch anders mit seinem Tackle um, wenn es nicht das RUNDUMSORGLOSPAKET gibt. :p
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von T.v.d.3Larsen »

@Eddy
aber bitte nimm mir meinen Kommentar
nicht übel.

Die zerbrochenen Stöcker sind schon
schlimm genug, das sollte keine Hähme sein,
fiel mir nur bei der Gelegenheit auf.

Gr La :wink:
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Eddy
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Eddy »

T.v.d.3Larsen hat geschrieben:@Eddy
aber bitte nimm mir meinen Kommentar
nicht übel.
Kein Problem, bei mir ging es auch jahrelang gut.
bobbel76 hat geschrieben: Vielleicht geht man auch anders mit seinem Tackle um, wenn es nicht das RUNDUMSORGLOSPAKET gibt. :p
Naja, keine Rute haben und 90 Tacken abdrücken empfinde ich nicht unbedingt als rundumsorglos :)
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Roksan »

Hallo :wink:

Mir ist einmal die Spitze einer Orvis und einer Sage gebrochen. In beiden Fällen ist diese unglücklich auf den Boden gefallen. Garantie -Abwicklung ging in beiden Fällen reibungslos über den Händler.

Dann ist mir noch eine Loop-Opti Coast im Mittel- Teil gebrochen als ich ein Büschel Kraut einzog, keine Ahnung wieso. Auch hier ging die Abwicklung problemlos über KHD.

Die Garantieleistung möchte ich nicht missen, es reicht schon eine beschwerte Fliege die im Wurf gegen den Blank knallt. Ebenfalls zerbrechen "viele" Ruten bei der Salzwasser- Fischerei (Karibik etc...) vom Boot, habe ich selbst noch nicht gemacht aber kenne unzählige Storys...

@Thun: gut dass es hier um Ruten geht und nicht um Wathosen ;)

Viele Grüße :wink:
Alex
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von adasen »

Ja, so eine Garantie zu haben ist schon nicht schlecht. Bei mir ist letzte Woche der berühmte "Lattenknaller" eingetreten (beschwerte Fliege traf den Blank :cry: ). Nun handelte es sich bei dieser Rute um einen Handaufbau, mit "ohne Garantie" :cry: . Da es sich hier um das Spitzenteil handelte werde ich die Rute zu Matschewsky schicken und mir eine Solitip anbauen lassen. Schaun wir mal... :roll:
Gruß
André

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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Eddy »

Es werden öfter gebrauchte Ruten mit nicht ausgefüllter Garantiekarte angeboten. Hat mal jemand eine solche Rute bei Sage eingereicht? Eigentlich kann es ja nicht gehen, weil man die höchstens zwei Wochen alte Rechnung braucht ...
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Re: Die Sache mit der ewigen Garantie

Beitrag von Hawk »

Bin kein Freund von dieser Lebenslänglichen Garantie. Ich sehe das genauso wie die nervigen Zusatzversicherungen die mittlerweile für fast alles Angeboten werden. Auf den ersten Blick für manche vielleicht sinnvoll, aber wenn man im Hinterkopf hat das da jemand gewinn mit machen will ist offensichtlich das das für einen selbst auf Dauer eher ein Verlustgeschäft ist…
Ohne wären die Ruten erheblich günstiger, ich kenne jetzt keine genauen Werte, würde aber mal tippen das es locker 30% wären wenn das 1:1 an die Kunden weitergegeben werden würde. Die gesetzliche Garantie hat man ja eh in Deutschland und wenn die Abgelaufen ist und die Rute bricht war man idr. eh selbst Schuld.
Wäre also eher dafür das die Ruten entsprechend günstiger sind und statt der lebenslangen Garantie halt lediglich für xx Jahre Ersatzteile zu einem fairen Preis angeboten werden.
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