SIMPLE SHRIMP hat geschrieben:
Frei übersetzt sagt Grunde Løvoll als Fazit dieser Untersuchung:
In unserer Bewertung dieser Würfe ist die freigegebene Federenergie noch immer ein bedeutender Bestandteil der Spitzenring-Endgeschwindigkeit, aber es ist der Hebel-Aspekt der Fliegenrute, der der primäre Bewegungs-Faktor ist. Bei der Diskussion der Rute als Feder, sollten wir auch darauf hinweisen, dass wir einen größeren Anteil der "Ruten-Feder-Energie" bei den Würfen erwarten, die eine größere Rutenbiegung haben, speziell wenn jene Würfe auch mit einer kürzeren Rutenbewegung und/oder mit einem kleineren Wurfwinkel gemacht werden. Mehr Forschung wird bereits unternommen, um den "Rutenfederanteil" bei Weitwürfen zu untersuchen. Ein Extrembereich der "Federenergie" ist der klassische "Bow-and-Arrow Cast" (FlitzebogenWurf), bei dem keine Rutenbewegung und kein "Arbeitswinkel" eingesetzt werden, soweit die Rutenhand betroffen ist. Dieser Wurf verwertet nur die in der Rute gespeicherte Energie, um die Fliegenschnur zu werfen. Bei dieser Wurftechnik könnte man sagen, dass die "Biegeenergie" im Wesentlichen zu 100 Prozent der "Energie des Wurfs" entspricht.
Ich kann nicht nachvollziehen, wohin die "gespeicherte Energie" entschwindet, deshalb ist mir auch die nur "kleine Rolle" der Rutenbiegung noch nicht klar geworden. Wenn Göran Andersson vorführt, wie weit man nur mit Rutenbiegung werfen kann (habe ich auch mal von Steve Rajeff vorgeführt gesehen) und dass Henrik Mortensen und andere bei jeder Vorführung betonen, dass die Biegung der unteren Rutenhälfte wegen der "Energiespeicherung" so wichtig ist, kommen mir noch mehr Zweifel an der "Energieverpuffung".
Hallo Klaus
Du hast Recht, dass in jenem Report ein einziger Wurf dargestellt wurde. Das Ergebnis von 80-90% beruft sich aber natürlich NICHT auf nur diesen einzelnen Wurf. Sonst hätte man auch den exakten Wert, nicht die Spanne von ca. 80-90% genannt.
Es wäre (ich denke) unnötig komplex in der Darstellung, mehrere Würfe per Bild für Bild Analyse abzubilden.
Ich kann Dir versichern, hinter den 80-90% stecken weit mehr als ein Wurf und ein Gerät. Und auch mehr als ein Werfer.
Zur gespeicherten Energie: Wo geht sie denn hin, wenn Du die Rute ohne Schnur in der Wurfbewegung auflädst und entlädst - also gewisser massen "wirfst"? Man kann die Rute ja wunderbar ohne Schnur auf- und entladen. Kann jeder probieren.
Zum Wirkungsgrad einige Gedanken:
Nehmen wir an, Du möchtest die Fliege in einen Zielring auf 15m Distanz werfen. Was ist besser? Der Bow and Arrow cast mit einer extra weichen Rute, die Du sehr gut laden kannst oder eine relativ steife Rute überkopf geworfen, die sich kaum biegt im Wurf?
Ich selbst würde hier die steife Rute im Überkopfwurf wählen. Das Prinzip Bow and Arrow cast - also erst vollständig laden (potentielle Energie zwischenspeichern) und dann schießt die Rute die Schnur ab - halte ich in jeglicher Hinsicht für weit ineffektiver! Die Rutenladung brauche ich hier nicht.
Ich bleibe dabei, die 80-90% sind sehr repräsentativ für den Großteil des Fliegenwerfens. Natürlich - Du hast Recht - umfasst es nicht 100% alle Möglichkeiten. Beim B & A cast ziehen wir eine Menge an Biegung in die Rute, die wir nicht einmal annähernd erzielen, wenn wir eine sehr lange Schnur werfen (und beim B&A cast werfen wir ja nun wenig Schnur...).
Dein Posting fand ich denn gut geschrieben und auch gut nachvollziehbar.
Lieben Gruß
Bernd
p.s.: Sorry, ich weiß dass ich sehr hartnäckig bin, wenn ich von etwas überzeugt bin. 8)