Rute und Schnur abstimmen - reine Gefühlssache?

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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Kurt Mack
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Beitrag von Kurt Mack »

Hallo!

Vielen Dank für die Info's an alle Beteiligten.

Als eher schlechter Werfer kann ich jetzt mal einen Faktor optimieren, der mir die ganze Zeit doch ziemliche Unsicherheit bereitete.

Tschüß, Kurt
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

laverda hat geschrieben:Das Argument, dies überfordere die Kunden ist doch vollkommener Unsinn.
Hallo Laverda :wink:
Überfordert denn die einfache Frage der Kunden, was man zukünftig für eine Angabe auf der Rute hätte, und was diese genau aussagt, die Vertreter des neuen Systems?
Gruß
Bernd

p.s. Ich nutze keinen Ladyshave, aber ich bezweifle, dass viele Anwender(innen) den Beipackzettel studieren.
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Achim Stahl
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Beitrag von Achim Stahl »

Moin,

ich bin zwar kein Physiker wie Jürgen, sondern nur Einer, der bereits mal ein paar verschiedene Schnüre ausprobiert hat, aber mich schüttelt es bei solchen Mess-Spielchen auch.

Zum Einen ist das "optimale Wurfgewicht" einer Rute eine höchst individuelle und oft auch situations- und tagesformabhängige Sache. Eine schnelle spitzenbetonte Meerforellenrute macht unter Umständen mit einem 11-Meterschußkopf in 16 Gramm an der Küste eine gute Figur und wirft sich "crisp". Zum Hechtfischen ist aber unter Umständen ein 9 Meter langer Schußkopf mit 19 Gramm wesentlich angenehmer, da sich die Rute damit tiefer lädt und die großen schweren Streamer gleichmäßiger beschleunigt. Auch sonst liegt es am Geschmack des Werfers, ob er seine Rute mit einer leichteren Schnur bestückt und damit eine spitzenbetontere Aktion erhält oder eine schwerere Schnur nimmt und dadurch die Rute weiter ins Handteil belastet. Eine gute Rute macht beides mit, jeder Werfer hat die Wahl.

Die AFTMA- Einteilung hat sich in der Tat überlebt und ist kritisierenswert. Aber sie durch eine Einteilung nach Wurfgewichten zu ersetzen, ist ebenfalls suboptimal. Das Verhalten der Rute ist nicht nur einfach auf das Gewicht der Keule zu reduzieren. Diese Betrachtungsweise greift eindeutig zu kurz. Jeder kann das ganz einfach ausprobieren, indem er mal drei gleichschwere Schnüre mit verschiedenen Keulenlängen zwischen, sagen wir mal 9 und 15 Metern wirft. Man wird feststellen, dass die längeren Keulen die Rute deutlich weniger belasten als die kürzeren Keulen. Das Extrembeispiel finden wir im Zweihandbereich: Während eine Rute mit einem kurzen Skandi-Schußkopf von beispielsweise 30 Gramm perfekt ausgestattet ist, benötigt sie unter Umständen bei einer Longbelly Spey Schnur ein Keulengewicht von über 40 Gramm.

Die vielen verschiedenen Taper und die damit verbundene Gewichtsverteilung auf der Schnur führen das Reduzieren des Zusammenspiels zwischen Rute und Schnur auf lediglich das Schnurgewicht noch weiter ad absurdum.

Ausprobieren, fischen gehen - anders wird das nichts!


Viele Grüße!


Achim
Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Fischlein her.

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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Bernd,
ich würde die einfache Angabe z.B. Schussgewicht 18gr begrüßen. (Ggf noch ein zweiter Kennwert für die Aktion, das Biegeverhalten, vgl Powerfaktor)
Wenn dieser Kennwert von allen Herstellern identisch bei z.B. 1/15 der Aktionslänge ermittelt würde, hätte man einen echten und nachprüfbaren Ruten-Referenzwert.

Wenn ich gerne etwas schwerer oder viel unterhand werfe, packe ich eben 1-2 gr drauf, wenn ich leichtere Schnüre bevorzuge gehe ich eben 1 gr runter. Keinesfalls kaufe ich aber eine Rute für´s Mefo-Fischen an der windigen Ostsee mit 15gr Schussgewicht oder 22gr Schussgewicht weil irgendwer meint, dass die für Schnurklasse 7 geeignet sei.

7er WF, 9m Keule, Klassenkonform: 12 gr
7er WF 13m Keule Klassenkonform: 17gr
7er DT 15m gehaltene Wurflänge Klassenkonform 20gr

Welche "7er" bitteschön meint denn der Rutenaufdruck???????
Selbst klassenkonforme Schnüre können Abweichungen von 40% und mehr auf das Schussgewicht aufweisen. Das ist doch Unfug und täuscht eine Vergleichbarkeit nur vor. Wenn jetzt noch Schnüre außerhalb der "Klassenkonformität" auftauchen, sind wir an dem Punkt, an dem gar nichts mehr geht.

Beim Aufdruck 18gr wüsste ich, dass ich mit einer "klassenkonformen 8er" mit ~11m Keule mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit richtig liege. Um sicher zu gehen, wiege ich die Keule eben mal nach und gut ist. Optimal wäre natürlich, wenn die Schnurhersteller analog zum Schusskopf Länge und Masse der Keule angeben.

Ich propagiere nicht ein bestimmtes System, sondern, dass MESSBARE und dem Gebrauch einer Rute und Schnur schlüssige Werte in den allgemeingültigen Einheiten Gramm und Meter Auskunft über die Ruten-/Schnureigenschaften gibt.

Es gibt verschiedene Systeme, von denen aber eine ganze Reihe ausscheiden, weil auch die NICHT Gramm und Meter als Kennwert ausweisen sonder wiederum diese unsinnigen Klassenangaben.

Bis dato habe ich noch kein transparenteres und einfacher nachzuvollziehendes System als die 3,75°/15° Messung gefunden.

Ein vielleicht gar nicht von der Hand zu weisender Hinderungsgrund zur Transparenz mag auch in der Bewahrung der Mystifizierung der Fliegenfischer-Gurus liegen. (bitte NICHT ernst nehmen!!!!) :lol:

@Achim: Diese Messwerte sind NICHT zwangsläufig die persönlich optimalen, das geht auch gar nicht. Es sind Werte, REALE Ruten/Schnurdaten zur sicheren Ermittlung meiner Abstimmung und als Grundabstimmung und vor allem zu Vergleichszwecken zu verstehen, mit der die Kombo sicher weder über- noch unterladen ist.
Es geht NICHT um das Wurfgefühl bei unterschiedlichen Tapern, Keulenlängen usw.
Das Problem an jedem Verbesserungsvorschlag ist, dass er immer aufgrund irgendeines subjektiven Aspektes nie das Optimum für alle trifft.

Gruß vom platten Niederrhein
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Achim Stahl hat geschrieben:Zum Einen ist das "optimale Wurfgewicht" einer Rute eine höchst individuelle und oft auch situations- und tagesformabhängige Sache.

Die AFTMA- Einteilung hat sich in der Tat überlebt und ist kritisierenswert. Aber sie durch eine Einteilung nach Wurfgewichten zu ersetzen, ist ebenfalls suboptimal.
Hallo All,

erstmal zur Herkunft der 3,75° Auslenkung, das haben nicht L. Reim und T. Matschewski erfunden, sondern Rutenbauer wie C. Ritz und E. Garrison haben sich über solche Werte ausgetauscht und ihre Rutenkonstruktionen verglichen.

Empirisch wurde von ihnen ermittelt, dass eine "Gras"Rute, die sich bei "dynamischer" Belastung, also beim Wurf, um 15° auslenkt, als optimal belastet anzusehen ist und gegeben ist, dass die Rute diese Belastung auch dauerhaft aushält. Wird das Schnur- oder Wurfgewicht, das diese Auslenkung beim Werfen zur Folge hat benutzt um die Rute statisch (waagerecht eingespannt) zu belasten, beträgt die Auslenkung etwa 1/4 der dynamischen Auslenkung, also 3,75°.
Nach und mit dieser Messmethode wurden und werden wundervolle Ruten gebaut, warum muss es einen dann "grausen" oder muss man sich "schütteln" wenn dieser "Konstruktionsgrundwert" auf die Rute geschrieben wird? Oder biegen sich "Plastikruten" so viel anders?

Dieses "Wurfgewicht" ist zumindest ein einfacher Wert, der nicht individuell, situationsbedingt oder tagesform abhängig ist, sondern als Vergleichswert höchst brauchbar ist, aber das ist nur mal wieder meine höchst unmaßgebliche Meinung (IMHO).

Klaus
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

:wink:
@Achim: Ich stimme in den meisten Punkten sehr gut mit Dir überein. :+++:

Das Schnurklassifizierungssystem der AFFTA hat sich 48 Jahre lang als das beste System für die breite Masse des Marktes erwiesen. Ich sehe bisher kein neues System, welchem ich ein solch gewaltiges Potential beimesse oder es überhaupt für signifikant besser halte.

Für die Ruten gab es bisher gar kein System, dessen Ergebisse dem Anwender mitgeteilt wurden.

Das AFFTA System bekam ein Problem mit der wachsenden Vielzahl an kurzen Keulen in den oberen Schnurklassen (ab 7 aufwärts):
Das Gewicht, welches vorher auf einer größeren Keulenlänge lag, mit welchem die Rute gut klar kommen sollte, musste nun auf der kurzen Keule liegen.
3M hat hier vorgeschlagen, die Schnurklasse im entsprechenden Bereich, nicht mehr auf 30, sondern auf 40Fuß (12m) zu bestimmen. Damit wäre diese Diskrepanz hier stark reduziert.

Arbeiten wir doch mal mit dem "neuen" System:

Rute 18 Gramm WG
Schnurkeule 14m 18 Gramm
= passt (auf den ersten Blick)

Beides gekauft.

Ab an den Bach. Durchschnittliche Schnurlänge zur Rute raus = 6-8m.

Kunde trifft Achim.
Achim hat sich für eine (auf den ersten Blick) nicht passende (viel zu schwere) Schnur entschieden, und kann somit seine identische Rute mit dem gleichen Schnurtyp tiefer laden.

"Mann!" denkt sich der Kunde, "das wirft sich ja klasse!"

System versagt?

Kein System kann Achim ups ODER Jürgen :wink: :oops hier ersetzen.

Wenn ich selbst bereits anfangen muß, deutlich nachzulesen, bevor ich gewisse Werte über Auslenkungen etc. verstehe, was bitte macht der Einsteiger?
Ich würde Ihm die kompetente Beratung empfehlen. Die sehe ich nicht als ersetzbar an.

Gegenfrage: Kann mir jemand eine Rute nennen, die mit einer falschen (nicht passenden) Schnurklassenempfehlung ausgezeichnet wurde?

Gruß
Bernd
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Norbert
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Beitrag von Norbert »

Hallo

Bevor ich erst den Taschenrechner auspacke mir Biegedingsbums
apparate bauen muß gehe ich lieber Fischen.

Bei der Schnurauswahl vertraue ich auf mein Gefühl.

Da Gefühle bekanntlich trügen können habe ich auch die
eine oder andere Schnurleiche im Keller. 8)

Regelmäßige besuche der Forentreffen zum Probewerfen helfen
oft zu neuen erkenntnissen bei der Schnur bzw.Rutenwahl. :l:

Diese Berechnungen hätte mein Opa der mir 1982 meine erste Fliegenrute vermacht hat Brotlose Kunst genannt. :oops

Aber jedem das seine.

Gruß Norbert
Zuletzt geändert von Norbert am 21.10.2010, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Bernd Ziesche hat geschrieben: Arbeiten wir doch mal mit dem "neuen" System:

Rute 18 Gramm WG
Schnurkeule 14m 18 Gramm
= passt (auf den ersten Blick)

Ab an den Bach. Durchschnittliche Schnurlänge zur Rute raus = 6-8m.

Kunde trifft Achim.
Achim hat sich für eine (auf den ersten Blick) nicht passende (viel zu schwere) Schnur entschieden, und kann somit seine identische Rute mit dem gleichen Schnurtyp tiefer laden.

"Mann!" denkt sich der Kunde, "das wirft sich ja klasse!"

System versagt?

Kein System kann Achim ups ODER Jürgen :wink: :oops hier ersetzen.

Wenn ich selbst bereits anfangen muß, deutlich nachzulesen, bevor ich gewisse Werte über Auslenkungen etc. verstehe, was bitte macht der Einsteiger?
Ich würde Ihm die kompetente Beratung empfehlen. Die sehe ich nicht als ersetzbar an.
Hallo Bernd,

Deine Einlassung verstehe ich nicht ganz - wenn der Kunde nie weiter als 8 m werfen will, muss oder kann, dann sollte er mit einem Durchschnitts-IQ ausgestattet irgendwas kaufen, das bei dieser Länge bis 18 Gramm wiegt.

Wenn Achim mit seiner Ausrüstung aber mal mit 15 m Schnurlänge hantieren will, wo 8 m schon die Rute auslasten, würde ich annehmen, der hat es nicht begriffen.

Ich würde mich mit der von Dir ausgesuchten "passenden" Ausrüstung am besten bedient halten, mit 14 Metern Schnur in der Luft käme ich wahrscheinlich auf über 25 m Reichweite und für nur 6-8 m Schnurlänge würde ich nur kraftlos die Spitze der Angelrute in Bewegung setzen, das gibt schöne enge Schlaufen und sieht gut aus, viel eleganter jedenfalls als mit einer plumsigen kurzen schweren Schnur, nur damit sich die Rute richtig biegt.

:p Klaus
jetzt :oops
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Bernd Ziesche
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Beitrag von Bernd Ziesche »

Hallo Klaus :wink:

Der Kunde möchte die "Highwater" von Fa. G haben, weil BZ gesagt hat, die Schnur ist für den Nahbereich und für Distanzen gut und läst sich einfach mit einem "Must have" (Danke Jürgen ;) ) Feeling werfen.

Da aber nur das Keulengewicht für die ganzen 14m angegeben wird, muss er um auf 8m 18 Gramm zu haben umrechnen. Dies aber funktioniert gar nicht, weil das Taper keinen einfachen Dreisatz zuläßt.
Ergo wird er entweder bei Deinem Ansatz der engen Schlaufen und schönen leichten Schnur mit wenig Biegung in der Spitze landen, oder Achim verkauft Ihm die schwerere Schnur, weil Achim sich denkt, der wird die meiste Zeit am kleinen Bach fischen und kommt zu wenig los um das 14m Spektrum mittelfristig werferisch (woanders) nutzen zu können. Bei der letzten Variante klappt der Rollwurf immens besser ;) .

Will sagen - sowohl Du jetzt als auch ich jetzt - streuen hier Infos ein, die das System dem Kunden nicht gibt! Und das System kann auch den Kunden nicht vorher einschätzen.

Gruß
Bernd
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laverda
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Beitrag von laverda »

Hi Leute,
so langsam stellt sich bei mir Ratlosigkeit ein. Es geht um Präzisierung von Angaben, um Transparenz und ein paar kleine physikalisch Ursache-Wirkungsprinzipien, die hinlänglich bewiesen sind. Immer wieder werden ganz spezielle Einzelfälle herausgepickt, ohne dass diejenigen ihr Gerät wirklich mal vermessen haben. Ich predige Fakten und es kommen Vermutungen als Antwort.
Bernd Ziesche hat geschrieben::wink:
@Achim: Ich stimme in den meisten Punkten sehr gut mit Dir überein. :+++:

Das Schnurklassifizierungssystem der AFFTA hat sich 48 Jahre lang als das beste System für die breite Masse des Marktes erwiesen. Ich sehe bisher kein neues System, welchem ich ein solch gewaltiges Potential beimesse oder es überhaupt für signifikant besser halte.

Kommentar: Ohhhh Bernd, ich denke, du bist Wurflehrer, sozusagen Pädagoge und Didaktiker des Fliegenfischens.
Da sagst du dann, dass eine klare Bezeichnung mit direkter Empfehlung und Vergleichbarkeit verschiedener Ruten untereinander von z.B. 18gr,die für jeden Laien nachvollziehbar sind, ungeeignet ist und die Nr 7, die für den Bereich von 12-20gr lediglich stimmen kann, zur Abstimmung überlegen ist???? Entweder unterrichtest du eine andere Spezies von Mensch als ich oder du beabsichtigst den Guru-Mythos aufrecht zu erhalten.

Übrigens, deine Sage SP896 hat ein gemessenes Schussgewicht von exakt 20gr. Gemäß Schusskopftabelle von Troutcontrol wirfst du die mit 18gr Schusskopf + Polyleader. Wetten, dass dieses Setup ziemlich genau 20gr auf die Waage bringt?



Für die Ruten gab es bisher gar kein System, dessen Ergebisse dem Anwender mitgeteilt wurden.

Kommentar: Daher kann auch jeder jeden Unfug draufschreiben und macht dies leider auch

Das AFFTA System bekam ein Problem mit der wachsenden Vielzahl an kurzen Keulen in den oberen Schnurklassen (ab 7 aufwärts):
Das Gewicht, welches vorher auf einer größeren Keulenlänge lag, mit welchem die Rute gut klar kommen sollte, musste nun auf der kurzen Keule liegen.
3M hat hier vorgeschlagen, die Schnurklasse im entsprechenden Bereich, nicht mehr auf 30, sondern auf 40Fuß (12m) zu bestimmen. Damit wäre diese Diskrepanz hier stark reduziert.

Kommentar: Warum nicht einfach Keulenlänge und Keulenmasse, was soll bei einer WF-Schnur die Festlegung auf eine starre Länge? Ne 10m Keule lässt man nach 10m schießen, die 12m Keule nach 12m. Keulengewicht entspricht Schussgewicht Keulenlänge Schusslänge. Wozu überhaupt diese Klassen? Jeder Mensch kennt Gramm und Meter und kann diese Größen hervorragend zuordnen.

Arbeiten wir doch mal mit dem "neuen" System:

Rute 18 Gramm WG
Schnurkeule 14m 18 Gramm
= passt (auf den ersten Blick)

Beides gekauft.

Ab an den Bach. Durchschnittliche Schnurlänge zur Rute raus = 6-8m.

Kunde trifft Achim.
Achim hat sich für eine (auf den ersten Blick) nicht passende (viel zu schwere) Schnur entschieden, und kann somit seine identische Rute mit dem gleichen Schnurtyp tiefer laden.

"Mann!" denkt sich der Kunde, "das wirft sich ja klasse!"

System versagt?

Kommentar: Keine Spur, die 18gr stimmen, eine Schusslänge steht NICHT auf der Rute!!!!! Wer als Angler ein Schussgewicht von 18gr als Empfehlung bekommt, der weiß, dass die 18gr beim Wurf VOR den Spitzenring gehören. Es ist teilweise wirklich erschüternd, für wie dumm Angler verkauft werden sollen.


Kein System kann Achim ups ODER Jürgen :wink: :oops hier ersetzen.

Kommentar: Soll es auch nicht, es soll UNTERTSTÜTZEN und nicht mit verklausulierten AFFTAAXYZ Unsinn dem Anwender vortäuschen, er habe etwas passendes in der Hand oder auf der Rolle.

Wenn ich selbst bereits anfangen muß, deutlich nachzulesen, bevor ich gewisse Werte über Auslenkungen etc. verstehe, was bitte macht der Einsteiger?

Kommentar: Du brauchst nicht zu verstehen warum das so ist, nur dass es so ist oder verstehst du, warum da ne 7 auf der Rute steht?
Frag nen Spinnfischer, mit welcher physikalischen Bgründung seine Rute ein WG von 15-30gr hat. Es reicht, wenn es zuverlässig stimmt und Vergleichbarkeit schafft.



Ich würde Ihm die kompetente Beratung empfehlen. Die sehe ich nicht als ersetzbar an.

Kommentar: Damit verdienst du dein Geld, daher ist dies nachvollziehbar.

Gegenfrage: Kann mir jemand eine Rute nennen, die mit einer falschen (nicht passenden) Schnurklassenempfehlung ausgezeichnet wurde?

Kommentar: Ich bezweifle, dass z.B. u.g. Rute mit einer normalen klassenkonformen 8er WF Schnur (13,6gr auf 9,14m) auch nur halbwegs vernünftig wirft:

Sage SP 890 2-tlg., #8, 9´
3,75°-Auslenkung, Schussgewicht 28,33 gr
15°-Auslenkung 125,57gr
Das ist ne ganz satte 10er oder höher!! Gemessen am 25.6.2009
Quelle: www.Solitip.de



Gruß
Bernd

Gruß Laverda


Nichts für ungut, aber es gibt jede Menge interessierte Angler und vor allem Flifis, die sehr viel mehr Verständnis für das physikalische Zusammenspiel von Schnur und Rute haben, als es Professionelle aus Industrie und Dienstleistung vermuten.

Übrigens, Ruten werden konstruiert nach Formeln, Werkstoffeigenschaften, Kennzahlen, Biegelinienverlauf.............. Anschließend werden die Blanks produziert und hinsichtlich genau dieser Kennzahlen und Eigenschaften geprüft und Qualitätsstandards festgelegt. Das ist ingenieurtechnisches Handwerk und kein Guruzauber.
Warum in aller Welt ist dann ein Messen und Prüfen dieser Eigenschaften und die Nutzung dieser Daten hinsichtlich individueller anglerischer Bedürfnisse sooooo abstrus?

Gruß vom platten Niederrhein
Zuletzt geändert von laverda am 22.10.2010, 09:29, insgesamt 3-mal geändert.
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
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Alex
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Beitrag von Alex »

Erst einal möchte ich die Ausgangsfrage aus der sicht eines unterdurchschnittlich guten Werfers beantworten.

Rein ist nichts, aber die Abstimmung ist für mich doch überwiegend Gefühlssache. Klar nehme ich die angegebene Klasse als grobe über den Daumen Peilung, aber am Ende wird gefühlt, was paßt. Dabei stelle ich immer wieder fest, dass die Kombinationen, die ich traumhaft finde, von anderen gehaßt wird. Allerdings auch umgekehrt. Kurz genommen könnten da 100 Kennzahlen auf der Rute stehen - es würde an letzterem nichts ändern. Ich stimme mit den Physikern und Theoretikern insoweit überein, dass die Angaben häufig etwas genauer sein könnten. Wenn auf einer Rute Klasse #7 bis #9 steht, kann man sich diese Angabe aus meiner Sicht auch verkneifen und deshalb fasse ich solche Stecken gar nicht erst an. Auf Empfehlungen hören, anfassen, werfen und für gut oder schlecht befinden. Möglichkeiten gibt es Gott sei Dank ja nun zu Hauf. Bei guten Händlern, Treffen, Veranstaltungen, Freunden, .....

Als mir die letzten Tage alle diese Messmethoden wieder in Erinnerung gerufen wurden, mußte ich ein bischen schmunzeln, weil ich mich an ein Erlebnis erinnerte, was ich so schnell nicht vergessen werde. Da liebäugle ich vor längerem mal in einem Anfall von Größenwahn mit einem echt teuren stecken. Also Quasi der Harley Davidson unter den Fliegenruten und sehe da drei Stück der gleichen Klasse in einem Regal stehen. Zu meiner Überraschung waren zwei irgendwie krum und eine gerade. Da es sich allerdings um die gleiche Rute handeln sollte, würde ich mich spätestens jetzt fragen, ob der Hersteller nun jede Rute einzeln vermessen müßte? Alles andere wäre Unsinn!

Verhält sich eine Rute bei -5° und + 40° eigentlich immer gleich?
Was ist, wenn der Asiatische Mattenschneider sich um nu 0,5mm vertut?
Oder um drei Grad bei der Mattenausrichtung?
Ist das Material immer homogen?
Spielen eigentlich Torsionsmomente eine Rolle?

Mir ist das ganz persönlich einfach viel zu viel theoretisches Gewese. Mich begeistern eher die handfesten Sachen. Wenn Jürgen aus ein paar Grashalmen und ein paar Spezialhobeln eine Grasrute baut, bei der ich im nachhinein auch noch feststelle, dass die sich richtig geil werfen läßt, dann ist das Praxis und ein Aha-Erlebnis - und da steht nichts drauf! Wenn sich eine Rute am Wasser gut anfühlt und Fische fängt, dann begeistert mich das auch, denn auch das ist Praxis und es ist schnuppe was drauf steht. Messmethoden mögen für Rutenbauer bzw. Konstrukteure interessant sein, aber ob das Flifi-Normal-Verbraucher weiter bringt, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln. Zu viel Theorie schießt für mein Empfinden deutlich über das Ziel hinaus und verdirbt mir persönlich auch den Spaß.

Eyyyyy - probieren gehört dazu. :l:

Hat eigentlich schon mal jemand die Dichte seines Coatings gemessen? :grin:

Davon, dass man sich obendrein noch darüber streitet,
bekomme ich im übrigen schlechte Laune! :lol: :lol: :lol:
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
um nicht diejenigen zu stören, die gerade fangen.
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Beitrag von Fyggi »

Hai
Da aber nur das Keulengewicht für die ganzen 14m angegeben wird, muss er um auf 8m 18 Gramm zu haben umrechnen. Dies aber funktioniert gar nicht, weil das Taper keinen einfachen Dreisatz zuläßt.
Ergo wird er entweder bei Deinem Ansatz der engen Schlaufen und schönen leichten Schnur mit wenig Biegung in der Spitze landen, oder Achim verkauft Ihm die schwerere Schnur, weil Achim sich denkt, der wird die meiste Zeit am kleinen Bach fischen und kommt zu wenig los um das 14m Spektrum mittelfristig werferisch (woanders) nutzen zu können. Bei der letzten Variante klappt der Rollwurf immens besser zwinkern .
Das was du schilderst, ist doch das Problem, was wir eh schjon haben. Welche Keulenlänge bei welcher Fischdistanz. Die ist doch aber nicht das Problem. wie Klaus schon sagt, da muss der interessierte Fischer durch, oder?! Denn: wenn ich Matthias Meyer so an seinem Bach in der Schweiz sehe, mit einem 5 Meter Vorfach, ist das Thema Schnur doch nicht DAS Thema. Alles Zwischendistanzen, wo die Keule NICHT ausserhalb der Spitzenringes ist, lassen sich nur teiloptimal fischen, was das "Wurfgewicht" anbelangt 8) . Verglichen mit einem 8 Gramm Filur an einer Blechpeitsche.

DAS ist doch aber ein Problem, das sich NIE lösen läßt, sprich das wir mit Zwischenlängen am Bach/Fluss fischen.

DAS Problem ist doch eher das Gewicht der Schnur/-Keule, wenn wir Weite (relativ!!) werfen, wo sich die Keule ausserhalb des Spitzenringes bewegt. Und für DIESEN Fall wünsche ich mir eine ganz einfache Längen- und Gewichtsangaben.

Sowie die Keule nicht in Gänze draussen ist (teilweise garnicht!, siehe Matthias) , gehen wir eh immer einen Kompromis ein, oder nicht?

Warum soll bei einer Vollschnur nicht gelten, was bei einem SK gilt? Warum sind wir sehr zufrieden mit SK-Angaben? Gilt die Feststellung, eine Keule und ein SK unterscheiden sich eigentlich nur duch die Verbindung, wie Achim es mal gut beschrieben hat, nicht mehr?

Und was das Beispiel 5er TCR anbelangt eine Frage an Bernd: wenn eine Rute einen SK in der Länge von 9,15 Metern bei einem Gewicht von 17 Gramm wirft, ebenfalls eine 5er XXD mit einer Keulenlänge von ca. 20 Metern und ebenfalls 17 Gramm Keulengewicht (die bei 9,15 Metern-AFFTA-vielleicht nur 8 Gramm wiegt)........was unterscheidet sie von meiner 7er Rute, die genau das auch kann (und sie wirft vergleichbare 17 Gramm)!!! Ist meine 7er je nach Verwendung obiger Schnüre mal eine 5er, mal 7er.....oder ist das einfach Blödsinn und Marketing mit einer "5"er TCR (unabhängig von Kohlefaser und Taper) ?

Und nochmal die ganz klare Frage: WAS spricht GEGEN Längen- und Gewichtsangaben in GRAMM für eine Schnur? (Ausser die Ängste der Hersteller, große Fertigungstolernazen rechtfertigen zu müssen oder "Neuentwicklungen" sich schnell als alte Hut rausstellen...)

@Alex
Mir ist das ganz persönlich einfach viel zu viel theoretisches Gewese. Zu viel Theorie schießt für mein Empfinden deutlich über das Ziel hinaus und verdirbt mir persönlich auch den Spaß.
Hast du Spaß daran in ein Geschäft zu gehen, dir eine teure Schnur zu kaufen, um nachher festzustellen, das sie spürbar zu leicht oder zu schwer für DEINE Rute ist? :q:

Fakt ist doch, dass sich die tiefe Zufriedenheit im Umgang mit der Fliegenrute erst bei einer -für jeden individuellen Zusammenstellung- einstellt, zumindest für mich. Und wenn ich auf dem Weg der passenden Zusammenstellung zig Schnüre kaufen muss (zur Erinnerung: nicht jeder hat die Möglichkeit, jede Schnur probezuwerfen, es geht um grundsätzliche Dinge!), hört der Spaß für mich auf.

Probieren ist super, mache ich auch super gern, aber bei dem Gefühl der Verarxxxe durch die Hersteller hört der Spaß auf. "Passende Schnüre für die neumodernen, schnellen Ruten...so ein Quatsch...nehme ich eben ne 7er statt 6er und schon habe ich ne neue Schnurgeneration "erfunden"....man, man...

Ich möchte Fischen gehen, und mich nicht über verschossene Teuronen ärgern und schlechte Abstimmung.

Gruß, Fyggi :wink:
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Beitrag von Alex »

Fyggi hat geschrieben:Hast du Spaß daran in ein Geschäft zu gehen, dir eine teure Schnur zu kaufen, um nachher festzustellen, das sie spürbar zu leicht oder zu schwer für DEINE Rute ist? :q:

Fakt ist doch, dass sich die tiefe Zufriedenheit im Umgang mit der Fliegenrute erst bei einer -für jeden individuellen Zusammenstellung- einstellt, zumindest für mich. Und wenn ich auf dem Weg der passenden Zusammenstellung zig Schnüre kaufen muss (zur Erinnerung: nicht jeder hat die Möglichkeit, jede Schnur probezuwerfen, es geht um grundsätzliche Dinge!), hört der Spaß für mich auf.
Hallo Fyggi,

also ich kaufe natürlich keine Schnüre, die ich vorher noch nicht geworfen habe. Probewerfen ist doch heute bei den meisten Händlerm möglich. Einige schicken sogar Testschnüre via Post raus oder legen sich riesige Teiche hinter ihrem Geschäft an. ;)

Ich glaube einfach nicht daran, dass man als Otto-Normalverbraucher die perfekte Schnur zu einer Rute bekommen kann, indem man die Rute genaust möglich vermißt. Und selbst wenn es am Ende 20% Empfindungssache ist, schützt einen das nicht vor Fehlkäufen. Ich habe ja geschrieben, genauer ist schon erstrebenswert, um die Kandidaten einzugrenzen, aber eine vollendete Wissenschaft daraus zu machen, halte ich einfach für übertrieben und nicht möglich.
Zuletzt geändert von Alex am 21.10.2010, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß & Petri ALEX

Diejenigen, die gerade darüber jammern,
dass nichts beißt, mögen dies bitte leise tun,
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Beitrag von laverda »

Hi Alex,
Streit sieht bei mir ganz anders aus, kontrovers ist i.O. und ein klein wenig Polemik und Provokation bringt die Sache richtig in Schwung. Sollte sich jemand persönlich angegangen fühlen, ist dies ganz bestimmt nicht beabsichtigt.

Zu deinen krummen Ruten: Lass die Finger davon. Als Rutenbauer bekommt man solche B-Blanks manchmal für´n Appel und ein Ei und kann ggf. noch etwas retten. Eine hochpreisige Rute MUSS zumindest handwerklich und vom Material her annähernd perfekt sein. Nen Daimler mit verbeultem Kotflügel kauft man auch nicht für Neupreis. Auch daran sieht man wieder die Arroganz der Herstelle den Kunden gegenüber: Stellen 2. Wahl zum Listenpreis in die Regale!!!!!!

Wegen des Mattenschneiders und der Überlappung der Fasermatten gibt es tatsächlich auch große Diskussionen, eine Rute biegt sich tatsächlich nicht in jeder Ebene mit gleicher Auslenkung bei gleicher Belastung, die Federkennwerte differieren z.T. erheblich. Gemessen habe ich Abweichungen bis wesentlich über 5%.

Mit der vielen Theorie muss ich dir absolut recht geben, leider muss ich darauf zurückgreifen, da es sonst so aussieht, als hätte ich mir da was aus dem eigenen Hirnsaft gepresst. Als Flifi und begeisterter Rutenbauer bin ich aber darauf angewiesen bereits die Blanks auf Eignung zu vermessen. Was hilft mir die 7 im Katalog, wenn ich ne Rute mit 19gr Schussgewicht für nächstes Jahr an der Küste bauen möchte und die dann mit 22gr noch immer nicht funzt? Ich werte noch etliche weitere Ruten-Kennwerte aus und kann dir sehr genau bestimmen, was für ein Rütchen der Blank hervorbringt. Manchmal muss man sogar noch etwas schnippeln oder verlängern bis es genau passt.
Sei versichert, die Praxis bestätigt die Schussgewichtsmessungen und wenn diese Angaben draufstehen würden, hätten wir es leichter und mehr Zeit für individuelles "Feintuning". Daran kommt man ab einem gewissen Stadium eigener Vorlieben nicht vorbei.

Trotzdem wirft Bernd als ausgewiesen ausgezeichneter Werfer und Mefo-Fischer genau die gemessenen 20gr Schussgewicht seiner Rute.
Wenn dies und viele hundert Würfe echter Könner nun nicht Beweis genug für zumindest geeignete Grundabstimmung gemäß Messwert ist, dann weiß ich echt nicht mehr weiter.

Lieben und dicken Gruß vom platten Niederrhein und mit Dankeschön an alle Beteiligten :wink:

@Fyggi: :+++:

@SimpleShrimp: Dank für die Richtigstellung der Herkunft der 3,75°/15° Kennwerte. Das Auslenkungsverhältnis 1:4 ist übrigens ein statisch/dynamischer Wirkungszusammenhang, der nicht nur für Angelruten gilt :wink:
Fliegenruten werfen Masse...............nicht Klasse
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SIMPLE SHRIMP
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Beitrag von SIMPLE SHRIMP »

Alex hat geschrieben:Mir ist das ganz persönlich einfach viel zu viel theoretisches Gewese. Mich begeistern eher die handfesten Sachen. Wenn Jürgen aus ein paar Grashalmen und ein paar Spezialhobeln eine Grasrute baut, bei der ich im nachhinein auch noch feststelle, dass die sich richtig geil werfen läßt, dann ist das Praxis und ein Aha-Erlebnis - und da steht nichts drauf ! Wenn sich eine Rute am Wasser gut anfühlt und Fische fängt, dann begeistert mich das auch, denn auch das ist Praxis und es ist schnuppe was drauf steht. Messmethoden mögen für Rutenbauer bzw. Konstrukteure interessant sein, aber ob das Flifi-Normal-Verbraucher weiter bringt, wage ich an dieser Stelle zu bezweifeln. Zu viel Theorie schießt für mein Empfinden deutlich über das Ziel hinaus und verdirbt mir persönlich auch den Spaß.
Hallo Alex,

das ist ja interessant, und weil Jürgen sich ja auch schon in ähnlicher Weise geäußert hat, interessiert mich jetzt doch, nach welchen Gesichtspunkten ein Konstrukteur seine Ruten baut oder in diesem Fall, zusammen leimt.
Simpel habe ich die Vorstellung, dass er andere Spleiße hobelt für eine leichte Bachrute als wenn eine heftigere Küsten- oder Hechtrute rauskommen soll. Hat er dabei Wurfgewichte im Kopf oder abstrakte Nummern oder soll die Rute nur schlank werden? Gibt er für das fertige Stück irgendwelche Empfehlung ab, wie, in diesem Gewichtsbereich wirft sich die Rute sehr schön, oder wie kommt es sonst zu dem Wohlgefühl, dass sich die Rute richtig geil werfen läßt?
Wenn er nicht verrät was er weiß und wie er die Rute klassifiziert, dann muss er die passende Leine (natürlich auch ohne Angaben) gleich mitliefern, oder der Erwerber muß, abhängig von seinem Level, solange alles durchprobieren bis sich das gewünschte Gefühl einstellt.

Zu Deiner provokanten Frage:
Hat eigentlich schon mal jemand die Dichte seines Coatings gemessen? :grin:

Davon, dass man sich obendrein noch darüber streitet,
bekomme ich im übrigen schlechte Laune! :lol: :lol: :lol:
kann ich nur bemerken:

Diese "High Float" Line ermöglicht auf Grund ihrer hohen Dichte sehr weite Würfe!

LG
Klaus
Zuletzt geändert von SIMPLE SHRIMP am 22.10.2010, 11:41, insgesamt 1-mal geändert.
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