SCHUSSKOPF KOCHEN

Hier können Fragen und Anregungen rund um das Gerät zum Fliegenfischen ausdiskutiert werden.
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troutcontrol
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SCHUSSKOPF KOCHEN

Beitrag von troutcontrol »

moin,
mal was für die hobbyköche:

jede fliegenschnur besteht aus einer seele und einem coating.
bei dem coating handelt es sich um einen themoplastischen kunststoff (PVC, PU etc).
thermoplastische kunststoffe sind verformbar - und leider behalten sie gelegentlich ihre form, was so eigentlich nicht gewünscht ist. das ganze nennt man dann memoryeffekt und tritt bei jeder schnur auf, bei der einen mehr, bei der anderen weniger.
etwas abhilfe schafft das "kochen" des schusskopfes, womit man insbesondere die "kinks" beseitigen kann, die zum beispiel durch unglückliches aufspulen entstanden sind. hierbei wasser aufkochen, etwas abkühlen lassen und den schusskopf dann für ca. 10 sec ins wasser packen, rausholen, strecken, fertig.
auf den bildern ist der unterschied recht eindeutig zu erkennen.

nur damit keine mißverständnisse aufkommen: aus einer schnur für tropische temperaturen mach ich dadurch keine kaltwasserschnur, die grundsätzliche festigkeit des materials bleibt erhalten - nur die kinks sind weg....

grüsse
martin :wink:
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Zuletzt geändert von troutcontrol am 08.03.2009, 19:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Karstein

Beitrag von Karstein »

Wieder mal dufte, Herr Nachbar! :+++:
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todde
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Beitrag von todde »

Moin!

Das klappt übrigens ganz hervorragend, um das Memory zu verringern. Allerdings sollte an der Schnur kein knotenlos angefügter Polyleader befestigt sein. Der überlebt die kurze Erhitzung nämlich nicht. Ist mir so vor ein paar Jahren passiert.
Möglicherweise nehmen Schnüre mit monofilem Kern oder clear tip diese Prozedur auch krumm - im wahrsten Sinne des Wortes.

Beim Schnurkochen gebe ich immer eine gewisse Menge Krabbenöl mit ins Wasser. Aber - Pssss! geheim...


gruß
todde
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Störio
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Beitrag von Störio »

Grüne Spagetti. Welche Sauce ? :lol: :lol: :lol:

Mal Ernst, klappt das? Muß ich mal probieren. Habe etliche verformte Schnüre. Das wäre ja mal geil. :+++:

Gruß Mario
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

todde hat geschrieben: Möglicherweise nehmen Schnüre mit monofilem Kern oder clear tip diese Prozedur auch krumm - im wahrsten Sinne des Wortes.
Hab ich eben ausprobiert. :+++:
Ich hatte hier noch die abgschnittene Keule einer Monoclear rumliegen, also ein Art SK.
Die habe ich wegen Kringeln und Drall nicht mehr verwendet.
Das könnte sich nun wieder ändern ;)
Gruß Malte

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Dagmar
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Beitrag von Dagmar »

Hallo Martin,

toller Tipp :+++: :+++: :+++: vielen Dank!

Ich hab das noch mal etwas verfeinert:
In das Wasser ein wenig Spülmittel. Die Schnur in ein Sieb und das
Sieb schön im Wasser geschwenkt.
Anschließend die Schnur durch ein "Mitwasauchimmermittel" getränktes Tuch gezogen.
So in einem Abwasch nicht nur entkringelt, sondern gleich gereinigt.

Herzliche Grüße aus Hamburg
Dagmar
:wink:
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Der_Malte
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Beitrag von Der_Malte »

Dagmar hat geschrieben: In das Wasser ein wenig Spülmittel.
Der Tipp hat mir mal eine Schnur versaut, davon kann ich nur abraten :s+3:
Gruß Malte

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troutcontrol
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
aus Anlass eines Einzelfalls (ich liebe das Juristendeutsch :grin: ) ein kleiner Warnhinweis:

Je heißer das Wasser ist, desto kürzer muss dass Wasserbad sein!
Also besser mit niedrigeren Temperaturen beginnen!

Grüsse
Martin :wink:
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JochenG
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Beitrag von JochenG »

moin martin,
wieviel grad sollten es denn mindestens sein?
danke und gruß,
jochen
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Chrischan
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Beitrag von Chrischan »

Klasse Idee :wink:

Da ich ja noch unerfahren bin... ich habe eine alte Airflo Schnur, und weiß nicht wie der Kern ist. -monofil oder-geflochten.
Nur diese Schnur kringelt sich wie blöd, also wirklich extrem. :o :cry:

Wie kann ich das heraus bekommen.
Viele Grüße
Chrischan
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Charly_Brown
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Beitrag von Charly_Brown »

tony soprano hat geschrieben:moin martin,
wieviel grad sollten es denn mindestens sein?
danke und gruß,
jochen
So, ich hab bei Martin auf der Seite gestöbert und hier:

Klick

das gefunden: "... da die Fliegenschnüre so ca. bei 80 ° C zu schmelzen anfangen."

Also darüber sollte es nicht liegen.
Gruß,
André

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Charly_Brown
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Beitrag von Charly_Brown »

tony soprano hat geschrieben:moin martin,
wieviel grad sollten es denn mindestens sein?
danke und gruß,
jochen
So, ich hab bei Martin auf der Seite gestöbert und hier:

Klick

das gefunden: "... da die Fliegenschnüre so ca. bei 80 ° C zu schmelzen anfangen."

Also darüber sollte es nicht liegen.
Gruß,
André

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Harald aus LEV
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Beitrag von Harald aus LEV »

Chrischan hat geschrieben:Klasse Idee :wink:

Da ich ja noch unerfahren bin... ich habe eine alte Airflo Schnur, und weiß nicht wie der Kern ist. -monofil oder-geflochten.
Nur diese Schnur kringelt sich wie blöd, also wirklich extrem. :o :cry:

Wie kann ich das heraus bekommen.
Hi Chrischan,
stecke ein paar Zentimeter von einem Ende für ein paar Minuten in Aceton. Danach kannst du den Mantel abziegen und siehst, welchen Kern die Schnur hat.

Gruß
Harald
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troutcontrol
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Beitrag von troutcontrol »

Moin,
man kann auch über glühende Kohlen laufen, ohne sich die Füße zu verkokeln, es hängt halt auch von der Einwirkzeit ab....

Ich hab das Wasser erhitzt, bis sich auf dem Boden die ersten Luftbläschchen gebildet haben, von 100° C ist das sicherlich meilenweit entfernt, über 60° C aber auch - ich weiß es nicht...

Chrischan, das Gekringele kriegst du mit der Methode nicht raus, deine Schnur ist dann eher was für das Fischen in tropischen Gewässern.

by-the-way: Ob eine Schnur kringelt oder nicht hat eher wenig (20%?) mit der Seele, sondern eher mit dem Coating zu tun...

Grüsse
Martin :wink:
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JochenG
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Beitrag von JochenG »

alles klar, danke.
ich werd das mal ausprobieren. an dieser stelle empfehle ich nochmal kurz mein infrarot-thermometer. das müsste eigentlich bis 100 grad C anzeigen.
gruß jochen
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